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Todesstunde

Todesstunde

Titel: Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sie.
    »Quatsch, diese Hochhäuser sind nichts als Getreidesilos«, witzelte einer der Detectives aus den hinteren Reihen.
    Alles kicherte. »Es reicht, Leute«, sagte ich. »Ich weiß, ihr seid genauso aufgekratzt wie ich. Aber endlich lichtet sich der Nebel.«
    Ich deutete auf das Bild des beim Bombenattentat im Grand Central Terminal getöteten Polizisten, das an der Tafel hing. »Wir wissen alle, warum wir hier sind. Es ist Zeit, die Sache zu Ende zu bringen.«

65
    Zwei Mannschaften mit Detectives der Mordkommission wurden umgehend zum John Jay College geschickt, um die Studentendateien durchzugehen. Emily und ich mussten bleiben, weil wir uns um halb zehn mit den Müttern von Angela Cavuto und Aida Morales verabredet hatten.
    Wir hatten soeben vom Empfang erfahren, dass die beiden Frauen eingetroffen waren, als eine große, schlaksige Frau, die verblüffende Ähnlichkeit mit Caroline Kennedy hatte, das Büro betrat und direkt auf meinen Schreibtisch zukam. Sie hieß Jessica Cook, gehörte aber nicht dem amerikanischen Adel an, sondern war die Computerspezialistin, die unserer Sondereinheit zugeteilt worden war.
    »Mike, Emily, ich glaube, ich habe schon was zur Spur mit dem John Jay College«, sagte sie. »Zumindest einen Ansatz. Kommt und seht euch das selbst an.«
    Wir eilten hinter ihr her durch den Flur in die Abteilung für Computerverbrechen, wo sie einen schrankgroßen Bereich ihren Arbeitsplatz nannte. An der Wand über ihrem Bildschirm, neben einem South-Park-Kalender, hing eine Kreidezeichnung von einem Rennwagen der Polizei, auf dessen Tür »NYPD-Mama« geschrieben stand.
    »Ich bin immer tiefer in Fanseiten über Serienmörder eingedrungen, seit ich angefangen habe, einige Namen aus David Berkowitz’ Korrespondenz zu verwenden«, erklärte Jessica. »Die schlimmste Seite ist diese hier, Dank-DungeonNYC. Ich habe gerade im Chat eine Nachricht von einem neuen Mitglied erhalten, das sich Fessel-Max nennt, nachdem ich erwähnt habe, dass ich auf dem John Jay war.«
    Ich las, was auf dem Bildschirm stand.
    John Jay? Dann musst du den Sammler kennen. Was für ein großartiger Spinner. Will immer nur das Schlimmste. Bezahlt immer bestes Geld.
    »Das ist unglaublich«, sagte Emily.
    »Tippe so was wie ›Den Sammler hab ich seit Jahren nicht gesehen. Was treibt er derzeit?‹«, schlug ich vor. Jessica gab den Text ein und drückte die Eingabetaste. Die Antwort kam schon wenige Sekunden später.
    Nachdem er rausgeschmissen wurde, meinst du? Nichts, wie ich zuletzt gehört habe, der glückliche Arsch. Ich wünschte, ich wäre genauso unsäglich reich wie er. Genug von ihm. Lass uns treffen. Du hast gesagt, du hättest grässliche Mordfotos. Hab ich auch. Ich zeig dir meine. Du zeigst mir deine. Haha.
    »Rausgeschmissen? Er hat dort gearbeitet«, rief Emily. »Er war Angestellter oder Professor am John Jay. Ganz sicher!«
    »NYPD-Mama ist die Beste«, freute ich mich und klatschte mit Jessica die Hände zusammen.

66
    Zum ersten Mal seit der Arbeit an diesem Fall von wahrer Begeisterung gepackt, eilte ich mit Emily zurück in unser Büro. Als wir um die Ecke bogen, glitten die Fahrstuhltüren zur Seite.
    Ein drahtiger, uniformierter Polizist von der Wachmannschaft am Empfang trat mit einer großen Blonden und einer gedrungenen Latinofrau heraus. Beide Frauen wirkten müde und verloren und machten grimmige Gesichter. Ich brauchte nicht ihre Besucherkärtchen zu lesen, um zu wissen, dass sie Mrs. Cavuto und Mrs. Morales waren.
    Emily führte sie in eins der Verhörzimmer, während ich losrannte und meinen Kopf durch die Bürotür meiner Chefin schob.
    »Jessica Cook vom Computerverbrechen hat gerade was über eine Serienmörderseite gefunden, die unsere Spur mit dem John Jay College erfolgversprechender aussehen lässt«, rief ich ihr zu. »Irgendein Spinner hat erzählt, dass ein reicher Typ, der widerwärtigen, blutigen Kram zu Verbrechen sammelt, früher dort gearbeitet hat, aber dann rausgeschmissen wurde. Einen Namen haben wir noch nicht, aber wir setzen uns gerade mit den Müttern der zwei Opfer zusammen. Vielleicht wissen die was.«
    Miriam griff zum Telefonhörer. »Worauf warten Sie? Los, ab ins Verhörzimmer und löchern Sie die beiden. Ich werde Brown sagen, er soll in der Personalabteilung mit den Leuten anfangen, die gefeuert wurden.«
    Beim Betreten des Verhörzimmers, in dem Emily bereits mit den beiden Müttern saß, schaltete ich mein Telefon ab. Wenn man den glasigen Blick und das

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