Todestanz
das?«
»Befehl von Special Director Ndlovu«, informierte sie Van Rensburg. »Sie nimmt das Problem der häuslichen Gewalt in der Polizeitruppe sehr ernst. Wenn noch mal ein Polizist seine Familie auslöscht, kann sie ihre Karriere vergessen.«
»Sie will endlich einmal eine Operation leiten«, korrigierte ihn Rita. »Sie ist eine Zivilistin, die sich mit einem halbseidenen Diplom aus einem untergegangenen Land auf ihren Posten katapultiert hat. Sie benutzt Faizal; sie hat das extra so hingedreht, damit sie in den Augen ihrer politischen Bosse gut dasteht, wenn nächsten Monat über das Budget ihres Ministers verhandelt wird.«
»Rita«, sagte er. »Sie verklären Ihren Partner. Versuchen Sie ihn so zu sehen, wie er wirklich ist, nicht wie Sie ihn gern haben möchten. Er wird seine Tochter zurückbringen.«
»Angenommen, er hat Yasmin wirklich nicht, Captain van Rensburg.« Ihre Stimme traf ihn wie ein Pfeil in den Rücken, während er den Gang hinunterhumpelte. »Was dann?«
»Dann wird er den, der sie entführt hat, erledigen.«
Â
In einem anderen Gang waren laute Stimmen zu hören.
»Ihre Dienstpistole, Faizal.«
»Für Sie immer noch âºCaptainâ¹, Sergeant.« Riedwaans Gesicht verharrte eine Handbreit vor dem des Untergebenen. Der zuckte nicht einmal.
»Ihre Waffe, Captain Faizal.« Er schob Riedwaan ein Papier über den Schreibtisch zu. »Sie müssen sie abgeben. Die Anordnung kommt von Special Director Ndlovu persönlich.«
Riedwaan zerriss sie. »Sagen Sie Special Director Ndlovu, sie kann sich ihre Anordnung an einen ganz bestimmten Ort stecken â¦Â«
»Das ist wohl keine besonders gute Idee, Captain Faizal.« Rita Mkhize legte die Hand auf Riedwaans Arm. Sie war klein, die Hand, aber sie lieà keinen Zweifel daran, dass Rita es ernst meinte. Sie sammelte die Papierfetzen ein.
»In der Schublade, Sergeant.« Sie schenkte ihm ihren lange eingeübten Wimpernschlag. »Links, da liegt immer der Tesafilm.«
Er tastete in der Schublade herum und holte den Film heraus.
»Zwei Streifen bitte.«
Er riss sie ab und reichte sie ihr. Das Papier war wieder komplett. Sie strich es glatt.
»Ihre Waffe, Captain?« Die Hand auf seinem Arm drückte fester zu. Sie griff mit der anderen um ihn herum und löste die Waffe aus dem Holster.
»Hier haben Sie sie, Sergeant«, erklärte sie zuckersüÃ, und ohne ihren Griff zu lösen, führte sie Riedwaan den Korridor entlang.
»Ndlovu will Sie in Arrest nehmen lassen«, sagte sie leise. »Machen Sie es ihr nicht allzu einfach.«
»Ich habe Yasmin nicht«, sagte Riedwaan.
»Ich weië, sagte Rita. Sie schloss die Tür zu ihrem Büro auf und schubste sie mit der Hüfte auf.
»Ich werde Sie nicht fragen, was Sie dort wollten«, sagte sie. »Nehmen Sie einfach mein Motorrad und verschwinden Sie. Finden Sie Yasmin. Fahren Sie nicht nach Hause. Und auch nicht zu Shazia. Zu Ihrer Mutter auch nicht. Solange Sie nirgendwo auftauchen, können Sie nichts von dem Arrestbefehl wissen.«
Sie drückte ihm die Schlüssel zu ihrer Yamaha in die Hand.
Riedwaan zögerte.
»Los!«, trieb sie ihn an. »Wenn Sie nicht sofort verschwinden, werden Sie das Wochenende in der Zelle verbringen.«
»Ich werde Hilfe brauchen, um sie zu finden«, sagte Riedwaan.
»Ich tue, was ich kann.« Sie übergab ihm einen Stapel Papiere.
»Sie sind unglaublich, Rita.« Riedwaan überflog die Zeitleiste, die stichpunktartig zusammengefassten Aussagen, die angegebenen Telefonnummern. »Dafür können Sie gefeuert werden«, sagte er.
Sein Handy leuchtete auf.
»Es sieht nicht allzu gut aus, Faizal«, sagte Edgar Phiri. »Und ich kann nicht allzu viel für Sie tun, wenn Sie nicht kooperieren.«
»Ich kooperiere doch.«
»Nicht ans Telefon zu gehen würde ich nicht als Kooperation bezeichnen.«
»Ich war auf der Suche nach ihr«, sagte Riedwaan. »Wir brauchen eine richtige Tür-zu-Tür-Befragung. Es reicht nicht, wenn Ndlovu und ihre Muskelpakete sich erkundigen, ob jemand beobachtet hat, wie ich mein Kind entführt habe.«
»Wären Sie einverstanden, wenn Rita Mkhize die Suche organisiert?«, fragte Phiri.
»Habe ich denn eine Wahl?«, fragte Riedwaan.
»Nein«, antwortete Phiri, »und je mehr Ãrger Sie machen, desto
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