Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesstunde

Todesstunde

Titel: Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
machte, jeden auszuschalten, der seinen liebenswerten, äußerst wohlhabenden Freund Lawrence verärgert hatte.
    Er unterdrückte sein Lächeln. Er musste aufhören, daran zu denken. Schließlich war die Arbeit noch nicht erledigt. Er durfte nicht anfangen, die Mäuse zu zählen. Durfte nicht übermütig werden.
    Er tippte die PIN ein: 26304, das Datum, an dem er seinen Chef bei Delta Force getötet hatte. Der Tag, an dem er dem Arschloch Colonel Henry Greer gezeigt hatte, wer der Stärkere war. Greer hatte versucht ihn versetzen zu lassen, war aber letztendlich selbst versetzt worden. Ins Jenseits.
    Apt war damit beschäftigt, seine eigene Freudenhymne Wiederaufleben zu lassen, in der er diesem nervtötenden Schwein zwei Kugeln in den Dickschädel verpasst hatte, als auf dem Bildschirm vor ihm eine Nachricht erschien, die er nie zuvor gesehen hatte.
    »Code 171. Ungültiges Konto.«
    Er legte den Kopf zur Seite wie ein abgestochenes Huhn. Was sollte das? Das war komisch. Aber nicht zum Lachen. Kein bisschen.
    Er drückte die Abbrechen-Taste, um die Karte zurückzuerhalten und es ein zweites Mal zu versuchen. Doch nichts passierte. Also drückte er die Abbrechen-Taste noch fester. Gleiches Ergebnis: nichts. Mist. Warum kommt die Karte nicht raus?
    Gut, noch einmal die PIN. Wieder nichts.
    Er schlug auf den Bildschirm ein, Alarmglocken ertönten in seinem Kopf. Was, zum Teufel, war hier los?
    Nach einem Moment änderte sich die Anzeige auf dem Bildschirm. Dieser Scheiß mit »Bitte führen Sie Ihre Karte ein« erschien.
    Nein! Er umfasste seinen Kopf mit den Händen. Wie konnte das passieren? Ohne Karte und ohne Geld war er ganz auf sich gestellt. Er war aufgeschmissen.
    »Was ist mit dem Dollar, Kumpel?«, fragte der asiatische Straßenmusiker, der, als Apt die Bank verließ, vor ihn trat.
    Apt wirbelte herum und ließ gleichzeitig ein leises Klicken hören. Er umfasste den Kerl von hinten, sein Messer bereits in der Hand, die Klinge nach innen gewandt, wie er es gelernt hatte.
    Die Gitarre fiel scheppernd auf den Bürgersteig, als der Obdachlose, seine aufgeschlitzte Kehle umklammernd, zur Seite kippte. Apt, der bereits die Straßenecke erreicht hatte, ging äußerlich seelenruhig die Treppe zur U-Bahn hinunter, verschaffte sich Zugang mit seinem Ticket und mischte sich auf dem Bahnsteig unter die anderen Fahrgäste.
    Im selben Moment fuhr eine U-Bahn ein. Er stieg ein, ohne zu wissen, wohin sie ihn bringen würde. In seinen Gedanken war nur Platz für die unbändige Wut.

95
    Lawrence Bergers Anwalt, Allen Duques, lebte in New Canaan in Connecticut. Dort bewohnte er ein 850 Quadratmeter großes Haus im Tudor-Stil auf einem sechs Hektar großen Gelände. Die unbefestigte Zufahrtsstraße entlang standen noch mehr dieser lächerlich prahlerischen Schlösser.
    Das wusste Apt, weil er bereits zweimal dort gewesen war, um für Lawrence etwas zu erledigen. Apt wusste auch, dass Duques als Lawrence’ Vermögensverwalter tätig war, und deswegen war er jetzt hier.
    Mit einem Spannungsmesser prüfte Apt den Maschendrahtzaun auf der Rückseite des Geländes auf Strom, anschließend schnitt er ein Loch hinein. Hunde schlugen zum Glück nicht an.
    In der Garage, die Platz für fünf Autos bot, stand ausgerechnet ein blaues Mercedes-Cabrio, ein S 65 mit sechshundert PS, das noch schöner war als das von Lawrence.
    Apt lächelte über sein Glück, während er die Ladung in seinem schallgedämpften Colt M1911 prüfte. Statt des Mietwagens, den er auf der Nebenstraße hatte stehen lassen, würde er nach getaner Arbeit mit der deutschen Luxusrakete von hier wieder verschwinden.
    Rasch ging er um das Haus herum bis zu der Stelle, wo hinter ein paar Azaleen die unterirdischen Stromkabel und Telefonleitungen ins Haus führten. Funken sprühten vom Bolzenschneider, als Apt beide Leitungen gleichzeitig durchtrennte.
    Er begann, das altmodische Schloss an der rückwärtigen Küchentür zu knacken, entschied sich dann aber, mit dem Griff des Bolzenschneiders einfach die Scheibe in der Tür einzuschlagen. Auf dem Weg zum Esszimmer wurde er aufgehalten – von einem breiten Papierstreifen auf Brusthöhe zwischen den Türpfosten.
    »Mr. Apt, ich weiß, wie wütend Sie sind. Ich bin nicht zu Hause. Auf dem Esstisch liegt ein Mobiltelefon. Bitte drücken Sie die Wahlwiederholung, dann können wir uns unterhalten. Allen.«
    Ein Trick? Apt lauschte aufmerksam. Duques war schlau, fast so schlau wie Lawrence.
    Nach einer Minute durchriss Apt das

Weitere Kostenlose Bücher