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Todesstunde

Todesstunde

Titel: Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dürfen«, merkte Vasser an. »Sie waren mehr als großzügig, besonders hinsichtlich der Bezahlung, und ich wollte nur noch sagen, dass …«
    Berger hielt es nicht mehr aus. Er griff zum Brotteller und ließ ihn zischend am Ohr des Chefkochs vorbeifliegen und gegen die Wand knallen.
    »Au revoir, mon ami« ,verabschiedete Berger ihn und winkte ihn fort.
    Nachdem die Eingangstür geöffnet und wieder geschlossen worden war, knackte Berger die nächste Muschel.

62
    »Oh, war ein Spielzeug beim Happy Meal dabei?«, fragte ich, als ich eine der Pommes frites aus der Tüte klaute, die auf dem Armaturenbrett in Emilys FBI-Wagen lag.
    Emily blätterte meine Aufzeichnungen durch. »Keine Ahnung. Die Tüte lag schon heute Morgen im Auto, als ich eingestiegen bin«, witzelte sie.
    Wir standen am Boat Basin auf der West 79th Street. Auf dem dunklen Wasser sahen wir nur die hüpfenden Segelboote, einen schwarzen, massigen Tanker, der hier vor Anker lag, und die romantische Beleuchtung der George Washington Bridge rechts von uns. Der Parkplatz lag abgeschieden gleich am Hudson. Ein bekannter Platz für Liebespaare, den wir, wie ich wusste, ganz für uns hatten, da der Nachahmer von Sams Sohn noch immer frei herumlief.
    Wie üblich sah Emily wunderbar aus, irgendwie scharf, auch wenn sie zugeknöpft war. Und frisch wie ein Gänseblümchen, obwohl sie sich den ganzen Tag abgerackert hatte. Es gab schlimmere Menschen als sie, mit denen man sich an einem dunklen Platz für Liebespaare herumtreiben könnte.
    Ich spuckte die kalte Pommes frites in eine Serviette und blickte meine attraktive FBI-Kollegin mit gespielter Empörung an.
    »Los, weiter mit der Arbeit. Frage eins: Du hast mit dem Messerstecheropfer gesprochen?«, fragte Emily.
    »Wenn ich nicht antworte, wirst du mich dann foltern?«, fragte ich zurück.
    »Ich würde an deiner Stelle aufpassen, was ich sage.«
    »Gut. Aida Morales. Ja, ich habe mit ihr gesprochen. Es gab Komplikationen mit einer ihrer Stichwunden, deswegen liegt sie noch im Jacobi-Krankenhaus.«
    »Hast du ihr das Phantombild und das Foto von dem Verdächtigen gezeigt?«
    Ich nickte. »Sie hat ja eine Menge Zeit mit ihm verbracht, so dass sie ziemlich sicher ist, dass es sich um denselben Mann handelt, obwohl er beim Überfall eine Perücke wie Sams Sohn trug.«
    Emily runzelte die Stirn beim Lesen. »Fällt dir, wenn überhaupt, irgendwas auf, was eine Verbindung zwischen den Opfern darstellen könnte?«
    »Nicht viel.« Ich blickte übers Wasser. »Wir haben acht Opfer. Aida Morales, die vier Personen, die beim Bombenanschlag auf den Grand Central getötet wurden, den Doppelmord am Professor und seiner Geliebten in Queens, die kleine Angela Cavuto. Vier Frauen, vier Männer, fünf davon aus dem Arbeitermilieu, drei eher höhergestellt. Mehr Unterschied geht nicht.«
    »Aber wie wir bereits gesagt haben, können nur zwei der Personen, die am Zeitungskiosk starben – der Eigentümer und seine Angestellte –, als Opfer betrachtet werden«, gab Emily zu bedenken. »Der getötete Polizist war nicht an seinem eigentlichen Posten, und von dem Obdachlosen wusste man nicht, dass er dort verkehrte.«
    »Gut«, stimmte ich zu. »Dann also sechs Opfer, zwischen denen es aber immer noch keine erkennbare Verbindung gibt. Vielleicht graben wir an der falschen Stelle.«
    »Wir haben uns die Familiendynamik noch nicht vollständig angesehen, Mike. Wir müssen weitersuchen.«
    Emily blickte mich an, bevor sie anfing, erneut in meinen Notizen zu blättern. Um mich nützlich zu machen, sah ich ihre durch. Die Befragungsparameter waren umfangreich: sozioökonomischer Status, Brüder, Schwestern, Eltern, Reihenfolge der Geburten, Status der Eltern, frühere und aktuelle Beschäftigungen, Ausbildung.
    Als die Wörter vor meinen Augen verwischten, schlug ich den Ordner zu. »Hier kann ich weder was spüren noch nachdenken. Fahr los. Ich weiß einen besseren Ort.«

63
    Ich wies Emily den Weg und ließ sie unter einem grünen Neonlicht in Form einer Harfe anhalten. Es war das Dublin House auf der 79th Street, eine Bar, in der ich meinen 21. Geburtstag gefeiert hatte.
    »Da drin kannst du besser denken?«, zweifelte sie.
    Ich hielt ihr die Tür auf. »Die Bibliothek ist geschlossen. Abgesehen davon, weißt du das noch nicht? Dort werden Bomben gelegt.«
    Das schlichte irische Pub hatte sich kein bisschen verändert. Ich ging zur Musikbox und legte »The Black Velvet Band« auf, das wichtigste Lied aus meiner Kindheit.
    Mein

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