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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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und ich glaube nicht, dass ihm das gefällt. Wie man so hört, gibt er der Bullentochter die Schuld an dem ganzen Schlamassel.«
    Â»Yasmin?«
    Â»Nein, der anderen. Der, von der ich gestern erzählt habe.«
    Â»Calvaleen? Sie haben sie gesehen?«
    Â»Sie hat mir erzählt, dass ihr Freund jemandem Geld schulden würde. Hat sie ausgeführt zu Wein und Essen und ihr ein bisschen tik zu rauchen gegeben. Dann meinte er, sie könnte ihm auch freiwillig geben, was er sich sowieso nehmen würde. Hat sie dann im Auto gefickt, einfach so. In den Zeitschriften nennen sie das ›Date rape‹. Ich habe in der Cosmo darüber gelesen. Das hat sie voll aus der Bahn geworfen.
Vielleicht weil kurz zuvor auf ihren Vater geschossen worden war. Vielleicht weil sie noch Jungfrau war.« Pearl zuckte mit den Achseln. »Wer weiß?«
    Â»Aber wem hat der Freund Geld geschuldet?«
    Â»Das hat sie nicht erzählt.« Pearl blies einen Rauchstrahl in die kalte Nachtluft. »Aber man sollte sich lieber nicht mit Voëltjie anlegen, und auf jeden Fall hat er so ziemlich das Monopol auf Drogen und darauf, Frauen zu Huren zu machen. Also muss er irgendwie damit zu tun haben.«
    Pearl warf den Zigarettenstummel aus dem Fenster. » Wissen Sie, Voëltjie hat vom Meister persönlich gelernt, dank Ihrem Captain. Faizal hat ihn aus dem Verkehr gezogen, ein Jahr saß er in U-Haft. Und wo ist er gelandet? Direkt bei Graveyard de Wet.« Sie wandte das Gesicht ab. »Voëltjie hat nach mir gesucht, nachdem er wieder rausgekommen war. Sagte, er hätte eine Nachricht von meinem Vater. Es war keine Nachricht, auf die ich besonders scharf gewesen wäre. Aber ich habe sie trotzdem bekommen. Sie haben selbst gesehen, wozu er fähig ist.«
    Â»Allzu oft«, bestätigte Clare.
    Â»Mir wird ganz anders, wenn ich mir vorstelle, dass die beiden zusammen waren. Voëltjie und mein Vater.«
    Pearl zog die Kapuzenjacke fester um ihren Leib.
    Â»Ist Yasmin tot?«, fragte Clare.
    Â»Ich habe nicht gesagt, dass ich das gehört hätte«, antwortete Pearl.
    Â»Aber etwas haben Sie gehört?«
    Â»Gerüchte über andere Gerüchte.«
    Â»Sie ist noch am Leben?«
    Â»Vielleicht.«
    Â»Dann halte ich mich daran fest«, sagte Clare.
    Â»Ich mich auch.« Pearl sah sie an. »Haben Sie irgendwas rausfinden können?«

    Clare hielt gegenüber dem Bahnhofseingang. Ein paar Autos fuhren vorbei, dann war es wieder still.
    Â»Haben Sie das hier schon einmal irgendwo gesehen?« Sie zeigte ihr Professor Youngs Zeichnung der Tätowierung.
    Â»Teuer. Keine Knastarbeit, das. Von wem ist es?«
    Â»Ich hatte gehofft, dass Sie mir das sagen könnten«, meinte Clare.
    Â»Ich habe das noch nie gesehen.« Pearl schüttelte den Kopf. »Woher haben Sie es?«
    Â»Ein alter Mann wurde vor ein paar Monaten oben auf dem Tafelberg zusammengeschlagen. Der Stift, der ihm damals geraubt wurde, wurde in der Nähe der Stelle gefunden, an der Yasmin Faizal verschwand.«
    Â»Ich werde die Augen offen halten. Schlangentattoos sind schwer zu übersehen.« Sie öffnete die Tür. »Haben Sie jemanden, der die Tattoo-Studios in der Stadt überprüft?«
    Â»Rita Mkhize«, bestätigte Clare. »Captain Faizals Partnerin.«
    Â»Ich werde sehen, was ich rausfinden kann.«
    Â»Rufen Sie mich an?«
    Â»Später. Wenn ich zu Hause bin«, versprach Pearl. »Falls ich bis dahin was habe.«
    Â»Wo gehen Sie jetzt hin?«
    Â»Erst ins Winter Palace, mal sehen, was da läuft. Dann in den Valhalla Park«, erklärte Pearl, während sie eine Nummer in ihr Handy tippte, »wo Voëltjies alte Kumpel abhängen. Die er verneuked hat. Mal sehen, ob ich jemanden finde, der etwas weiß und der genug geraucht hat, um zu quatschen.«
    Â»Passen Sie auf sich auf, Pearl.«
    Sie winkte kurz und wanderte dann die unterbrochene weiße Mittellinie entlang, das Handy ans Ohr gepresst. Und dann war sie weg.

Vierundvierzig
    Kennedy’s Cigar Bar war gesteckt voll, und der Lärm der Band, die miserable Coverversionen zum Besten gab, schwappte auf die Long Street. Schon jetzt hatte sich eine Schlange an der Tür gebildet. Riedwaan nahm den Helm ab und wurde von einem alten Pogues-Hit überschwemmt: Punk vermischt mit einem wilden irischen Trinklied. Der kongolesische Türsteher war ein Riese, dem die Cowboystiefel ein paar

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