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Todeswatt

Todeswatt

Titel: Todeswatt Kostenlos Bücher Online Lesen
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umgebracht, bevor er zu ihr ins Bett gekrochen war. War er an jenem Tag nicht ein bisschen merkwürdig gewesen? Sie fröstelte.
    »Ich hab den nicht umgebracht«, beteuerte Sönke seine Unschuld, doch Michaela Bendixen blieb skeptisch.
    »Ich will dich sehen.« Er sollte ihr ins Gesicht blicken, wenn sie ihm die Frage nach dem toten Mann aus dem Watt stellte. »Wann kannst du in Husum sein?«
    »Ich kann auch zu dir …«, deutete er an.
    »Bist du verrückt?« Michaelas Stimme klang panisch. Was, wenn die Polizei sie zusammen sah? Die würden doch sofort irgendwelche Schlüsse ziehen.
    »Um fünf Uhr in Husum. In unserem Hotel«, bestimmte sie und legte schnell auf, ehe er widersprechen konnte.

     
    *

     
    »Aber wenn Sie jetzt zu ihm fahren und ihn befragen, wird er alles leugnen.« Haie redete sich richtig in Rage.
    Seit Marlene von Claudia Lemkes Bild auf Marcel Petersens Schreibtisch erzählt hatte, war der Reporter verdächtig. Zumal Tom von der Bankberaterin, Frau Neubert, wusste, dass Arne Lorenzen ihm die Freundin ausgespannt hatte.
    Thamsen wollte den Zeitungsmann am liebsten gleich genauer unter die Lupe nehmen, aber die drei Freunde rieten ab.
    »Sie haben nichts in der Hand, und wenn Sie ihn mit dem Verdacht konfrontieren, vernichtet er eventuell Beweise oder verschwindet selbst von der Bildfläche«, gab Marlene zu bedenken.
    »Und was wäre Ihr Vorschlag?«
    Thamsen war zwar genervt, aber letztendlich musste er ihnen recht geben. Er konnte dem Mann nichts nachweisen, hatte nichts Konkretes gegen ihn in der Hand.
    »Also, ich vermute, der Zettel ist von Marcel«, mutmaßte Marlene.
    »Er hat schließlich von der Beziehung der beiden gewusst und wahrscheinlich auch von ihrem Liebesnest auf der Insel. Außerdem kannte er Claudias Handschrift.«
    »Und wie hat er ihm die Nachricht zugespielt?«
    Das könne ja nicht so schwer gewesen sein, lautete ihre Antwort. Notfalls mit der Post oder als Grußkarte in einer Blumensendung.
    Thamsen runzelte skeptisch die Stirn. Die Theorie von Marlene, Tom und Haie war zwar lückenhaft, aber zumindest hatten sie eine. Und obendrein entwickelten sie eine Idee, wie man den Verdächtigen vielleicht aus der Reserve locken konnte.
    »Wir könnten ein Spielchen mit ihm spielen«, schlug Tom vor. Angenommen, sie ließen ihm einen ähnlichen Zettel zukommen, dann könnten sie einfach schauen, wie Marcel Petersen reagierte. Was hatten sie schon zu verlieren? »Entweder er beißt an oder nicht. Und wenn er auf die Insel kommt, konfrontieren wir ihn mit den Vorwürfen. Vermutlich wird er nicht sofort gestehen. Daher müssen wir einen Trumpf in der Hand haben.«
    »Und wer oder was soll das sein?« Thamsen war nicht überzeugt.
    »Claudia Lemke.«

     
    Die drei Freunde saßen an diesem Abend in Haies Küche und diskutierten ihren Plan, Marcel Petersen eine Falle zu stellen. Thamsen hatte gesagt, er lasse sich ihren Vorschlag durch den Kopf gehen, ehe er sich von ihnen verabschiedete.
    »Was glaubst du denn? Traust du dem Reporter einen Mord zu?«, fragte Haie Marlene, die bisher als Einzige den Exfreund von Claudia Lemke kennengelernt hatte. Sie zuckte mit den Schultern, aber als sie sich an seinen Wutausbruch bei ihrem Besuch erinnerte, hielt sie es zumindest nicht für ausgeschlossen.
    »Seine Kollegin erzählte, es habe eine Menge Zoff gegeben.« Marcel Petersen hatte um seine Freundin gekämpft und damit war ein Motiv vorhanden. Warum sollte er nicht den Konkurrenten einfach aus dem Weg geräumt haben, wenn sie von sich aus nicht zu ihm zurückkehrte?
    »Wir hätten Thamsen sagen müssen, er hätte mal die Exfreundin fragen sollen, ob Marcel sich bei ihr nach dem Tod des Bankers gemeldet hat. Wäre doch ein mögliches Zeichen. Wenn er Arne Lorenzen umgebracht hat, hofft er vermutlich darauf, dass sie sich, wenn auch nur zum Trost, in seine Arme flüchtet«, merkte Tom an.
    »Das können wir ja morgen noch klären.« Marlene malte auf einem Block immer wieder dieselben Buchstaben nach.
    »Wenn wir wüssten, wie Claudia Lemkes Schrift aussieht«, äußerte Haie, der die Freundin bei ihren Kritzeleien beobachtete, »dann könnten wir einen Zettel anfertigen.«
    »Erst mal muss Thamsen zustimmen«, erinnerte Marlene die beiden. Immerhin sei der Kommissar bisher nicht besonders überzeugt von ihrem Vorschlag. »Ist auch ein bisschen heikel.«
    »Anders wird man an den Typen aber nicht rankommen«, verteidigte Haie den Plan. »Oder glaubt ihr etwa, der gesteht von selbst?«
    »Aber

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