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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Nähe von Paarl. Mutter, Großmutter, ein kleines Mädchen.
Die Frauen waren Farmarbeiterinnen. Das kleine Mädchen war nur zufällig dort.«
    Â»Graveyard de Wet«, schloss Riedwaan.
    Der Name kühlte die Luft im Raum effektiver ab als jede Klimaanlage.
    Â»General bei den 27ern, als er das letzte Mal einsitzen musste«, sagte De Lange. »Einer der Fälle, bei denen ich als Gutachter ausgesagt habe. Sie haben ihn ins Gefängnis geschickt. Die Waffe wurde nie gefunden, aber das war dem Richter egal. Lebenslänglich ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung. Diese Waffe wurde immer nur verwendet, wenn Graveyard de Wet mit von der Partie war. Das ist seine Waffe.«
    Â»Ich weiß, Shorty. Ich weiß. Das haben Sie schon damals gesagt«, seufzte Riedwaan. »Aber was haben diese beiden Schulmädchen mit einem längst entschiedenen Gebietskampf zu tun?«
    Â»Nichts, soweit ich weiß«, antwortete Shorty. »Mehr weiß nur diese Waffe.«
    Â»Waffen und Bandenkriege.« Riedwaan überlegte laut. »Als ich mich das letzte Mal informiert habe, saß dieser verfluchte De Wet noch ein.«
    Â»Wann haben Sie nachgesehen?«, fragte Shorty. »Inzwischen gab es den Amnestieerlass des Präsidenten, der seine korrupten Kumpane aus dem Knast holen wollte. Dabei kamen auch ein paar andere Kriminelle frei, damit es nicht ganz so offensichtlich wirkte.«
    Â»Niemand, der ein Verbrechen mit einer Waffe begangen hatte, wurde amnestiert. Parlamentsabgeordnete, Betrüger, Ladendiebe, Hochstapler schon. Aber keine Gangster, Vergewaltiger oder Mörder.«
    Â»Sind Sie sicher?«
    Â»Ich habe mir die Liste angesehen«, bekräftigte Riedwaan. »Es gibt neue Gesetze. Sie können nicht anders.«

    Â»Wissen Sie, wer diese Mädchen waren?«
    Â»Sie wurden noch am Fundort identifiziert. Vater, Brüder, Onkels sind sauber. Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Irgendein Gangster, der sich nach oben schießen will.«
    Â»Sie sollten das trotzdem überprüfen, Faizal. Ich bin da misstrauisch. Das ist mein Job. Diese Waffe wurde ewig nicht benutzt. Und plötzlich ist sie wieder da.« De Lange überlegte. »Am selben Tag, an dem auch Ihre Tochter entführt wird. Und Sie suspendiert werden.«
    Â»Ich werde es überprüfen.« Riedwaan suchte im Adressbuch seines Handys nach der Nummer seines Kontaktmannes im Justizvollzug. Er gab ihm den Namen durch – Graveyard de Wet.
    Fünf Minuten später wurde er zurückgerufen.
    Â»Und?«, fragte Shorty.
    Â»Graveyard de Wet hat die Waffe garantiert nicht benutzt«, sagte Riedwaan. »Er ist tot. Weil niemand den Leichnam abholen wollte, gibt es am Freitag ein Armenbegräbnis.«
    Â»Das sind mal gute Neuigkeiten.«
    Riedwaan holte eine Münze heraus. Er warf sie: Kopf. Er warf sie noch mal: Zahl.
    Â»Wahrscheinlich schon.«
    Shorty ging mit Riedwaan zu dessen Motorrad. Für einen Moment legte er eine breite Hand auf Riedwaans Schulter. Als Riedwaan den Anlasser durchtrat, sprang eine in der Nähe grasende Buntbockkuh davon, dicht gefolgt von ihrem Kalb.

Neunzehn
    Der Spion in der Tür verdunkelte sich für eine Sekunde, und ein unsichtbares Auge musterte Clares Gesicht. Dann schnappte der Sperrriegel zurück, und Shazia Faizal stand in der offenen Tür.
    Â»Ja?« An der Wand hinter ihr hing ein Hochzeitsbild. Shazia in weißem Satin, den angeschwollenen Bauch nur notdürftig hinter dem Brautstrauß verborgen. Riedwaan neben ihr, gutaussehend in seinem dunklen Anzug, die Augen fest auf einen Punkt hinter dem Fotografen gerichtet. Clare kam es fast so vor, als würde er sie beobachten.
    Â»Dr. Hart. Sie wurden bereits angekündigt.« Hinter Shazia tauchte eine dünne Frau mit kurz geschnittenen schwarzen Haaren auf. Die Hand, die sie Clare entgegenstreckte, fühlte sich an wie Papier. »Latisha van Rensburg. Mein Mann ist Inspector Clinton van Rensburg. Kommen Sie herein.«
    Im Wohnzimmer plapperte der Fernseher vor sich hin. Latisha van Rensburg führte Shazia zum Sofa.
    Â»Bitte setzen Sie sich, Dr. Hart.«
    Die beiden Frauen zeichneten sich dunkel gegen die Tafelbucht ab, die sich hinter dem Fenster ausbreitete wie eine Fototapete. Clare setzte sich ihnen gegenüber.
    Â»Special Director Ndlovu hat Shazia versichert, dass sie nur abzuwarten braucht«, sagte Latisha. »Dass Captain Faizal als

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