Todesstoß / Thriller
Beispiel ganz großartig. Web, kommen Sie.«
Noah ging zu seinem Tisch, um seinen Hut zu holen. Eve saß an ihrem Laptop. »Was machst du da?«, fragte er.
»Versuche, mich zu beschäftigen. Natalie hat gestern Abend im Casino richtig fett gewonnen, weil Dasich und eine andere Spielerin wegen Betrugs rausgeworfen worden sind und –« Sie brach ab und schürzte die Lippen. »Entschuldige. Ich fange an zu schwafeln. Dr. Pierce ist gerade hier vorbeigekommen. Er meinte, er habe gestern Abend mit Dekan Jacoby zu Abend gegessen. Man wüsste, dass ich es war. Jacoby will mich wohl heute Morgen noch sprechen, aber ich habe gesagt, du hättest mir verboten, irgendwo hinzugehen.«
Er wusste nicht, was er erwidern sollte. »Eve, du hast das Richtige getan. Was immer geschieht.«
»Weiß ich ja.« Sie lächelte traurig. »Zum Glück bin ich verdammt gut hinter der Bar, ich kann also immer noch eine Zweitkarriere einschlagen. Ich rücke zur Seite, du musst schließlich arbeiten.«
»Schon okay, bleib nur. Ich muss weg.«
»Noah?« Sie erhob sich, als er seinen Mantel zuknöpfte. »Sie entlassen David heute Morgen, und ich muss ihn nach Hause bringen. Ich kann nicht ewig hier bleiben.«
Doch, das kannst du.
Der Gedanke erhob sich über alle Sorgen, aber er schob ihn beiseite. Das musste er später überdenken. Er warf Abbott, der ungeduldig wartete, einen Blick zu. »Bruce?«
Abbott seufzte entnervt. »Ich veranlasse, dass jemand sie fährt. Los jetzt.«
»Captain, warten Sie.« Faye kam herbeigeeilt. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand. »Donners Anruferliste. Sein letzter Anruf ging um 22 Uhr 40 an die Auskunft, aber vorher hat er seine Mutter angerufen, und zwar um achtzehn Uhr. Hier ist ihre Adresse. Soll ich die Polizei dort alarmieren?«
Abbott schnappte sich das Blatt. »Ja, rufen Sie sie an, aber sagen Sie denen, sie sollen sich zurückhalten, bis wir eintreffen. Danke, Faye. Noah, auf geht’s.«
Donnerstag, 25. Februar, 8.30 Uhr
Olivia und Kane waren im Begriff, noch einmal Dell Farmer zu verhören, als Olivia einen Anruf vom Drogendezernat bekam. Als sie auflegte, lächelte sie grimmig.
»Was ist los?«, fragte Kane.
Sie erzählte ihm von Toms Anruf in der Nacht und dem Dealer Damon, der vielleicht eine interessante Information zu einem Kennzeichen hatte. »Zwei SUVs könnten ein Zufall sein, aber wir können es uns nicht leisten, ein Risiko einzugehen. Das war mein alter Kumpel bei der Drogenfahndung. Sie haben Damon in Gewahrsam.«
»Wie viel hatte er bei sich?«
»Harmlos. Er verstößt damit aber gegen die Bewährungsauflagen, also sind wir im Geschäft. Ich will alles über das Kennzeichen des Lincoln Navigators wissen.«
»Er wird aber einen Deal wollen«, sagte Kane missmutig.
»Ich weiß. Komm, sprechen wir mit dem Staatsanwalt. Vielleicht kann er uns ein bisschen Ellenbogenfreiheit verschaffen.«
Kane blieb am Eingang des Großraumbüros stehen. »Und was ist mit ihr?«
Olivia warf einen Blick zurück. Eve saß immer noch an Noahs Schreibtisch vor dem aufgeklappten Laptop. »Sie durchsucht Shadowland nach etwas, das uns vielleicht helfen könnte.«
»Ich wünschte, ich hätte nie von diesem verdammten Spiel gehört«, sagte Kane, als sie auf den Fahrstuhl zugingen.
Olivia drückte so fest auf den Knopf, dass ihr Finger umknickte. »Da geht’s dir wie mir.«
Donnerstag, 25. Februar, 8.45 Uhr
Liza schrie. Sie versuchte zu entkommen, aber Lindsay war hinter ihr her, Lindsay, deren Gesicht grau, hohl und grässlich aussah.
Tot. Sie ist tot, tot.
Der Schrei kam nur als ersticktes Grunzen aus ihrer Kehle. Ihr Körper regte sich nicht. Sie war gefesselt. Hände und Füße waren zusammengebunden, und sie atmete durch die Nase.
Ihr Mund. Er war zugeklebt. Nun stürzte die Erinnerung auf sie ein. Der Mann, er hatte ihr den Mund zugehalten, die Nadel in ihrem Hals.
Was hat er mir gespritzt? Wo bin ich?
Sie öffnete die Augen und war erleichtert, dass ihre Lider ihr gehorchten. Es war dunkel, und sie bewegten sich.
Ein Auto.
Er hatte sie ins Auto geschafft.
Ich bin im Kofferraum.
Raste bloß nicht aus,
befahl sie sich und konzentrierte sich auf ihre Atmung. Und während sich ihr Puls stabilisierte, erkannte sie, dass sie nicht allein war. Sie roch … Blut.
O mein Gott. Lindsay.
Sie kniff die Augen zu, wollte nicht hinsehen.
Vielleicht hat er gelogen, um dir Angst zu machen, damit du gehorchst. Vielleicht lebt sie, vielleicht braucht sie dich. Mach die Augen auf und sieh hin.
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