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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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sich wohl leisten könnte, seinen Job in der Firma aufzugeben?«
    Â»Das hängt davon ab, wie viel Geld ihm sein Vater hinterlassen hat. Ihm gehört das Haus, aber das ist nichts wert, solange er es nicht verkauft. Vielleicht hat er kein anderes Einkommen.«
    Â»Der alte Mann hat bestimmt einiges auf der hohen Kante, wenn man bedenkt, dass ihm die Hälfte der Firma gehört.«
    Â»Glaubst du, dass Vernon darauf hofft, auch noch den alten Mann zu beerben?«
    Cooper sah sie an. »Was meinst du?«
    Â»Die beiden sind auf jeden Fall ein seltsames Paar. Irgendwas verbindet sie miteinander.«
    Â»Sie sind miteinander verwandt. Das genügt den meisten Leuten.«
    Doch Cooper dachte an seinen letzten Hausbesuch bei Vivien Gill und an ihre im Wohnzimmer versammelten Verwandten. Wenn Menschen von solchen Banden zusammengehalten wurden, war das für andere nicht immer von Vorteil.
    Â»Oh, natürlich«, sagte Fry. »Sie sind miteinander verwandt.« Irgendwo ein paar Zimmer weiter klingelte ein Telefon, doch niemand hob ab. Cooper fühlte sich seltsam isoliert, als sei das gesamte Gebäude evakuiert worden, bis auf ihn und Fry.
    Â»Diane, Vernon Slack hatte rote Striemen an den Händen, als ich bei ihm war. Es hat so ausgesehen, als wären seine Unterarme auch gerötet gewesen. Die Flecken waren so schlimm, dass ich zuerst gedacht habe, es wären Verbrennungen, aber er hat behauptet, er hätte einen allergischen Ausschlag.«
    Â»Und?«
    Â»Ich frage mich, ob das vielleicht Formaldehyd-Verbrennungen waren.«
    Â»Von einem Arbeitsunfall?«
    Â»Möglicherweise. Aber warum hat er es dann nicht gesagt? Und warum hat er so verängstigt gewirkt? Er hat sich auch ganz steif bewegt, als hätte er sich Prellungen zugezogen.«
    Â»Denkst du, dass ihn jemand verprügelt und ihm die Hände in Formaldehyd getaucht hat – als Warnung oder so? ›Siehst du, Vernon, das wird mit dir passieren, wenn du nicht den Mund hältst.‹«
    Â»Irgendwas in der Richtung.«
    Â»Aber wer sollte so was tun?«
    Â»Da fallen mir zwei Leute ein. Zum einen glaube ich nicht, dass Melvyn Hudson überhaupt nicht gemerkt hat, was vor sich gegangen ist. Allerdings scheint er mir nicht der Typ zu sein, der jemanden so direkt einschüchtert. Er ist zwar zweifellos ein Tyrann, aber er tyrannisiert andere Leute eher psychologisch als physisch. Er wäre durchaus imstande,Vernon Angst einzujagen, ohne ihn mit Formaldehyd zu übergießen.«
    Â»Da stimme ich dir zu.«
    Â»Aber dann wäre da noch Billy McGowan.«
    Fry blätterte die Akten der Belegschaft von Hudson und Slack durch. »Ja, ich erinnere mich an ihn. Ein ziemlich fieser Bursche – ich würde nicht wollen, dass er sich um meinen verstorbenen Angehörigen kümmert. Allerdings sollte man keine vorschnellen Schlüsse daraus ziehen, wie jemand aussieht, nicht wahr? Mr. McGowan könnte ein promovierter Nuklearphysiker sein, der sich nur die Zeit zwischen zwei Nobelpreisen vertreibt.«
    Â»Schon möglich.«
    Â»Hm. Dem Police National Computer zufolge wurde er schon mehrmals wegen tätlichen Angriffs und Körperverletzung verurteilt. Alles Bewährungsstrafen, deshalb war er noch nie wirklich hinter Gittern. Laut Geheimdienst hatte er auch schon bei organisiertem Diebstahl aus Fabriken die Finger im Spiel, aber nur als Handlanger bei großen Sachen. Nur niedere Dienste, Ben.«
    Â»Tja, ich hatte auch nicht angenommen, dass er der Kopf der Sache war.«
    Â»Denkst du, er erledigt die Drecksarbeit im Auftrag von Hudson?«
    Â»Na ja, dafür wird er doch im Grunde genommen bei Hudson und Slack bezahlt, oder? Wie groß ist der Schritt von dem, was er mit Toten macht, zu dem, wozu er bei Lebenden in der Lage wäre?«
    Fry schien ihn nicht gehört zu haben, während sie umblätterte. »Und keine nennenswerte Ausbildung. Also hat er vermutlich doch keinen Nobelpreis gewonnen.«
    Â»Ich würde McGowan gern ein bisschen genauer auf den Zahn fühlen, Diane.«
    Â»Okay, tu das.«
    Sie schwieg einen Moment lang, tief in Gedanken versunken. »Apropos Nobelpreis«, sagte sie schließlich, »dein Professor Robertson – wie wurde der eigentlich in den Fall miteinbezogen?«
    Â»Er kennt ein Mitglied des Polizeikomitees, das ihn empfohlen hat, wenn ich mich recht erinnere. Ich bin ziemlich sicher, dass Mr. Hitchens das gesagt

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