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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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jemanden her, der sich um ihn kümmert.«
    Im Auto blieb Abbott einen Moment lang schweigend sitzen. »Er kann die Morde trotzdem begangen haben.«
    »Theoretisch ja. Aber glauben Sie dran?«
    »Nein. Was steht in dem Brief?«
    Noah überflog den Inhalt. »Was man erwarten konnte. Er lässt übrigens Eve grüßen.«
    Abbott drehte den Zündschlüssel. »Ich bin sicher, Sie werden die Grüße nur allzu gern weitergeben.«
    Noahs Kiefer verspannte sich. »Was soll das? Wir hätten gar keinen Fall, wenn sie nicht zu uns gekommen wäre.«
    »Sie ist nicht zu uns gekommen, Noah. Wir mussten sie zerren.«
    »Das ist nicht wahr. Sie sind normalerweise ein objektiver Mensch. Wo liegt das Problem?«
    »Das Problem liegt darin, dass sie Sie noch immer ablenkt!«
    »Sie ist in Gefahr.«
    »Dann bringen Sie sie in ein sicheres Haus. Sie wissen genau, dass ich Recht habe.«
    Das entsprach der Wahrheit. Doch auch Eves Reaktion war verständlich.
    »Wenn Sie es nicht tun, dann tue ich es«, fügte Abbott hinzu. »Und das meine ich ernst, Noah.«
    Noah nickte. »Okay. Ich fahre sie nachher zu Brock. Sind Sie damit einverstanden?«
    »
Ich
bringe sie hin«, gab Abbott gereizt zurück. »Ich will, dass Sie sich konzentrieren. Und ich schwöre, falls ich Ihnen das noch einmal sagen muss … Nein, ich würde Sie dann einfach von diesem Fall abziehen.«
    »Okay«, brachte Noah durch zusammengepresste Zähne hervor. »Ich hab’s verstanden.«

Donnerstag, 25. Februar, 10.45 Uhr
    »Ich gehe nicht zu Brock«, sagte Eve, während sie ihren Laptop in die Tasche schob. »Er kann seine Kinder nicht ewig woanders unterbringen, und ich werde die beiden nicht noch einmal zur Zielscheibe machen.« Sie sah resigniert zu Abbott auf. »Ich gehe in Ihr sicheres Haus.«
    »Eve«, begann Noah, aber sie hielt abwehrende eine Hand hoch.
    »Haben Ihre sicheren Häuser Kabel- TV ?«, fragte sie Abbott, und zu Noahs Überraschung lächelte er.
    »So viele Kanäle, wie Sie durchzappen können«, antwortete er, »und natürlich W- LAN , in welchem Zimmer Sie sich auch aufhalten.«
    Ihre Lippen verzogen sich. »Und ich darf alles zu essen bestellen, wonach mir gerade ist?«
    »Übertreiben Sie’s nicht«, erwiderte er trocken. »Kommen Sie.« Und damit setzte er sich in Bewegung.
    »Bin sofort bei Ihnen«, sagte sie. »Noah, was ist mit David? Wer soll sich um ihn kümmern?«
    »Sein Bruder Max«, sagte Noah. »Er bleibt bei ihm, bis David wieder fliegen kann.«
    Ihre Augen weiteten sich erstaunt. »Du hast Max angerufen?«
    Noah schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe David angerufen. Der wiederum hat mir gesagt, dass Tom gestern seinen Stiefvater angerufen und ihm die ganze Geschichte erzählt hat. Max ist vor ein paar Stunden in Chicago gestartet.«
    Sie blickte mit einem gezwungenen Lächeln zu ihm auf, und er begriff plötzlich, wie schwer ihr diese Pseudo-Haft fallen würde. »Kommst du mich besuchen?«
    Er küsste sie auf die Stirn, und es war ihm egal, ob jemand zusah. »Aber sicher. Und jetzt geh.« Er half ihr in den Mantel und sah ihr nach, als sie mit erhobenem Kopf davonging.
    Das Telefon klingelte, und er ging ran, ohne den Blick von ihr zu nehmen. »Webster.«
    »Mein Name ist Natalie Clooney. D-die Polizisten sagten mir gestern Abend … ich … ich sollte Sie anrufen.«
    Noah legte eine Hand auf den Hörer. Furcht sammelte sich in seiner Magengrube, als er die hysterische Panik in der Stimme der Frau hörte. »Eve«, zischte er. »Sag Abbott, er soll zurückkommen.« Dann ließ er die Hand wieder sinken. »Was ist los, Miss Clooney?«
    »Meine F-Freundin. Virginia. Sie ist tot.«
    Noah sank auf seinen Stuhl, als Abbott mit grimmiger Miene zurückkehrte, Eve direkt hinter ihm. »Wie es passiert?«
    »Sie hängt an einem … einem Strick.« Natalie schluchzte nun haltlos. »Und ihre Augen … sind weg.«

Donnerstag, 25. Februar, 11.10 Uhr
    Noah hatte versucht, gegen die Szene im Haus von Virginia Fox gewappnet zu sein, aber er musste feststellen, dass es unmöglich war. Seit er in die leeren Augenhöhlen geblickt hatte, kämpfte er mit dem Drang, sich zu übergeben.
    »Donner war es nicht«, sagte er heiser.
    »Nein. Er kann es nicht gewesen sein«, stimmte Abbott matt zu.
    »Warum nicht?« Die Frage kam von Carleton Pierce, der direkt nach Ian Gilles und seinen Rechtsmedizinern eingetroffen war. Carleton blieb wie angewurzelt stehen. »Himmel.«
    Noah trat zurück, um nicht Micki im Weg zu stehen, die Aufnahmen vom Tatort machte.

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