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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sucht nach mir.«
    »Definieren Sie ›sucht nach mir‹.«
    »Ich bin kurz nach Buckland gegangen. Donners Assistent ist mir gefolgt. Er sucht alle Hauseingänge und Autos ab, und zwar definitiv nach mir.« Sie hatte Angst. »Noah, ich komme mir vor wie in einem schlechten Teenie-Splatter-Film. Das ist doch irre.«
    Das war es allerdings. »Schaffen Sie es bis zum Bistro?« Der Laden lag in der Nähe des Campus und war eine Kombination aus Café und Sandwichbar. Neben dem Sal’s war es ein beliebter Polizistentreffpunkt.
    »Ja. Wir treffen uns dort.«
    »Wir schicken zwei Polizisten hin, die die Augen aufhalten. Sie müssen sich aber nicht zu Ihnen setzen. Warten Sie auf mich.« Er wandte sich wieder dem Team zu. »Unsere vertrauliche Quelle steckt in Schwierigkeiten.«
    Jack knöpfte sich den Mantel zu. »Ich mag das Bistro. Da gibt es fantastische Pastrami.«
    »Warten Sie.« Carleton stand auf. »Ich verstehe ja, dass Sie Ihren Informanten schützen müssen, aber ich bin nicht die Ethikkommission, ich melde niemanden. Vielleicht kann ich sogar helfen.«
    Noah horchte auf. »Und wie das?«
    »Ich habe oft genug an der Universität zu tun. Falls ich die Person, die die psychologische Studie leitet, nicht kenne, dann kenne ich wahrscheinlich jemanden,
der
es tut. Sollte Ihr Informant in Schwierigkeiten geraten, könnte ich vielleicht die Wogen bei seinem Chef glätten.«
    Noah nickte. »Im Augenblick scheint das Problem eher beim Assistenten des Chefs zu liegen, aber ich gebe unserer Quelle weiter, dass Sie Hilfe angeboten haben. Danke, Carleton. Wirklich.«
    »Sie bekommen bald mehr Informationen«, fügte Abbott hinzu. »Es geht nicht darum, dass wir Ihnen nicht trauen.«
    Noah wusste, dass diese Geheimniskrämerei gerade Abbott schwerfiel. Er und Carleton arbeiteten schon viele Jahre zusammen. Sie alle taten es. Carleton hatte schon Dutzende von Profilen erstellt, die ihnen bei der Aufklärung von Mordfällen geholfen hatten. Aber sie hatten es Eve zugesagt.
    »Ich weiß das, Bruce. Es gefällt mir nicht, aber Sie glauben anscheinend, dass es hier einen Interessenkonflikt geben könnte, und das muss ich akzeptieren. Ich würde Ihnen anbieten, einen anderen Psychologen zu Rate zu ziehen, aber mit dem werden Sie dasselbe Problem haben. Außerdem muss ich zugeben, dass der Täter eine faszinierende Persönlichkeit zu haben scheint. Ich möchte nicht darauf verzichten, sie genauer zu studieren.«
    »Obwohl ich es vorzöge, wenn Sie ihn aus nächster Nähe studieren könnten«, sagte Abbott trocken. »Nur durch Gitterstäbe getrennt zum Beispiel.« Er entließ Noah und Jack mit einer Handbewegung in Richtung Tür. »Gehen Sie. Ich lasse einen Wagen zum Bistro schicken. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie mehr wissen.«

Dienstag, 23. Februar, 9.30 Uhr
    Eve bestellte einen Kaffee und nahm sich ohne hinzusehen eine Zeitschrift aus dem Ständer. Mochte das Bistro auch als bescheidene Sandwichbar angefangen haben, so hatte es sich längst zu einem schicken Treffpunkt gemausert, in den viele Studenten, Professoren – und Polizisten – kamen.
Fast wie das Ninth Circle. Nur ohne die miese Band.
    »Der Typ ist gar nicht übel«, sagte der Bursche hinter der Theke. Eve sah herab und war nicht einmal überrascht, in Jack Phelps’ Gesicht zu starren. Sie hatte zielsicher die Ausgabe der
MSP
erwischt, in der über die Hat Squad berichtet worden war. Bestimmt eine Freud’sche Fehlleistung.
Na, klar.
Der Barmann zwinkerte ihr zu. »Den würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen.«
    »Ja, stimmt. Nicht übel.« Jacks Partner allerdings war … auch nicht übel. Aber ganz anders. Wenn sie nur gewusst hätte, wie anders. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn nicht wollte, hatte sich selbst eingeredet, dass sie ihn nicht haben konnte, aber als sie eben Angst bekommen hatte, hatte sie automatisch seine Nummer gewählt.
    Mit einem leisen Seufzen setzte sie sich hinter die zwei Officer, die Kaffee tranken. Vielleicht waren es die Polizisten, die Noah geschickt hatte, vielleicht machten die beiden wirklich nur Pause, aber es spielte keine Rolle. Sie fühlte sich in ihrer Nähe sicherer.
    Sie blätterte in der Zeitschrift, bis sie auf das Foto von Noah Webster stieß, das sie bereits in und auswendig kannte. Ja, Jack Phelps hatte ein anziehendes Gesicht. Noahs dagegen … war rauh. Kantig. Hart. Aggressiv war das Wort, das ihr meistens in den Sinn kam.
    Und gefährlich. Aber die grünen Augen konnten auch warm und freundlich

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