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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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war müde, ohne Zweifel, aber in ihrem Kopf tobten die Gedanken. Die immer gleichen Worte kreisten durch ihren Kopf wie die Endlosschleife des Dvořák -Stücks.
    Noch eine. Noch eine. Noch eine.

5. KAPITEL
    Das Haus sah tot aus, als sie in die Einfahrt bog. Sie hatte vergessen, die Außenbeleuchtung anzumachen – sie hatte ja auch erwartet, schon vor Stunden wieder daheim zu sein. Baldwin war auf der Fahrt wieder eingeschlafen; sie hasste es, ihn wecken zu müssen, aber sie hatte keine andere Wahl. Sie schüttelte ihn sanft, und er öffnete gähnend die Augen.
    „Tut mir leid, Babe. Wir müssen durch die Haustür rein. Ich habe keinen Garagentoröffner dabei, der liegt in meinem Truck. Ich hasse es, das Zivilfahrzeug mit nach Hause zu nehmen.“
    „Okay, ja“, murmelte er.
    Sie gingen ins Haus. Taylor hatte mal wieder vergessen, die Alarmanlage anzuschalten, und Baldwin bedachte sie mit einem strafenden Blick, nachdem er die Tür geschlossen und die Anlage scharf geschaltet hatte.
    Es war schon nach drei Uhr nachts. Baldwin konnte ausschlafen, Taylor musste jedoch in ein paar Stunden aufstehen. Ihr neuer degradierter Status bedeutete, dass sie weit weniger Freiheit hatte, ihre Arbeitszeiten zu bestimmen, was für sie mit das größte Ärgernis an allem war. Sie wurde um acht Uhr morgens im Büro erwartet und musste bis drei Uhr nachmittags arbeiten, aber bisher hatte sie noch keinen einzigen Tag verbracht, der so gelaufen wäre.
    Für einen Detective der Mordkommission Arbeitszeiten festzulegen, war vollkommen unsinnig. Wenn man einen Mörder nachts um Viertel vor drei fing, dann war man so lange im Dienst, bis der Tatort gesichert und der Papierkram erledigt war. Als Lieutenant hatte sie den Luxus gehabt, dass andere Leute die Arbeit taten und ihr dann Bericht erstatteten. Dieser Teil ihrer Karriere war nun erst einmal auf Eis gelegt.
    Baldwin stützte sich auf ihre Schulter; er schlief beinahe im Stehen. Sie hauchte einen Kuss auf seine Lippen und schickte ihn ins Bett.
    Elm. Wie um alles in der Welt hatte Mortimer es geschafft, Lieutenant zu werden? Es würde schwer werden, mit ihm klarzukommen, das sah sie so klar wie den neuen Tag. Unleidlich, gemein, wie ein schlecht gelaunter, kläffender kleiner Hund. Gehorsamsverweigerung. Ja, vielleicht hätte sie sich den letzten Kommentar ersparensollen, aber mal ehrlich, ein wie großer Idiot konnte man wohl bitte sein? Die Officer der Metro Police erhielten unzählige Trainings. Mein Gott, sogar der amateurhafteste Forensikfan, der sein Wissen nur aus dem Fernsehen und aus Büchern hatte, würde keine solchen Anfängerfehler begehen.
    Sie legte ihre Waffe und ihre Marke auf den Tresen in der Küche, löste ihren Pferdeschwanz und schüttelte ihr Haar, sodass es ihr über den Rücken wallte. Dann öffnete sie den Weinkühlschrank und nahm eine Flasche Masciarelli Montepulciano d’Abruzzo heraus. Sie goss sich ein Glas ein, stellte die Flasche ebenfalls auf den Tresen, nahm sich eine Handvoll Weintrauben aus dem Obstkorb, aß ein paar und spülte sie mit einem ordentlichen Schluck Wein hinunter. Das Licht auf dem Anrufbeantworter blinkte und zeigte ihr, dass sie vier neue Nachrichten hatte. Sie drückte auf Abspielen, stützte den linken Arm gegen die Wand, legte ihren Kopf darauf, hielt das Weinglas mit der anderen Hand und hörte zu.
    Eine politische Umfrage. Löschen.
    Eine Erinnerung, dass sie nächste Woche einen Zahnarzttermin hatte. Die Nachricht ließ sie stehen, nur für den Fall, dass sie es vergaß.
    Baldwin. Seine tiefe Stimme füllte den Raum. Er wollte sie nur wissen lassen, dass er früh kommen würde, dass er sie liebte und vorhatte, sofort über sie herzufallen, sobald er zu Hause wäre. Tja, die Chance hatte sie wohl verpasst.
    Sie spielte die Nachricht noch zwei Mal ab; ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Sie trank einen Schluck Wein und wartete auf die nächste Nachricht.
    Erst Schweigen, dann Statik. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie stellte sich gerader hin. Dann eine hohe Stimme, beinahe wie ein Kind. „Nicht. Ich.“
    Das Klicken, das folgte, ließ sie zusammenzucken. Ihr Herz raste.
    Sie stellte ihr Weinglas auf den Tresen. Die Anruferkennung listete den letzten Anrufer als Unbekannter Name, Unbekannte Nummer auf. Sie drückte Stern neunundsechzig für einen automatischen Rückruf, aber das schnelle Piepen verriet ihr, dass das ohne die richtige Vorwahl nicht funktionierte.
    Verdammt. Sie spielte die Nachricht drei Mal ab,

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