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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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uns geplant?«, erkundigte er sich, weil er befürchtete, dass sie wieder durch die Gegend fahren und sich Friedhöfe ansehen würden.
    Â»Wir besuchen ein paar Leute zu Hause. Wenn irgendjemand von ihnen etwas damit zu tun hat, was Audrey Steele zugestoßen ist, werden wir dafür sorgen, dass er sich von jetzt an noch ein wenig unbehaglicher fühlt.«
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    Fry sah auf den ersten Blick, dass es sich bei Christopher Lloyds Zuhause um ein modernes freistehendes Haus handelte, das vorgab, nicht modern zu sein. Cooper bog zwischen zwei Kutschenlampen auf einen Kopfsteinpflaster-Parkplatz ein, und sie hielten in der Nähe einer Dorfbrunnen-Attrappe. Mrs. Lloyd öffnete ihnen die Tür und führte sie durchs Haus.
    Â»Natürlich ist das alles nachgebaut«, sagte sie. »Aber es ist wirklich gut gemacht, finden Sie nicht?«
    Â»Ja, sehr überzeugend, Madam.«
    Â»Es ist ein großer Vorteil, etwas zu besitzen, das alt aussieht, aber in Wirklichkeit neu ist. Man hat nicht solche Probleme bei der Instandhaltung.« Sie lachte. »Von den Versicherungsprämien ganz zu schweigen.«
    Â»Natürlich.«
    Â»Und wenn ein Gegenstand beschädigt wird, kann man ihn einfach durch eine neue Reproduktion ersetzen, die genauso alt aussieht wie das Original.« Mrs. Lloyd strahlte sie stolz an. »Das Haus selbst ist ebenfalls im Zeitstil gehalten, also passt es sehr gut dazu.«
    Zeitstil? Fry überlegte kurz, was das wohl bedeutete. Vermutlich konnte es alles bedeuten, was man wollte. Trotz des Kaffeetischs und des Fernsehers in der Ecke sorgten der nachgemachte viktorianische Kaminsims, die gerahmten Drucke mit Jagdmotiven und der senffarbene Anstrich der Wände unterhalb der Holzbordüre dafür, dass sie das Gefühl hatte, sich im Hinterzimmer eines Pubs zu befinden.
    Christopher Lloyd selbst hielt sich im Freien auf und saß auf einer Steinplatte am Rand seines Zierteichs. Im Hintergrund sprudelte Wasser aus dem Maul eines großen Keramikfroschs. Fry hatte vage Erinnerungen an Pflegeeltern in Halesowen, deren Fische sie eine Zeit lang gefüttert hatte. In Lloyds Teich erspähte sie mehrere rot gefleckte Koi-Karpfen und ein paar Schleien, die am Boden nach Nahrung suchten. Außerdem sah sie einen einzelnen, etwa sechzig Zentimeter langen blassen Fisch, von dem sie glaubte, es könne sich um einen Albino-Stör handeln.
    Â»Ich hoffe, Sie konnten etwas mit den Daten anfangen, die ich Ihnen zugefaxt habe«, sagte Lloyd.
    Â»Sehr hilfreich, Sir.«
    Â»Dann werden Sie verstehen, dass unsere Vorgehensweise im Eden-Valley-Crematorium über jeden Vorwurf erhaben ist. In unserem System kann nichts schiefgehen. Und auch in diesem Fall ist nichts schiefgegangen.«
    Cooper und Fry standen am Rand des Teichs, angelockt von ihren Spiegelbildern und vom Anblick des Albinofischs, der durchs Wasser geisterte. Als er ein kleines Stück entfernt die Oberfläche durchstieß, sah Fry kurz ein langes Maul und tote Augen.
    Â»Interessieren Sie sich für Fische?«, fragte Lloyd.
    Â»Eigentlich nicht«, erwiderte sie. »Ich habe nur Polizistin gespielt und mich gefragt, wie viel sie wohl wert sind. In letzter Zeit wurden einige Diebstähle von Koi-Karpfen bei uns gemeldet, und ich war überrascht, welchen Wert ihre Besitzer angegeben haben.«
    Lloyd seufzte. »Die echten Enthusiasten zahlen Tausende und Abertausende Pfund für Kois. Einige von ihnen fliegen sogar nach Japan, um sie direkt bei den Züchtern zu kaufen. Ich persönlich kann das nicht verstehen. Diese Fische hier haben nicht annähernd so viel gekostet. Der Stör ist vielleicht ein paar hundert Pfund wert.«
    Â»Das ist ein Albino, oder?«
    Â»Ja«, erwiderte Lloyd. »Aber leider vertragen Albinos keine direkte Sonneneinstrahlung. Sie sind nachtaktive Tiere und bevorzugen die Dunkelheit.«
    Fry warf ihm einen Blick zu. »Ich kenne etliche Leute, bei denen das genauso ist.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen. Vermutlich sind Polizisten in gewisser Weise ein bisschen wie Fischer. Sie wissen zwar, wo die Fische sind, können sie aber nur fangen, wenn sie an die Oberfläche kommen.«
    Â»Das ist eine interessante Sichtweise, Sir.«
    Lloyd lachte. »Ich glaube, das habe ich mal in einem Roman gelesen.«
    Fry fröstelte unfreiwillig.
    Â»Hier draußen wird es langsam ein bisschen kalt«, sagte Lloyd. »Lassen Sie uns ins Haus gehen. Kann

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