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Todesstunde

Todesstunde

Titel: Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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überrascht. »Was soll das heißen?«
    »Nichts, Mr. Bennett. Viel Spaß heute Abend in der Stadt.« Mary Catherine legte auf.
    Ich blickte das Telefon an. Jetzt war eindeutig Zeit für Alkohol. Zack, zack! Und schon hatte ich die Flasche in meiner Hand geöffnet.
    »Nichts, Mr. Bennett«, äffte ich Mary Catherine mit irischem Akzent nach und warf das Telefon auf die andere Seite des Sofas.

60
    Ich schaltete den Fernseher ein, allerdings ohne Ton, damit ich in Ruhe meine Notizen und die Fallakten durchgehen konnte.
    Eine ganze Menge Papier war das, das ich noch durcharbeiten und begreifen musste. Ich war mir nicht einmal sicher, ob wir mit unserer neusten Theorie Zeit verschwendeten. Die Angst vor noch einem sinnlosen nachgeahmten Mord half meiner Konzentration auch nicht gerade auf die Sprünge.
    Ich tauschte meine Flasche Bier gegen eine Tasse Kaffee, als mein Telefon klingelte. Ich griff hinüber zur anderen Seite des Sofas.
    Na so was! Es war Miriam, meine Chefin. Schlief die Frau denn nie?
    »Schlechte Nachrichten, Mike«, verkündete sie, nachdem ich den Fehler begangen hatte, mich zu melden. »Ich habe gerade mit dem Polizeipräsidenten telefoniert. Sieht aus, als wollte er die Sondereinheit in eine andere Richtung lenken. Die Abteilung Kapitalverbrechen ist draußen, die Mordkommission Manhattan North ist drin. Wir beide gehören noch zur Sondereinheit, aber er will, ich zitiere: ›den aufsichtführenden investigativen Ansatz auffrischen‹.«
    »Was denn auffrischen? Mit den Pennern von Manhattan North? Er will uns den Stecker rausziehen? Jetzt, wo das Eis gerade Risse bekommt?«
    »Ich weiß, Mike. Das ist nur ein Haufen Mist – von einem Schreibtischtäter. McGinnis verarscht uns, weil er es tun kann. Morgen leiten wir noch einmal die Besprechung der Sondereinheit, aber dann war’s das. Ich dachte nur, Sie sollten das wissen.«
    »Es tut mir leid. Ich habe das Gefühl, als hätte ich Sie im Stich gelassen«, sagte ich.
    »Was glauben Sie, wie ich mich fühle? Ich habe Sie aus Ihrem Urlaub geholt, nur um Sie jetzt auszubremsen. Nehmen Sie sich das nicht zu Herzen. Sie sind immer noch mein Lieblingsmitarbeiter. Manchmal schafft man den Durchbruch eben nicht schnell genug.«
    Ich legte auf und versuchte mich mit dem abzufinden, was ich gerade gehört hatte. Gleichzeitig mit meinem tiefen Seufzer erklang die Melodie, dass ich eine SMS erhalten hatte. Von Emily.
    Hallo, bist du noch wach?
    Ich hatte beinahe vergessen, dass Emily noch unterwegs war. Unserem ursprünglichen Plan nach hatten wir uns zum Abendessen treffen und unsere Ergebnisse austauschen wollen, doch sie war in einem Gespräch gewesen, als ich angerufen hatte.
    Ich hatte gerade angefangen zurückzuschreiben, als ich mich erinnerte, dass ich schon älter als zwölf war, und sie anrief.
    »Selber hallo«, sagte ich, als sie sich meldete. Ich beschloss, ihr nichts von der vernichtenden Nachricht meiner bevorstehenden öffentlichen Degradierung zu erzählen. Sie würde es am nächsten Tag mit allen anderen New Yorkern erfahren.
    »Ich dachte, wir wollten uns noch treffen und unsere Aufzeichnungen vergleichen«, sagte ich.
    »Der beste Plan, ob Maus, ob FBI, geht oftmals ganz daneben«, zitierte Emily in abgewandelter Form. Ich hörte Verkehrslärm im Hintergrund. »Biegen Sie nach zweihundert Metern links ab«, verlangte Emilys Navi mit gelangweilt ruhiger Stimme.
    »Ich habe mich tatsächlich verfahren, nachdem ich die Familie von einem der Opfer in der Grand Central Station besucht habe. Newark ist mit den vielen Alleen und Mautstraßen ziemlich verzwickt.«
    Ich war schockiert. »Du bist in Newark? Wie bist du denn drauf? Ich habe dir alle Opfer aus Manhattan gegeben, damit du nicht extra rausfahren musst, du Landei.«
    Ich konnte nicht glauben, wie sehr sich Emily in den Fall reinsteigerte. Dabei war es nicht einmal ihrer, und sie brachte übermenschliche Kräfte auf. Sie tat es, weil es mein Fall war, wurde mir klar. Sie hatte sich nicht nur freiwillig gemeldet, sie würde alles geben, um mich in gutem Licht erscheinen zu lassen.
    »Was stimmt mit Newark nicht?«, fragte sie.
    »Nichts, wenn du nicht zufällig auf Drogenbanden und Waffengebrauch stehst. Du hättest mich anrufen sollen.«
    »Bitte. Ich bin gerade die George Washington Bridge abgefahren«, sagte Emily über das GPS-Geblubber hinweg, mit dem sie auf die rechte Spur verwiesen wurde. »Ist das nicht in deiner Nähe? Bist du schon zu müde für einen Kriegsrat?«
    Ich richtete

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