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Todeswatt

Todeswatt

Titel: Todeswatt Kostenlos Bücher Online Lesen
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wartete Funke in dem Gastraum auf sie. Haie war bereits da und ließ sich gerade von der Inhaberin einen Kaffee eingießen.
    »Thamsen hat angerufen«, erklärte Funke sein frühes Erscheinen. »Marcel Petersen ist auf dem Weg.«
    »Jetzt schon?« Tom war erstaunt. »Na, der hat es aber mächtig eilig.«
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte der Polizist. Daher sollten sie lieber schnell die geplante Vorgehensweise durchsprechen. Die drei nickten. Es wurde ernst, ihre Rechnung schien aufzugehen. Marcel Petersen war auf dem Weg, nun mussten sie ihn nur noch in ein Gespräch verwickeln und mit den Vorwürfen konfrontieren. Nur noch. Das hörte sich an, als sei es so einfach, den Täter zu überführen. Was aber, wenn er alles abstritt? Wie würden sie merken, ob er log oder die Wahrheit sagte?
    »Sie, Frau Schumann, gehen gleich nach unserer Besprechung in Ihr Zimmer. Und da bleiben Sie bitte auch.« Der Zeitungsmann würde sicherlich sofort Verdacht schöpfen, wenn er sie hier entdeckte.
    »Thamsen kommt mit der Exfreundin nach. Wir lassen Marcel Petersen zunächst in Ruhe einchecken. Er soll sich in Sicherheit wiegen. Am besten, es ist keiner von uns zu sehen, wenn er hier aufkreuzt.«
    »Aber ist das nicht ungewöhnlich, wenn gar kein anderer Gast hier ist?«, fragte Haie, der natürlich viel zu neugierig war.
    »Hm«, Funke kratzte sich am Kopf. »Na gut. Sie beide«, er deutete auf Tom und Haie, »bleiben vorerst im Frühstücksraum. Wenn er die erste Fähre nimmt, dürfte er in gut einer Stunde hier sein. Tun Sie einfach so, als seien Sie normale Gäste beim Frühstück.«
    Er selbst würde Thamsen und Claudia Lemke von der Fähre abholen und auf die Dienststelle begleiten. »Aber mein Kollege kommt gleich. Der wird zu Ihrer Sicherheit hier bleiben.«
    Lisbeth Hansen brachte Toast und Rühreier mit Speck. Es duftete köstlich, aber keiner von ihnen hatte wirklich Hunger. Sie waren alle zu aufgeregt, um etwas zu essen.
    »Du weißt auch, was du zu tun hast?« Funke sah die Inhaberin der kleinen Inselpension eindringlich an, die auf seine Frage hin lediglich nickte.
    »Gut«, urteilte er. »Und bitte dran denken, alles muss alltäglich wirken.«

     
    *
    Marcel Petersen fuhr stadtauswärts. Thamsen folgte ihm so unauffällig wie möglich. Er hatte zwischenzeitlich bei Claudia Lemke angerufen, die sich sofort auf den Weg machen wollte.
    »Schön, ich erwarte Sie am Fähranleger.«
    Auf der rechten Seite erschien eine Tankstelle und der kleine Fiat bog ab. Thamsen blieb einige Meter entfernt am Straßenrand stehen und beobachtete, wie der Verfolgte aus dem Wagen stieg, um zu tanken.
    In diesem Teil von Husum war Dirk Thamsen nie zuvor gewesen. Vielleicht durchgefahren, aber bewusst erinnerte er sich nicht an diese Straßen oder Häuserzüge. Nette Gegend, befand er, während er sich ein wenig umblickte. Alte Baumbestände, schöne Häuser, gepflegte Vorgärten. Nanu? Er stutzte plötzlich. Das war doch Sönke Matthiesen, oder? Was machte der denn hier?
    Er rutschte tief in seinen Sitz, als der Spediteur an seinem Wagen vorbei zu einem VW älteren Baujahrs schlenderte, einstieg und wegfuhr. Zum Glück nahm Sönke Matthiesen seine Umwelt gar nicht wahr und Thamsen blieb unentdeckt. Er schaute zurück zur Tankstelle. Marcel Petersen war zwischenzeitlich zum Bezahlen in den Shop verschwunden. Thamsen setzte sich wieder auf und sah nun im Rückspiegel eine Frau aus einem kleinen Hotel treten. Na, wenn das nicht Michaela Bendixen ist, kombinierte er schnell. Er kannte die Geliebte des Fuhrunternehmers aus Risum-Lindholm zwar nicht, aber was sollte Sönke Matthiesen sonst hierher verschlagen haben? Aber er hatte keine Zeit, sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, denn Marcel Petersen kam zurück und er musste die Verfolgung wieder aufnehmen.
    Die Fahrt endete tatsächlich im Hafen von Strucklahnungshörn. An der Anlegestelle war um diese Tageszeit wenig los, infolgedessen war es für den Verdächtigen kein Problem, einen Platz auf der Fähre zu bekommen.
    Thamsen wartete, bis Petersen auf das Autodeck gefahren war, bevor er Funke erneut anrief. »Ich komme dann nach. Ist soweit alles klar?«
    Sie seien alle vorbereitet, bestätigte der Pellwormer Kollege. »Wir sehen uns später in der Dienststelle. Bis dann.«
    »Moment«, warf Thamsen ein, ehe der andere auflegen konnte, »ich glaube, ich habe Michaela Bendixen vorhin in Husum gesehen. Wie sieht sie aus?«
    Die Beschreibung, die Funke ihm gab, passte haargenau auf das

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