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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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heraus, ob sie ein ernsthaftes Problem haben.«
    Für Martha Brisbane ist es zu spät. Sie ist bereits tot.
Und in ein paar Wochen würde Christy Lewis vielleicht arbeitslos sein. »Wir sollten die Tests unbedingt öfter durchführen«, sagte sie bestimmt.
    »Das haben Sie bereits mehrfach gefordert«, erwiderte er herablassend. »Und wie ich Ihnen bereits mehrfach erklärt haben, brauchen wir unabhängige Gutachter, um unseren Doppelblindstatus zu gewährleisten. Das kostet die Universität Geld und die Probanden Zeit.«
    »Wir haben einen kleinen Überschuss in unserem Budget. Ich habe die Ausgaben genau überprüft.«
    »Die Probanden werden Ihnen in Scharen davonlaufen, wenn sie öfter bei uns antanzen müssten.«
    »Aber, Sir«, begann sie, doch Donner hob die Hand.
    »Miss Wilson«, sagte er scharf, dann lächelte er, doch wie immer schien das Lächeln nicht zu seinem Gesicht zu passen. »Eve. Ihre Diplomstudie wird einer Menge Menschen helfen. Reale Rollenspiele werden schon lange eingesetzt, um das Selbstwertgefühl der Patienten zu stärken. Es ist zeitgemäß und sachdienlich, dies in virtuellen Welten zu tun.«
    Zeitgemäß, sachdienlich und publizierbar. Sie hob das Kinn. »Ich kann aber nicht zulassen, dass die Probanden wegen unserer Studie ihre realen Existenzen vernachlässigen. Wir tragen eine Verantwortung für sie.«
    Sein Lächeln verblasste. »Ihre Probanden haben eine Klausel zum Haftungsausschluss unterschrieben. Wir sind
nicht
verantwortlich. Und Sie werden in Zukunft weder schriftlich noch mündlich andeuten, dass wir es sind. Im Übrigen habe ich für so etwas keine Zeit. Ich muss um zwölf Uhr ein Seminar geben, wenn Sie mich also entschuldigen wollen …«
    Eve regte sich nicht. »Dr. Donner, bitte. Was, wenn unsere Probanden starke Anzeichen von Depressionen aufweisen, die vielleicht sogar zu … Selbstmordabsichten führen könnten?«
    »Dann sorgen wir dafür, dass der Proband von einem unabhängigen Therapeuten betreut wird.«
    Eve blickte auf ihre Hände herab, die in ihrem Schoß lagen.
Zu spät für Martha.
»Und wenn ich – rein hypothetisch betrachtet – wüsste, dass ein Proband suizidgefährdet
ist?
«
    »Die Frage ist müßig«, antwortete er kalt. »Diese Information können Sie nicht besitzen.«
    Sie schaute auf. Sein Blick aus verengten Augen war herausfordernd. »Und wenn doch?«
    »Dann müssten Sie sich vor dem Komitee rechtfertigen. Und Disziplinarstrafen oder Schlimmeres in Kauf nehmen.«
    Eve hätte am liebsten die Augen geschlossen, um sich in die Dunkelheit zurückzuziehen, aber das hier war real. Martha war wirklich tot. Vielleicht hätten sie etwas bemerkt, wenn sie die Test öfter durchgeführt hätten.
Warum habe ich nicht darauf bestanden?
Vor einem Jahr war sie froh und glücklich gewesen, dass sie ihre Studie durchführen konnte und man ihr die nötigen Mittel dazu bewilligt hatte. Zu viel einzufordern war ihr nicht ratsam erschienen. Doch nun hatte sich die Situation geändert.
    Sie nahm den Ausdruck, den sie von dem Artikel über Marthas Tod gemacht hatte, aus ihrem Hefter. »Das war Testobjekt 92.« Mit ruhiger Hand reichte sie ihm das Blatt.
    Er starrte die Seite einen Moment an, dann griff er danach. Seine Gesichtsfarbe verdunkelte sich, und Eve schnürte es die Kehle zu.
Gut, das war’s dann wohl.
Er würde sie aus dem Programm werfen. Und ihr Forschungsprojekt einstellen.
    »Ich glaube, dass wir ihr hätten helfen können, wenn wir sie öfter getestet hätten«, sagte sie. »Ich bin nicht unschuldig an ihrem Tod, Dr. Donner. Und ich will keine weitere Selbstmorde.«
    Bedächtig ließ er das Blatt in den Schredder fallen und drückte den Schalter. Der Ausdruck verschwand und mit ihm jeder Funke Respekt, den sie je für Donald Donner empfunden haben mochte.
    »Das habe ich nie gesehen«, sagte er. »
Sie
haben das nie gesehen. Haben wir uns verstanden, Miss Wilson?«
    Eves Knie waren butterweich, aber sie wollte verdammt sein, wenn sie sich etwas anmerken ließ. »Absolut.«
    Sie kehrte zurück an ihren Schreibtisch und saß eine lange Zeit nur da, starrte ins Nichts und versuchte, sich darüber klarzuwerden, was sie tun sollte.
    Was würde Dana tun?
Dana Dupinsky Buchanan, ehemalige Leiterin eines Frauenhauses in Chicago, die sie damals aufgenommen hatte. Dana, die ihr Leben und ihre Freiheit aufs Spiel gesetzt hatte, um Frauen, die häusliche Gewalt erfahren hatten, Unterschlupf und Sicherheit zu bieten.
Die Ausreißerinnen wie mir Unterschlupf

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