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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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schneller kann Ndlovu Sie festnageln. Sie will Sie hinter Gittern sehen.«
    Â»Wir reden hier über meine Tochter«, wehrte sich Riedwaan.
    Â»Das weiß ich, Faizal«, sagte Phiri. »Und ich möchte wirklich, dass Sie sie finden, das können Sie mir glauben. Darum müssen Sie mir zuarbeiten.«
    Dann legte Phiri auf.
    Â»Ich habe alles, was ich brauche«, sagte Rita. »Aber trotzdem werden Sie noch mehr Hilfe brauchen. Rufen Sie Dr. Clare Hart an.« Sie schrieb eine Telefonnummer auf und gab ihm den Zettel. »Erinnern Sie sich an sie? Sie hat bei der Fortbildung, die Super Phiri organisiert hatte, den Vortrag über Vergewaltigerprofile gehalten: ›Die Basis polizeilicher Fähigkeiten verbreitern‹.«
    Â»Sie machen Witze. Die Frau ist wie Jodie Foster in Schweigen der Lämmer, aber ohne deren Humor. Die stellt mich sofort ganz oben auf ihre Feministinnen-Liste: ein Polizist, gegen den seine Frau eine einstweilige Verfügung erwirkt hat und der verdächtigt wird, seine Tochter entführt zu haben.«
    Â»Dann haben Sie ihr damals wohl eine dumme Frage gestellt. Das müssten Sie doch gewohnt sein.« Rita zog eine Braue hoch. »Rufen Sie sie an, sagen Sie, es täte Ihnen leid, dass Sie ihr damals blöd gekommen sind. Kriechen Sie zu Kreuze. Machen Sie weiß Gott was. Sie wird Ihnen helfen. Sie werden ihr egal sein, aber Ihre Tochter nicht, und Sie wird am ehesten wissen, wie wir sie finden können.«
    Â»Profiler, Journalisten … Da könnte ich doch gleich zu einer Wahrsagerin gehen.«

    Â»Kriegen Sie sich wieder ein, Riedwaan. Sie weiß, wie man so was macht. Sie hat Verbindungen, die ich nicht habe. Sie ist klug«, zählte Rita auf. »Und sie will Sie nicht verhaften. Sie leitet dieses Persephone-Projekt – Clare spürt damit vermisste Mädchen auf. Manchmal findet sie eins.«
    Â»Normalerweise tot«, knurrte Riedwaan.
    Â»Nicht immer.« Rita Mkhize baute sich vor ihm auf und sah ihn mit ihren viel zu erfahrenen Augen an. »Vielleicht kann sie Yasmin finden.«
    Â»Gut, ich rufe sie an.«
    Ritas Telefon läutete. Sie sah aufs Display. »Das ist Director Ndlovu. Verschwinden Sie, damit ich nicht lüge, wenn ich behaupte, ich wüsste nicht, wo Sie stecken.«
    Â»Sie wird Sie umbringen.«
    Â»Ich habe schon Schlimmeres überstanden.«
    Â»Sergeant Mkhize …«
    Rita knallte Riedwaan die Tür vor der Nase zu und versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, wann Sie schon etwas Schlimmeres überstanden haben sollte, aber im Moment wollte ihr nichts einfallen.
    Â»Nein, Madam«, sagte sie kurz darauf. »Captain Faizal ist nicht hier.«
    Draußen das Röhren eines Motorrads. Riedwaan Faizal, der auf der Straße wendete und dann über rote Ampeln brauste, als er in Richtung Devil’s Peak raste.

Elf
    Die Ballettschule war verrammelt, und es brannte kein Licht. Riedwaan stellte genau dort, wo seine Tochter zuletzt gesehen
worden war, den Motor ab. Kehrte damit – wie ein Krimineller aus dem Lehrbuch – an den Ort des Verbrechens zurück. Nur dass hier nichts – kein Absperrband, kein Blut, keine Gaffer – jenen Fleck markierte, an dem Yasmin Faizal vor ein paar Stunden ihren Ballettunterricht beendet hatte und verschwunden war.
    Sein kleines Mädchen. Yasmin. Nur zweieinhalb Kilogramm bei der Geburt.
    Sie hatte sich damals immer sofort beruhigt, wenn er sie in die Arme nahm, hatte mit ihren dunklen Augen sein Gesicht abgesucht und ihre Gesichtszüge in sein Herz eingeprägt – und ihm damit instinktiv ihr Leben anvertraut. Als er ihren zerbrechlichen Schädel in seiner Hand geborgen hatte, war ihr schmetterlingszarter Atem über seine Haut gestrichen und hatte sich auf ewig darin eingenistet. Er hatte Shazia über den dunklen, flaumigen Kopf des Säuglings hinweg angesehen, und beide hatten die Distanz zwischen ihnen abgeschätzt.
    Riedwaan rief in dem Haus an, das einst sein Heim gewesen war. Er stellte sich vor, wie das Telefon in weniger als einem Kilometer Entfernung durch jene Wohnung schrillte, in der Yasmin um diese Zeit eingekuschelt unter ihrer Decke schlafen sollte.
    Â»Ich bin’s, Riedwaan.«
    Â»Was willst du?«
    Â»Heimkommen«, sagte er. »Damit ich sie finden kann.«
    Â»Du hattest deine Chance«, sagte sie.
    Â»Shazia, unsere Tochter ist verschwunden. Wenn wir zusammenarbeiten

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