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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hat, wird vom High Tor heruntergestoßen.«
    »Und dann?«
    »Wir kamen hierher. Gaunt taucht auf, mit Jennie Blade.
    Während wir – auf Gaunts Vorschlag hin – nach Rock hinüberfahren, versucht dieses Motorboot, uns zu rammen.
    Wir sehen uns dieses Haus ohne Namen an und finden die Signallampe, mit der die kodierte Nachricht übermittelt wurde, die Sie von der Bucht aus beobachtet haben. Und schließlich scheint dieser Hubschrauber nach uns zu suchen.«
    »Das war noch nicht alles«, stellte Tweed fest. »Was passierte, als wir heute abend ins Hotel zurückkehrten?«
    »Ach ja, diese beiden Amerikaner, die nach Ihnen gefragt hatten, versuchen, mit Bob einen Streit vom Zaun zu brechen.«
    »Und jetzt gehen Sie ein oder zwei Jahre zurück. Nach Zürich.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen ,..«
    »Tweed«, mischte sich Newman ins Gespräch, »bezieht sich auf die Tatsache, daß ich Joel Dyson damals überreden konnte, Julius Amberg die kompromittierenden Fotos auszuhändigen, die er von ihm gemacht hatte, anstatt sie an die Presse zu verkaufen.«
    »Das hatte ich im Moment vergessen«, gab Paula zu.
    »Aber ich erinnere mich, daß Jim Corcoran in Heathrow festgestellt hat, daß Dyson nach Zürich geflogen ist, nachdem er die Kopien des Films und des Tonbandes am Park Crescent zurückgelassen hatte. Und er kam gerade aus Amerika.«
    »Es sieht so aus, als fügte sich alles zusammen, meinen Sie nicht auch?« sagte Tweed.
    »Tut es das?« Paula runzelte die Stirn. »Anscheinend bin ich schwer von Begriff.«
    »Durchaus nicht«, versicherte ihr Tweed. »Es ist nur so, daß, wenn ich recht habe, die Wahrheit solche Ausmaße hat, daß sie kaum zu fassen ist. Wir befinden uns hier in großer Gefahr – also reisen wir noch heute abend ab. Vor dem Essen. Wir sagen an der Rezeption, wir wären dringender Geschäfte wegen abgerufen worden. Philip, Pete, Harry – Sie bezahlen Ihre Rechnungen getrennt, einschließlich der für diese Nacht.«
    »Dann mache ich mich jetzt lieber ans Packen. Es dauert nicht lange«, sagte Paula. »Aber wo wollen wir hin?«
    »In einem Ort namens St. Mawgan, westlich von hier in der Nähe von Newquay, gibt es ein kleines Hotel, in dem Newman und ich früher schon einmal übernachtet haben.
    Ich rufe von der üblichen Telefonzelle aus dort an. Inzwischen habe ich beinahe das Gefühl, als wäre die Zelle mein zweites Zuhause.«
    Newman sprang auf; unter seinem Arm klemmte eine Zeitung. »Ich ziehe los, packe meine Sachen und bezahle meine Rechnung im Old Custom House. Dann warte ich bei der Telefonzelle auf Sie.« Er schwenkte die Zeitung. »Immer noch nichts über das Massaker im Bodmin Moor, was überaus merkwürdig ist. Alle Nachrichten beschäftigen sich damit, daß die Vereinigten Staaten und Präsident March sich noch immer nicht bereit erklärt haben, dem Premierminister in der Krise in Europa und im Mittleren Osten beizustehen.
    Ohne amerikanische Kooperation können wir nicht kraftvoll handeln. Wir können überhaupt nicht handeln …«
    »Beeilung bitte«, drängte Tweed. »Wir wollen lebend aus Padstow herauskommen.«

13. Kapitel
    Präsident Bradford March saß in seinem Drehsessel hinter dem antiken Schreibtisch im Oval Office. Seine Haltung war, gelinde ausgedrückt, unelegant. Der Stuhl war weit vom Schreibtisch zurückgeschoben, und seine bestrumpften Füße lagen, an den Knöcheln übereinandergeschlagen, auf der Schreibtischplatte. Er schaute aus dem großen Fenster hinaus auf die Pennsylvania Avenue. Draußen fiel ein grauer Nieselregen, und die Aussicht war entsprechend trübe. Er drehte sich um und wendete sich an die einzige andere Person im Oval Office, eine Frau.
    »Ich glaube, ich muß diesen Clowns in Europa einmal gründlich in den Arsch treten – Norton hat sich seit zwei Tagen nicht mehr gemeldet.«
    »Er hat einen sehr schwierigen Auftrag, Brad«, erinnerte sie ihn.
    »Was genau der Grund dafür ist, daß ich ihn zum Chef von Unit One ernannt habe. Wird höchste Zeit, daß er die Sache zum Abschluß bringt.«
    Im Gegensatz zu den meisten Präsidenten – die durchweg einsachtzig groß oder noch größer waren – war Bradford March nur mittelgroß, ein bulliger Mann mit schwarzem Haar und buschigen schwarzen Brauen. Er war fünfundfünfzig Jahre alt, und sein aggressives Kinn und die massigen Backen waren ebenso schwarz wie sein Haar. Er rasierte sich zweimal am Tag, wenn ihm danach zumute war. Die eiskalten Augen über seiner kurzen, dicken Nase standen

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