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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Vielleicht deshalb.« Van Zyl zoomte eines der Bilder heran. »Ist das nicht Ihr Freund?«
    Riedwaan beugte sich über den Bildschirm und strich unwillkürlich mit der Hand über seine geschwollene Wange.

    Â»Voëltjie Ahrend. Bestimmt hat er jetzt einen Haufen Schulden, nachdem er seinen Warenbestand verloren hat«, stellte Van Zyl fest. »Hat er Sie nicht zusammengeschlagen?«
    Â»Ein paar seiner Kompagnons«, korrigierte Riedwaan. »Wenn man so weiße Anzüge trägt wie Voëltjie, hat man fiemies , sich die Hände blutig zu machen.«
    Â»Der selbsternannte Adler der 27er, der Mann der Stunde in dieser Stadt. Sehen Sie, mit wem er da zusammen ist? Einem Ex-Major und zwei Stadträten. Muss die Eröffnung gewesen sein.« Van Zyl rief noch mehr Fotos auf. »Das ist nicht die Art von Mädchen, die man umsonst bekommt.«
    Â»Wo war das?«
    Â»In irgendeinem neuen Club, so wie es aussieht. 101 Coronation Road.«
    Â»Können Sie testen, woher die Droge ursprünglich kommt?«
    Van Zyl klickte sich durch die Fenster auf seinem Bildschirm. »Nordafghanistan, steht hier. Aus dem Grenzgebiet zu Russland. Überflutete den russischen Markt in den Achtzigern und Anfang der Neunziger. Sowjetische Soldaten brachten es mit und machten damit ein Vermögen, während sich alle anderen in Gorbatschows Perestroika sonnten.«
    Â»Und jetzt?«
    Â»Die Russen brauchen es nicht mehr«, sagte Van Zyl. »Inzwischen boomt Russland wie wir vor ein paar Jahren. Die nehmen lieber Kokain.«
    Â»Warum ist es dann hier?«
    Â»Kokain ist eine Boomzeiten-Droge. Heroin eine Rezessionsdroge. Wir hier kämpfen mit einer wirtschaftlichen Rezession und dem moralischen Bankrott. Heroin ist die Antwort auf beides.«
    Riedwaan schob die Hand in die Tasche. Er zog die Münze, noch im Beutel, heraus und legte sie auf den Tisch. Van Zyl nahm sie und drehte sie hin und her.

    Â»Sie lag auf einem der beiden Mädchen, die am Freitag von hinten erschossen wurden. Neun und fünfzehn Jahre alt.«
    Â»Soll ich sie für Sie testen?«
    Â»Können Sie das?«, fragte Riedwaan.
    Â»Sicher, sehen wir mal, was wir alles darauf finden. Geld verrät sämtliche Geheimnisse.« Er nahm die Münze mit zu einer Maschine, die surrend in der Ecke stand. »Wird aber ein bisschen dauern.«
    Â»Ich warte«, sagte Riedwaan.
    Â»Nicht hier drin, nein.« Van Zyl schnaubte. »Das fehlte mir noch, dass Sie mir ständig über die Schulter sehen. Besorgen Sie mir was zu essen, schließlich habe ich Ihretwegen den Sonntagsbraten verpasst.«
    Â»Sie meinen, Sie haben drei Stunden mit Ihrer Schwiegermutter verpasst, die Sie eigentlich löchern wollte, wann Sie endlich kündigen und sich einen anständigen Job besorgen, um Ihrer Frau das Leben zu ermöglichen, an das sie sich gern gewöhnen möchte.«
    Van Zyl lachte. »Trotzdem bin ich hungrig. Auf der N2 gibt es eine Tankstelle mit einem Burgerladen dran. Für mich Ribs und Pommes und dazu eine Cola light. Hier haben Sie Geld.«
    Â»Das regeln wir später. Wenn Sie was für mich finden, geht Ihr Essen auf mich.« Riedwaan griff nach seinen Schlüsseln. Draußen herumzufahren war besser, als hier herumzusitzen und zuzusehen, wie ein Computer Zahlen ausspuckte.
    Â 
    Als Riedwaan vierzig Minuten später die Tür zu Van Zyls Büro aufstieß, bekam er seine Belohnung.
    Â»Wir haben ein Baby«, sagte Van Zyl.
    Â»Sie haben sich Ihr Essen verdient?« Riedwaan stellte die Tüte auf Van Zyls Schreibtisch ab.
    Â»Positive Spuren. Wer diese Münze in der Hand gehabt
hat, hatte vorher Heroin an den Fingern. Hilft Ihnen das weiter?« Van Zyl schob Riedwaan den Ausdruck zu.
    Riedwaan blickte auf die Grafik, die Van Zyl produziert hatte, und auf die praktisch unleserlichen Kringel, mit denen der Mann seine Anmerkungen daneben geschrieben hatte.
    Â»Mit Ihrer Handschrift hätten Sie Arzt werden können.« Riedwaan gab auf. »Ist es afghanischer Stoff?«
    Â»Wenn Sie mir noch eine Stunde Zeit geben, lege ich für Sie meinen Schwanz auf den Richtblock.« Van Zyls Blick haftete am Bildschirm. »Bis dahin würde ich nur Ihren opfern.«
    Â»Das heißt, Sie sind ziemlich sicher.«
    Â»Vor Gericht kämen wir nicht unbedingt damit durch«, bekannte Van Zyl, »aber ich bin sicher.«
    Â»Warum machen Sie das? Wissenschaftliche

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