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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Trauergottesdienst?«
    Â»Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Manchmal möchten die Angehörigen nicht ins Krematorium kommen. Sie lassen den Gottesdienst woanders abhalten, und das Bestattungsunternehmen bringt den Leichnam zur Einäscherung.«
    Â»Unter diesen Umständen gäbe es also keine Zeugen für das Eintreffen des Sarges?«
    Â»Nur den Fahrer des Leichenwagens und vielleicht einen Kollegen, der ihm beim Liefern des Sarges hilft. In diesem Fall kommt er direkt in die Verbrennungskammer. Selbstverständlich benötigen wir trotzdem die Papiere.«
    Â»Ja.«
    Â»Hin und wieder führen wir Einäscherungen ohne irgendeine Art von Zeremonie durch. Keine Angehörigen, keine Trauergäste. Das sind dann meistens Obdachlose – die traurigen Fälle, die nach ihrem Tod nicht identifiziert werden können oder deren Angehörige nicht ausfindig gemacht werden können. Die Kosten für solche Bestattungen übernehmen die örtlichen Behörden. Jeder Mensch hat ein Anrecht auf eine ordentliche Bestattung.«
    Fry blickte Cooper an. Er war an der Reihe.
    Â»Mr. Lloyd, erinnern Sie sich an den Namen der Person, für deren Papiere Mr. Slack eine Unterschrift von Ihnen wollte?«
    Â»Nein, den hat er mir nicht gesagt. Und ich habe nicht danach gefragt.«
    Â»Es gibt einiges, wonach Sie nicht gefragt haben.«
    Â»Manchmal ist es das Beste, nicht nachzufragen.«
    Â»Hätten Sie diesen Vorfall nicht irgendjemandem melden müssen, wenn Sie ganz gewissenhaft gewesen wären?«
    Lloyd seufzte. »Das war eine sehr schwierige Situation. Aber Richard war ein Freund von mir, wie ich bereits gesagt habe. Vermutlich dachte ich, er würde das Richtige tun und die Schuld auf sich nehmen, wenn ich ihn nicht bei seinem Plan unterstütze. Ich weiß, dass ein schlechter Ruf für einen Bestattungsunternehmer sehr problematisch ist, aber er muss in den sauren Apfel gebissen und es zugegeben haben.«
    Â»Wann genau war das?«, fragte Cooper.
    Â»Tja, ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, es war nur wenige Wochen vor Richards Tod.«
    Fry klappte ihr Notizbuch zu. »Vielen Dank, Sir. Sie haben uns ziemlich geholfen.«
    Bevor sie gingen, sah sie noch einmal in den Teich, um einen letzten Blick auf den blassen Fisch zu werfen, doch dieser war einfach zu scheu.
    Â»Ich wünschte, ich könnte es mir leisten, diese Störe zu züchten«, sagte Lloyd. »Jemand hat mir erzählt, dass aus ihren Eiern iranischer Imperial-Kaviar gemacht wird. Dieser Kaviar ist goldfarben, nicht schwarz wie der aus Russland.«
    Â»Ich kenne mich da nicht aus.«
    Lloyd beugte sich übers Wasser und streckte die Hand aus. Fry glaubte zunächst, er wollte einen der Fische herausnehmen. Doch stattdessen schöpfte er eine Hand voll abgestorbener Blätter von der Wasseroberfläche ab und warf sie auf das Steinpflaster.
    Â»Ich muss den Teich bald mit einem Netz abdecken. Man darf im Herbst kein Laub auf der Wasseroberfläche herumliegen lassen. Wenn es verfault, sinkt der Sauerstoffgehalt und die Fische verenden.« Er sah Fry an, als er sich wieder aufrichtete. »Es wäre doch dumm, auf diese Weise seine Fische zu verlieren.«
    Â 
    Â 
    Â»Was meinst du, Diane?«, fragte Cooper auf dem Weg zum Haus der Hudsons. »Sagt Christopher Lloyd die Wahrheit?«
    Â»Ich glaube, es kommt ihm ziemlich gelegen, dass Richard Slack tot ist. Er eignet sich gut als Sündenbock, oder?«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Na ja, was wäre, wenn uns Mr. Lloyd einen Teil der Wahrheit gesagt hat, aber nicht die ganze? Was ist, wenn es Melvyn Hudson war, der an ihn herangetreten ist, und nicht Richard Slack? Vielleicht hat er gehofft, dass wir bei Hudson nicht weiter nachbohren werden, wenn er uns diese Geschichte erzählt.«
    Â»Aber er war doch nicht mit Hudson befreundet, sondern mit Richard Slack.«
    Â»War das wirklich so? Das wissen wir nur von Lloyd.«
    Â»Und wenn es Melvyn war, dann...«
    Â»Dann war Lloyd vielleicht tatsächlich bereit, die Papiere zu unterschreiben.Womöglich hofft er, uns von der Fährte abzubringen, indem er die Aufmerksamkeit auf Richard Slack lenkt.«
    Cooper nickte. »Weißt du, was mich von dem, was Lloyd gesagt hat, noch beunruhigt?«
    Â»Die Einäscherungen, die ohne einen Gottesdienst in der Krematoriumskapelle stattfinden?«, vermutete Fry.
    Â»Richtig. Es muss einen

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