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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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landeinwärts flog. Paula ertappte sich dabei, daß sie ganz still dasaß, obwohl die Besatzung des Hubschraubers unmöglich in das Cafe hineinschauen konnte. »Der Kopilot hat auch ein Fernglas benutzt«, teilte Newman ihnen mit.
    Er hatte kaum ausgesprochen, als sie die Maschine direkt über ihren Köpfen dröhnen hörten. Newman stand auf und warf einen Blick durch das Fenster zu seiner Rechten. Jetzt konnten sie hören, wie sie irgendwo verhielt. Newman setzte sich wieder, und kurz darauf tauchte der Hubschrauber wieder auf und flog in Richtung Atlantik davon. Das Motorengeräusch verklang. Paula stieß den angehaltenen Atem aus.
    »Sie haben das alte Haus überprüft, das wir uns angesehen haben«, berichtete Newman.
    »Dann haben sie tatsächlich nach uns gesucht«, sagte Paula grimmig. »Woher zum Teufel wissen sie so viel? Ich komme mir vor wie ein Bazillus unter dem Mikroskop. Sie sehen jeden unserer Schritte voraus und spüren ihm nach. Das ist unheimlich und geht mir verdammt auf die Nerven.«
    »Aber sie haben auch einen großen taktischen Fehler begangen«, entgegnete Tweed. »Ich sehe gerade, daß die Fähre wieder abgelegt hat. Wir sollten uns also auf den Weg zur Landestelle machen, wo immer sie sich jetzt befinden mag.
    Die Flut hat eingesetzt.«
    Sie waren kaum auf die Straße hinausgetreten, als Butler, Cardon und Nield aus dem unebenen Gelände hinter dem Cafe
zum
Vorschein kamen. Sie waren gerade dabei, ihre Kleidung zu säubern.
    »Hat dieser Hubschrauber Sie gesehen?« fragte Newman scharf.
    »Dumme Frage«, gab Butler ebenso scharf zurück, dann änderte er seinen Tonfall. »Entschuldigung. Nein, das hat er nicht. Wir lagen flach unter totem Farn und Gestrüpp. Wir haben ihn gesehen und hörten ihn kommen, aber uns hat er bestimmt nicht entdeckt.«
    »War ziemlich schmutzig dahinten«, murrte der normalerweise untadelig gekleidete Nield. »Übrigens, der Typ neben dem Piloten hatte ein Fernglas. Sein besonderes Interesse galt dem alten Haus, in dem Sie vorhin gewesen sind.«
    »Es wird immer besser«, sagte Tweed befriedigt. Seine Schritte waren schwungvoll, als er auf die Lücke in der Hecke zusteuerte und dann zu der Rampe am Strand.
    Der Pfahl mit der Flagge zeigte ihnen, daß der Landepunkt jetzt näher bei der Rampe lag als bei ihrer Ankunft. Paula hatte das Gefühl, als wäre seitdem ein ganzer Tag vergangen. Und weshalb war Tweed so erfreut über diesen fürchterlichen Ausflug nach Rock?

12. Kapitel
    »Das ist ja grandios!« rief Paula.
    Während die Fähre stampfte und schaukelte und die Dämmerung hereinzubrechen begann, brandete die Flut mit aller Macht herein. Der Atlantik überschwemmte die Sandbank, die zusehends kleiner wurde. Sie war überrascht und erleichtert, als die Fähre dicht am Ufer von Padstow angekommen war und an der öden Bucht vorbeisteuerte, in der sie an Bord gegangen waren.
    »Jetzt, da das Wasser hoch genug gestiegen ist, landen wir im Hafen«, erklärte Newman ihr.
    Die schmale Rinne, die sie bei der ersten Überfahrt passiert hatten, war jetzt viel breiter. Sie legten am Fuß einer Treppe an, die an der Außenseite der Mole hinaufführte.
    Tweed trat aus dem Boot auf die unterste der Steinstufen und blieb dort stehen, um Paula zu helfen.
    »Vorsichtig«, warnte er. »Der untere Teil der Treppe hat nur an der Innenseite ein Geländer …«
    Sie klammerte sich an das Geländer, als sie ihm folgte, warf einen Blick nach links und schaute schnell wieder weg.
    An dieser geländerlosen Seite konnte man tief in den Fluß hinabstürzen. Weiter oben befand sich an beiden Seiten ein Geländer, ein beruhigendes Gefühl. Sie trat auf die Mole, machte zwei Schritte vorwärts, blieb unvermittelt stehen.
    »Sie haben die Schleuse zum inneren Hafen geöffnet.«
    »Ja, weil das Wasser im Fluß jetzt ebenso hoch steht wie das im Hafen«, erklärte Tweed, während er mit einem Taschentuch seine Brille putzte.
    »Aber sie ist verschwunden!«
    »Was ist verschwunden?« fragte Tweed und setzte seine Brille wieder auf.
    »Die Mayflower.«
    »Sie ist ausgelaufen, nachdem die Schleuse geöffnet wurde«, sagte ein an der Mauer lehnender Matrose zu Paula. »Werden sie wahrscheinlich eine ganze Weile nicht wiedersehen.«
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte sie.
    »Sie haben Unmengen von Proviant an Bord gebracht. Einen Haufen Kühltaschen. Kühlschrank und Gefriertruhe dürften randvoll sein.«
    »Wer war an Bord, als sie auslief?«
    »Squire Gaunt stand am Ruder …«
    »Sonst noch

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