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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Schoß verschränkt. »Worum geht es?«
    »Um Ihre Tochter, Ma’am«, sagte Noah. Wieder hatte er beim Münzenwerfen verloren. »Wir wissen, dass Samanthas Tod als Selbstmord in die Akten eingegangen ist, aber Ihr Mann und Sie waren anderer Meinung, richtig?«
    »Selbstmord ist eine Todsünde. Samantha war eine gute Katholikin. Sie ist regelmäßig zur Messe gegangen.«
    »Wir glauben inzwischen auch, dass Ihre Tochter sich nicht selbst umgebracht hat. Es gibt Hinweise, dass es Mord war.«
    Mrs. Altman schloss die Augen. »Lieber Gott.«
    Jack gab ihr einen Moment Zeit. »Haben Sie noch die Kleidung, die Ihre Tochter trug?«
    »Wir haben alles in einen Karton gepackt«, murmelte sie. »Wir haben es nicht geschafft, uns die Sachen anzusehen.«
    »Was ist mit dem Hocker aus ihrem Schlafzimmer?«, fragte Jack.
    »Den haben wir dem Shop einer Wohltätigkeitsorganisation gespendet. Wir mochten ihn nicht mehr sehen.«
    Noah hätte am liebsten geseufzt. »Wissen Sie noch, welcher Shop das war?«
    »Auf der Grand Avenue. Warum?«
    »Es könnte wichtig sein«, sagte Noah und verfluchte im Stillen seine ärgerliche Angewohnheit, mit Jack vor solchen Gesprächen Kopf oder Zahl zu spielen. Er hatte Jack in Verdacht, eine gezinkte Münze in der Tasche zu haben, denn meistens verlor Noah. »Um den Tod Ihrer Tochter als Mordfall anerkennen zu können, müssen wir den Leichnam noch einmal untersuchen.«
    Mrs. Altmans Augen füllten sich mit Tränen. »Nein, das lasse ich nicht zu. Sie werden meine Tochter nicht entweihen.«
    »Ich will nicht behaupten, dass ich wüsste, wie Sie sich jetzt fühlen«, sagte Noah sanft, »denn niemand kann nachvollziehen, was Sie durchmachen. Aber bitte glauben Sie uns, dass wir diese Maßnahme nicht in Betracht ziehen würden, wenn es nicht absolut notwendig wäre. Wenn jemand Ihre Tochter umgebracht hat, dann müssen wir ihn festnehmen und bestrafen.«
    Unwillkürlich hatte sie begonnen, sich vor und zurück zu wiegen. Tränen strömten ihr über das Gesicht. »Das dürfen Sie ihr nicht antun.«
    »Mrs. Altman«, sagte Noah, noch immer sanft. »Derjenige, der Ihre Samantha getötet hat, kann auch andere Töchter töten. Ich weiß, dass Sie das nicht wollen. Sie wollen nicht, dass anderen Familien durchmachen müssen, was Sie erleiden.«
    »Nein«, flüsterte sie. »Nein, das wollen wir nicht.« Sie blickte zur Seite und schloss die Augen. »Also gut.«
    »Danke«, sagte Noah. »Wenn Sie uns noch sagen, wo Sie ihre Sachen hingetan haben, dann sind wir jetzt auch wieder weg.«
    Sie stand auf. »Im Schrank im Gästezimmer.«
    »Ich hole sie schon«, sagte Jack, als Mrs. Altman die Hände vors Gesicht schlug und wieder zu schluchzen begann.
    Für die meisten Menschen war eine Exhumierung, als würde man eine fast verheilte Wunde wieder aufreißen. »Setzen Sie sich bitte, Ma’am«, sagte Noah und tätschelte ihr den Rücken.
    Jack kehrte zurück, und Mrs. Altman erhob sich langsam, während Jack und Noah ihre Hüte aufsetzten.
    »Detective Phelps und ich werden Sie über die Fortschritte der Ermittlung auf dem Laufenden halten. Und bitte machen Sie sich keine Sorgen. Sie wird anschließend wieder genauso im Grab liegen wie zuvor.«
    Mrs. Altman schüttelte den Kopf. »Sie liegt noch nicht im Grab.«
    Noah sah sie erstaunt an. »Wie bitte?«
    »Unsere Familie wird seit Generationen auf demselben Friedhof bestattet. Dort besitzt man keinen Bagger, daher konnte man noch nicht graben. Der Boden ist gefroren. Wir hatten vor, sie im Frühling zu beerdigen.« Ihr Kinn hob sich, und der Blick war scharf, als sie Noahs begegnete. »Das macht die Sache einfacher und schneller, nicht wahr, Detective? Auf diese Art werden Sie das Ungeheuer, das mein Kind auf dem Gewissen hat, schneller finden, oder?«
    »Ja, Ma’am. Das wird die Dinge beträchtlich beschleunigen. Danke.«
    Weder Jack noch Noah sprachen, während sie zum Auto gingen. Dort angekommen, räusperte Jack sich. »Ich bin froh, dass du beim Münzenwerfen verloren hast. Ich weiß nie, was ich sagen soll.«
    »Sie erinnert mich an meine Mom.« Die sich permanent Sorgen um ihn gemacht hatte. Aber sie war eine Polizistenwitwe gewesen. Vermutlich hatte man als solche jedes Recht der Welt, sich ständig um den Sohn zu sorgen.
    »Alle alten Damen erinnern dich an deine Mama.«
    »Ich hoffe eben immer, dass man rücksichtsvoll mit ihr umgeht, falls mir etwas zustoßen sollte.«
    Jack warf ihm einen düsteren Blick zu. »Rede nicht so.«
    »Wir müssen alle

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