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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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die zu schnell fuhren.« Pretorius deutete auf einen Papierstapel auf seinem Schreibtisch. »Wollen Sie das durchsehen? Sie können das mit den Zeiten abgleichen. Ein paar davon sind erst in die Stadt rein- und später wieder rausgefahren.«
    Pretorius loggte sich bereits in einen Computer ein.
    Â»Die Verkehrsdaten aus Gallows Hill.« Widerwillig lud der Computer die Daten. Pretorius drehte Riedwaan den Bildschirm hin. »Sie können meinen Zugangscode nehmen. Feststellen, wer zu schnell war und wer bei Rot über die Ampel fuhr. Nur zu.«
    Â»Ist Ihnen irgendwas aufgefallen?« Riedwaan ließ sich vor dem Bildschirm nieder und führte ungeschickt die Maus über das Pad.
    Â»Mir ist nichts ins Auge gesprungen, aber Sie können ja die Zulassungen abrufen und selbst nachsehen. Schließlich ist sie Ihre Tochter«, meinte Pretorius. »Sie wissen bestimmt besser, wonach Sie suchen müssen.«
    Als würde er nach einer Stecknadel im Heuhaufen suchen. Beide Männer dachten es, aber keiner sprach es aus.
    Â»Ich habe ein paar ausstehende Gefallen eingefordert und Ihnen auch ein paar Privatbänder besorgt«, erklärte Pretorius stattdessen. »Von Tankstellen, Fastfood-Restaurants, Privathäusern. Alles hier.«
    Er schob Riedwaan einen weiteren Karton zu.
    Â»Ist die Gorge Road auch dabei?« Riedwaan kramte in den DVDs. Pretorius hatte auf jeder einzelnen in seiner präzisen Handschrift Ort, Datum und Uhrzeit vermerkt.
    Â»Die liegt in einem blinden Flecken«, sagte Pretorius. »Es gibt nur eine Kamera am Ende der Straße, und auf diesen Bändern war zu der Uhrzeit nichts Auffallendes zu sehen. Wenigstens habe ich mir alle Bänder von der Schule geben lassen.«
    Â»Ich will das sehen.«

    Â»Sie steht im Bild, und dann tritt sie hinaus«, kündigte Pretorius an. »Und kommt nicht wieder.«
    Â»Ich will das sehen.« Riedwaans Stimme klang drängender.
    Â»Faizal, Sie wollen das nicht sehen, Mann. Da gibt es nichts zu sehen. Erst ist sie da. Und dann nicht mehr.«
    Â»Ich will das sehen, habe ich gesagt«, beharrte Riedwaan. »Ich will sie sehen.«
    Arno Pretorius drückte zwei Knöpfe, und ein bis dahin dunkler Bildschirm erwachte zu schwarz-weißem Leben. Der eingeblendeten Uhrzeit zufolge hatte Riedwaan fünf Minuten davor Yasmins Anruf vom Münztelefon verpasst. Das Tor der Ballettschule, die wuchernden Bougainvillen, die zur Stadt hin abfallende Straße. Die eingeblendete Uhrzeit hüpfte zehn Sekunden vor. Ein kleines Mädchen presste sich in den Schutz der Hecke. Yasmin, die etwas festhielt und die Hand hinter dem Rücken versteckte. Noch mal zehn Sekunden, und sie aß ihr Sandwich. Dann hob sie den Kopf, blickte direkt in die Kamera und lächelte, die Hand immer noch hinter dem Rücken haltend. Wieder ein Zehn-Sekunden-Sprung, und Yasmin trat aus dem Bild.
    Weitere zehn Sekunden, und der Bildschirm war leer.
    Bäume, Hecke, Tor, Straße.
    Kein Fahrzeug.
    Keine Fußgänger.
    Kein Kind.
    Â»Warum hat sie gelächelt?« Riedwaan war aschfahl. »Wen hat sie angelächelt?«
    Â»Die Datenprotokolle?«, meldete sich Clare zu Wort. »Haben Sie die auch.«
    Â»Die Kopien sind mit drin«, sagte Arno. »Unsere und ihre.«
    Riedwaan hob die Schachteln hoch.
    Â»Sie sind mir was schuldig, Faizal«, sagte Pretorius. »Wenn Sie die Kleine finden, sind wir quitt.«

    Lebendig.
    Alle dachten dasselbe, aber keiner wollte es aussprechen. Noch nicht.
    Als Clare und Riedwaan aus dem Schutz des Gebäudes traten, wehte der Wind sie fast um.
    Â»Wollen Sie die in mein Auto legen?« Clare öffnete den Kofferraum.
    Â»Was wollen Sie damit anfangen?«
    Â»Ich habe einen Freund, der sich mit Gesichtserkennungsprogrammen auskennt. Er hat die Software dafür geschrieben. Vielleicht kann er etwas finden.«
    Riedwaan zog sein Handy heraus. »Haben Sie noch was entdeckt, Pretorius?«
    Â»Ich habe doch die Nummernschilder der Autos überprüft, die zu schnell waren.«
    Â»Ich weiß«, sagte Riedwaan. »Die haben Sie uns gerade mitgegeben.«
    Â»Ich dachte, vielleicht sollte ich lieber auf die Autos achten, die sich an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und an allen roten Ampeln stoppen. In diesem Land sind solche Fahrer viel verdächtiger.«
    Â»Was haben Sie gefunden?« Riedwaans Körper spannte sich an.
    Â»Eine Menge gesetzestreuer

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