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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Haltestelle der Straßenbahn.
    Sie hörten hinter sich eine Straßenbahn heranrumpeln und hatten gerade die wartenden Leute erreicht, als sich der Mann im Skianzug dicht an Tweed herandrängte. Newman hatte nach seinem Smith & Wesson gegriffen, und hinter dem Mann hielt Butler die Walther versteckt in der Hand.
    Unter der Mütze des Mannes ragte weißes Haar heraus.
    Tweed legte eine bremsende Hand auf Newmans Arm.
    »Kein Grund zur Aufregung …«
    »Tweed …« Der Skimann sprach rasch mit amerikanischem Akzent. »Da ist etwas, was Sie wissen müssen. Der Safe in meinem Büro in Langley ist aufgebrochen worden, sie haben Fotos von Ihnen und Paula …«
    Er sprang in die Straßenbahn, im letzten Moment, bevor sich die automatischen Türen schlössen. Paula und Newman sahen Tweed verblüfft an.
    »Das war Cord Dillon«, erklärte er ihnen. »Mit einer weißen Perücke. Gut getarnt. Und jetzt wissen wir das Schlimmste. Der Gegner kann Paula und mich erkennen. Bob, bleiben Sie in Paulas Nähe.«
    »Und ich bleibe in Ihrer Nähe«, erklärte Butler. »Ich hatte damit gerechnet, daß Dillon ein Messer zieht. Wenn er es getan hätte, dann hätte er eine Kugel ins Rückgrat bekommen.«
    »Denken Sie nicht schlecht von ihm. Er ist ganz auf sich gestellt und auf der Flucht. Er hat uns gerade einen großen Gefallen getan. So, und jetzt zu Beck und dann zu Eve Amberg…«
    Julius Ambergs Frau wohnte in einer großen, alten Villa oberhalb der Stadt. Das dreistöckige Haus stand ein Stück von der Straße entfernt hinter einem hohen, auf einer flachen Steinmauer errichteten Zaun. Ein Stück hinter ihrem Taxi verlangsamte ein schwarzer Mercedes seine Fahrt und hielt am Bordstein an.
    Butler, der den Wagen gemietet hatte und am Steuer saß, warf einen Blick auf Nield und schaute dann abermals in den Rückspiegel.
    »Keine Verfolger in Sicht. Also warten wir einfach.«
    »In dem BMW vor der Villa sitzt jemand. Eine Frau, glaube ich. Tweed und die anderen gehen auf sie zu …«
    Nachdem Tweed das Taxi bezahlt hatte und zusammen mit Paula und Newman auf das schmiedeeiserne Tor zuging, sah er sich den BMW genauer an. Er blieb verwundert stehen.
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, sagte er halblaut.
    »Ich glaube, bevor wir hineingehen, sollten wir ein paar Worte mit ihr reden.«
    Die Frau, die allein auf dem Beifahrersitz saß, trug eine blaßblaue Wollmütze, die aber nicht das blonde Haar verdeckte, das ihr bis auf die Schultern fiel. Sie trug eine Sonnenbrille und drehte sich um, als Tweed sich niederbeugte, um mit ihr zu sprechen. Paula war verblüfft. Es war Jennie Blade, die sie zuletzt in Padstow gesehen hatten.
    »Sie sind weit fort von Cornwall«, begrüßte Tweed sie freundlich. »Sind Sie nach Zürich geflogen?«
    »Nein, leider nicht. Hören Sie, draußen friert es Stein und Bein. Bob, kommen Sie herein und setzen Sie sich neben mich. Tweed, Sie und Paula setzen sich nach hinten. Hier drinnen ist es mollig warm. Dann können wir uns unterhalten.«
    Als Newman sich neben ihr niederließ, lächelte sie ihn an.
    Sie hatte die Heizung voll aufgedreht, und die Wärme schlug ihnen entgegen. Jennie drehte sich um und beantwortete Tweeds Frage.
    »Wir sind mit der
Mayflower
gekommen. Über die Nordsee und den Rhein hinauf bis nach Basel. Dann mit dem Zug hierher. Die Überfahrt war gräßlich. Aber Seine Lordschaft ist nun einmal verrückt, wenn es um sein Boot geht.«
    »Seine Lordschaft? Meinen Sie Gaunt?« fragte Tweed.
    »Wo ist er jetzt?«
    »In diesem Moment? In dieser Villa hier. Vergnügt sich da drinnen.« Sie schaute Tweed unverwandt an. »Könnten wir beide uns heute abend auf einen Drink treffen? Dann erzähle ich Ihnen meine Lebensgeschichte.« Sie lächelte boshaft. »Sie werden feststellen, daß es eine ziemlich tolle Geschichte ist.«
    »Gern«, reagierte Tweed prompt, zu Paulas Überraschung.
    »Um sechs in der Hummerbar des Gotthard? Der Haupteingang ist in der Bahnhofstraße, nur einen Steinwurf vom Bahnhofplatz entfernt.«
    »Was meinten Sie, als Sie sagten, daß Gaunt sich in der Villa vergnügt?«
    »Ach, wußten Sie das nicht? Eve Amberg ist eine seiner Freundinnen.«

18. Kapitel
    Tweed zog an der langen Klingelschnur neben der Haustür der Villa. Dann drehte er sich um und winkte Jennie Blade zu, die zurückwinkte.
    »Ist das der richtige Moment für einen Besuch?« fragte Paula. »Was in aller Welt tut ausgerechnet Gaunt in Zürich?«
    »Genau das hoffe ich herauszufinden …«
    Er brach ab, als die

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