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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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lassen. Sieht aus, als käme es aus derselben Quelle.«
    Â»Sie können das Heroin zurückverfolgen?«, fragte Riedwaan.
    Â»In den Heroinküchen wird nur selten so gründlich durchgeputzt wie in der pharmazeutischen Industrie; darum finden sich in den Drogen Marker, die auf ein bestimmtes Labor oder Anbaugebiet schließen lassen. Andere Pflanzen, andere Chemikalien. Wenn man Informationen über die Labore hat, weiß man auch, was dort zusammengemischt wird. Dadurch lässt sich darauf schließen, wer bei wem was kauft.«
    Â»Sie nehmen die Analysen selbst vor?«
    Â»Vorerst lassen wir sie in den Staaten machen, in der FBI-Akademie in Quantico, Virginia. Die eindeutigen Marker in einer Heroinlieferung aufzuspüren ist eine der teuersten Waffen im Kampf gegen die Drogen. Verschiedene Marker deuten auf verschiedene Labore oder auf verschiedene Herkunftsgebiete hin. Auf diese Weise können sie auch rausfiltern, ob es aus der Türkei oder aus Thailand kommt.«

    Riedwaan pfiff leise durch die Zähne. »Ziemlich geschickt.«
    Â»Ja. Die Amerikaner analysieren jährlich insgesamt etwa zwanzig Proben aus anderen Ländern. Normalerweise aus großen Lieferungen, einem ganzen Container. Aber weil Südafrika als Verbrechenszentrum gilt, konnten wir sie überzeugen, die Regeln ein bisschen großzügiger auszulegen und ein paar zusätzliche Tests für uns vorzunehmen. Normalerweise erstellen sie nur für große Lieferungen Profile. Heroin in solchen Mengen ist ein ganz neuer Markt, es wird viel billiger und fast wie Markenware verkauft. Ich habe das Gefühl, dass dieses Zeug hier als Teaser dienen soll, als Warenprobe, um neue Märkte zu gewinnen.«
    Van Zyl klickte die Fallnummern an, die Riedwaan ihm gegeben hatte, und wartete ein paar Sekunden.
    Â»Dieses Zeug hier wurde nicht in einem Container gefunden.« Van Zyl rief die Fotos auf und pfiff. »Sondern bei einer Razzia auf einer Party.«
    Â»Warum haben Sie es dann testen lassen?«
    Â»Heroinpartys sind etwas ganz Neues. Diese hier fand in einer bewachten Wohnanlage statt. Eine Privatparty, wie bei einer Zigarettenpromotion. Schauen Sie sich das an.«
    Riedwaan besah sich die Fotos. Luxuriöse Häuser, alle identisch, mit Travertin und stacheligen Wüstenpflanzen. Blonde Frauen in hautengen Kleidern.
    Â»Sie waren dabei?«, fragte Riedwaan.
    Â»Nein«, sagte Van Zyl. »Wir werden nicht mehr dazugerufen. Wir bekommen nur die Fotos. Sehen Sie hier – überall rennen stasie-hase herum , die sämtliche Cocktailhappen verputzen und sich die Uniformen mit Kaviar bekleckern.«
    Â»Wo waren die Drogen versteckt?«
    Â»In der Gucci-Handtasche einer Siebzehnjährigen, die kaum Englisch sprach. In der Tasche war nichts als das Heroin
 – und dazu Kondome und ein Handy. Sie behauptete, sie hätte das Päckchen erst auf der Party bekommen. Als Aufmerksamkeit.« Van Zyl rief die Testergebnisse auf.
    Â»Das Heroin ist ungewöhnlich rein«, sagte er nach einer Weile. »Sehen Sie sich die Ergebnisse an. Auch das ist neu, wahrscheinlich wurde es deswegen getestet. Eine Luxusdroge für die Kids der Reichen. Die gleiche Droge – aber billiger und mit irgendwelcher Scheiße verschnitten – geht dann an die armen Kids, um sie von ihrem fünftägigen Crystal-High herunterzuholen.«
    Â»So schafft man sich seinen eigenen zuverlässigen Markt.«
    Â»Ganz genau. Marketing heißt, einen Wunsch in ein Bedürfnis zu verwandeln. Bei Drogen geht das besonders leicht. Sehen Sie sich das an.« Van Zyl kritzelte eine Adresse auf einen Zettel und reichte ihn Riedwaan. »Sunset Links, Milnerton. Häuser, dicht gepackt wie Ölsardinen, für die Neureichen.«
    Â»Und die beiden anderen?«
    Van Zyl rief sie auf. » Ähnliche Fälle. Ein paar Mädchen, die vor ein paar Clubs in Sea Point gefilzt wurden. Der dritte eine Privatparty in einem neuen Club, der ein paar Russen gehört. Sie haben der Stadt das Grundstück für ’n Appel und ’n Ei abgekauft. Die Gegend soll im Kommen sein. Kommen oder gehen. Macht keinen Unterschied, wenn man an einer Überdosis stirbt. Dort haben sie allerdings bei der Durchsuchung des Geländes einen ganzen Haufen im Gebüsch gefunden.«
    Â»Die Kollegen vom Rauschgiftdezernat waren fleißig«, sagte Riedwaan.
    Â»Aber sie lassen sich nicht in die Karten sehen.

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