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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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blicken.
Und er gibt mir das Gefühl von Geborgenheit.
    Die Türglocke des Bistros erklang, und sie hob den Blick. Jeremy Lyons betrat das Lokal und sah sich suchend um. Dann kam er auf ihren Tisch zu, und sie hatte nur einen kurzen Moment Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie die Polizisten um Hilfe bitten sollte, falls sie welche brauchen sollte.
    Aber wenn du es tust, gibst du zu, dass du mit der Polizei zusammenarbeitest.
Und das wollte sie um Noahs Ermittlung willen solange wie möglich hinauszögern. Je länger die Verbindung zu Shadowland geheim war, umso mehr Zeit blieb ihm, einen Dreifachmörder zu jagen.
    »Kann ich mich zu dir setzen?«, fragte Jeremy schwer atmend, und bevor sie ablehnen konnte, hatte er es bereits getan. »Danke.« Er nahm die Brille ab, deren Gläser durch den Temperaturwechsel beschlagen waren. »Du bist schwer zu fassen, Eve.«
    Sie versuchte einen Ton anzuschlagen, der irgendwo zwischen Kränkung und Empörung lag und den er auf die Auseinandersetzung mit Buckland zurückführen sollte. »Mir war nicht klar, dass du nach mir suchst.«
    »Donner hat mir aufgetragen, wachsam zu sein. Er meinte, du würdest dich an die Presse wenden. Tja, da hat er wohl recht gehabt, du intrigante Schlampe.«
    An die Presse. Nicht an die Polizei. Donner hatte sofort angenommen, Berühmtheit sei ihr wichtiger als Gerechtigkeit.
Warum überrascht mich das nicht?
»Ich habe mich nicht an die Presse gewandt, du Witzbold. Der Kerl ist zu mir gekommen. Und falls es dir entgangen ist, ich habe keinesfalls Informationen weitergegeben.«
    »Durchaus überzeugend gespielt, aber da du hergekommen bist, um dich mit ihm zu treffen, kommst du damit nicht weit.«
    Eve schüttelte den Kopf. »Wovon redest du?«
    Er deutete hinter sich. »Von deinem Reporter.« Verblüfft entdeckte Eve Buckland, der sie höhnisch lächelnd beobachtete.
Seit wann ist er schon hier?
»Aber dafür setzt man dich vor die Tür«, sagte Jeremy befriedigt. »Du hättest sowieso nie im Programm aufgenommen werden dürfen.«
    Langsam drehte sich Eve wieder zu Jeremy um. Sie war erschüttert, hoffte aber, dass ihr nichts anzumerken war. »Und warum nicht?«
    »Der größte Teil deiner Arbeiten im Grundstudium lief online. Dein Abschluss kommt von einer staatlichen Schule.«
    Sie versuchte, sich auf die miese Ratte ihr gegenüber zu konzentrieren und die Schlange hinter sich vorübergehend zu vergessen. »Na und?«
    »Das heißt, du bist bei uns nur aufgenommen worden, weil du ein armes, armes Opfer bist, nicht weil du wirklich qualifiziert gewesen wärest.«
    Sie sah die Eifersucht in seinen Augen aufblitzen. »Aber
du
bist qualifiziert?«
    Er schob das Kinn vor. »Weit mehr als du jedenfalls.«
    Und jetzt verstand sie endlich. »Du hast dich beworben, hast es aber nicht ins Programm geschafft. Daher bist du Donners Bürokraft und nicht sein Assistent.«
    Ein Muskel in seinem Kiefer zuckte. »Ich hätte es aber geschafft. Doch leider haben sie dich vorgezogen, nur weil dir irgendein Spinner das Gesicht zerschnitten hat. Man fand, du könntest unsere Forschungsprojekte aus einem ›interessanten Blickwinkel‹ betrachten.«
    Dass sie vielleicht nicht aus eigenem Verdienst aufgenommen worden war, tat weh. Und dass Buckland den Austausch beobachtete, machte es noch schwerer. Aber wenigstens sprach Jeremy nicht mehr über Presse oder Polizei.
Noah. Wo bleibst du?
»Und woher willst du das so genau wissen?«, fragte sie.
    »Ich weiß alles«, fuhr er sie verächtlich an. »Ich kenne deine komplette Krankengeschichte, deine Noten, deine Lieblingsfarbe, ich weiß, dass du Höhenangst hast und Rote Bete nicht magst.«
    Ihre Noten, ihre Vorlieben und Abneigungen,
Mistkerl. Du hast dich in meine Dateien gehackt.
Eve wusste nicht, ob sie über diese Ironie lachen oder vor Wut weinen sollte. »Ich habe diesen Reporter nicht angerufen, du darfst also Donner mitteilen, dass er sich keine Sorgen machen muss. Wovor er sich auch gefürchtet haben mag – ich hab’s nicht verraten.«
    Jeremy zuckte mit den Schultern. »Ich gehe nicht, bevor Donner hier auftaucht. Wenn du’s nicht der Presse verraten hast, dann den Cops. Sonst wärst du gestern Abend wohl kaum mit ihnen zusammen gewesen.«
    Das war die erste logische Schlussfolgerung, die er bisher gezogen hatte. »Donner kommt hierher? Warum?«
    »Um dich in sein Büro zu bringen, wo er dich dann offiziell rauswerfen kann.«
    Ein Alarm begann in ihrem Kopf zu schrillen. Donner kam.
Meinetwegen.
»Wodurch der

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