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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Neugier?«
    Â»Wahrscheinlich schon. Oder wenigstens vorwiegend«, antwortete Van Zyl. »Ich habe alles fotokopiert, was ich für Sie finden konnte. Ein paar meiner Fallnotizen in unserer Datei und alle Daten, die unsere Praktikantin eingegeben hat.«
    Riedwaan nahm Van Zyl die Papiere mit den Fallnummern und den gekrakelten Notizen ab. »Gibt es hier Aufzeichnungen darüber, wer die Drogen mitgenommen hat?«
    Â»Wahrscheinlich der, der sie auch abgegeben hat. Das müsste im Besucherbuch am Eingang stehen. Der Wachhabende soll es Ihnen zeigen.«
    Â 
    Der Wachmann am Eingang verfolgte immer noch gebannt das ohrenbetäubend laute Fußballmatch im Radio.
    Â»Kann ich einen Blick in Ihr Besucherbuch werfen?«, fragte Riedwaan, als er den Mann auf sich aufmerksam gemacht hatte. »Ich will eine Abholung überprüfen.«
    Der Mann schob einen dicken Ordner unter dem kugelsicheren Glas durch. Riedwaan blätterte die zerfledderten Seiten durch und fand schließlich das von Van Zyl hingekrakelte
Datum. An dem Montag vor zwei Wochen waren zwei volle Seiten gefüllt worden. Viele der Einträge waren tatsächlich lesbar und stammten von Polizisten aus jenen Revieren, auf denen am Wochenende Hochbetrieb herrschte.
    Â»Können Sie mir die kopieren?«, fragte er.
    Â»Kein Problem.« Der Wachhabende schob die Blätter in den Kopierer hinter ihm.
    Weil das Gekrakel in dem dämmrigen Eingangsbereich unmöglich zu entziffern war, ging Riedwaan nach draußen, um die Einträge zu studieren. Er rief Clare an, hinterließ eine Bitte um Rückruf auf ihrer Mailbox und zündete sich eine Zigarette an. Jenseits des Highways waren die weißen Sanddünen von aggressiven Eindringlingen aus Australien überzogen, die man vor einem Jahrhundert gepflanzt hatte. Über dem Gestrüpp, in dem oft kleine Kinder spielten und mal Drahtstücke, mal eine Dose fanden, aus denen sie ein Spielzeug fabrizieren konnten, waren Dächer in der Farbe getrockneten Blutes zu sehen.
    Riedwaans Handy läutete.
    Â»Also, was steckt hinter den Aktenzeichen?«, fragte Clare.
    Â»Bei allen drei Einsätzen wurde Heroin sichergestellt. An verschiedenen Orten, aber immer aus derselben Quelle. Afghanistan.«
    Â»Deine Russen?«
    Â»Sieht so aus. Und es ist eine ganze Stange Geld wert«, sagte Riedwaan. »Wenn ich herausfinden kann, wer die Akten verschwinden ließ, können wir uns vielleicht zusammenreimen, was diese Leute mit Yasmin zu tun haben. Wir sollten uns in der Stadt treffen. Es ist eine lange Geschichte.«
    Â»Okay, aber erst muss ich mit Pearl reden.«
    Â»Dann sehen wir uns später. Long Street, in dem irischen Pub. Ganz hinten gibt es einen stillen Ecktisch. Dort warte ich auf dich.«

Dreiundvierzig
    Pearl ging immer noch nicht ans Telefon. Rosebank lag auf halbem Weg zu dem Supermarkt, in dem Pearl arbeitete, darum fuhr Clare, statt in Richtung Innenstadt zurückzukehren, die Paradise Road hinunter. Sie bog auf den Parkplatz an der Main Street und hielt unter dem Neonlicht, das aus dem Eingang strömte. Nicht viele Kunden so kurz vor sieben am Sonntagabend. Sie nahm sich einen Korb und schlenderte durch die Gänge. Pearl war am Brotstand und packte die Reste der heutigen Backwaren in Plastiktüten, damit die Angestellten sie später mit nach Hause nehmen konnten.
    Â»Warum gehen Sie nicht an Ihr Handy?«, fragte Clare.
    Â»Ich bin am Arbeiten, Doc.« Ihre Augen wurden groß, als sie Clare sah. »Was darf ich Ihnen geben?«
    Â»Zwei Portugieserbrötchen, bitte.«
    Ein Vorgesetzter glitt vorbei. Mit ihren Narben und ihrer Klappe würde Pearl immer nur auf Probe eingestellt bleiben.
    Â»Wenn ich arbeite, muss das Handy aus bleiben, sonst werde ich gefeuert.« Sie reichte Clare die Brötchen. »Wie geht’s Captain Faizal?«
    Â»Er lebt«, antwortete Clare.
    Â»Ich hab’s von einem der 27er-Babes gehört. Er hat echt Glück gehabt«, sagte Pearl. »Nicht viele Leute überleben, wenn Voëltjie Ahrend glaubt, sie hätten eine Lektion verdient. Er muss gute Gründe haben, ihn am Leben zu lassen.«
    Â»Ich muss mit Ihnen reden«, sagte Clare. Ȇber die Akten.«
    Â»Meine Schicht ist in zehn Minuten zu Ende. Wir treffen uns draußen.«
    Clare nahm noch etwas Katzenfutter mit, zahlte an der Kasse und ging zu ihrem Wagen zurück. Fünfzehn Minuten
später stand Pearl an

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