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Todeswatt

Todeswatt

Titel: Todeswatt Kostenlos Bücher Online Lesen
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diesen als durchaus gewaltbereit und, wenn er tatsächlich der Mörder von Arne Lorenzen war, sogar als sehr gefährlich ein. Er würde Marlene wieder erkennen. Sie hatten zwar einen genauen Plan, aber dennoch konnte irgendetwas schiefgehen. Er wunderte sich ohnehin, dass Thamsen bereit war, sie mitzunehmen. Bei den letzten Fällen hatte er meist einen Riesenaufstand gemacht, wenn sie ihn begleiten wollten. Und diesmal? Nichts. Nachdem Thamsen entschieden hatte, ihrem Vorschlag zu folgen, hatte es keinerlei Diskussionen über ihre Beteiligung an der Sache gegeben. War denn die Kripo überhaupt involviert? Hatte Thamsen den Kollegen Bescheid gegeben? Was, wenn sie auf der Insel Unterstützung benötigten? Die Unternehmung auf Pellworm war für ihn eine ungewisse Angelegenheit.
    Kaum eine halbe Stunde später stoppte er den Wagen vor dem kleinen Reetdachhaus, in dem Haie zur Miete wohnte, und hupte kurz. Der Freund erschien augenblicklich in der Tür. Ganz offensichtlich hatte er bereits Ausschau nach den beiden gehalten.
    »Wo genau sind wir mit Thamsen verabredet?«, fragte Tom, der den Wagen über die B 5 Richtung Süden lenkte. Sie hatten vereinbart, sich zunächst in Husum zu treffen. Schließlich mussten sie als Erstes Marcel Petersen die Nachricht zuspielen.
    »Beim Krankenhaus«, antwortete Haie. »Da kannst du auch gleich parken.«
    Thamsen erwartete sie. Als sie an der Klinik vorbeifuhren, sahen sie ihn neben seinem Wagen stehen. Er hatte den von Marlene geschriebenen Zettel mitgebracht und zwischenzeitlich eine rote Rose besorgt.
    »Ich dachte, das wirkt vielleicht überzeugender«, erklärte er die Blume.
    Auf dem Weg zur Zeitung besprachen sie noch einmal die weitere Vorgehensweise. Thamsen hatte seinen Kollegen auf der Insel informiert, der sie am Fährhafen in Empfang nehmen und in die Pension am Kaydeich bringen würde.
    »Funke klärt das mit der Wirtin. Ich warte hier und werde Marcel Petersen verfolgen, wenn er die Redaktion verlässt. Sobald ich weiß, ob er sich tatsächlich auf den Weg macht, melde ich mich.« Das konnte natürlich auch erst morgen sein, denn sie hatten in ihrer Nachricht angegeben, Claudia wolle ihn am Samstag auf der Insel treffen. »Aber er darf uns auf keinen Fall zusammen sehen.« Es sei sowieso schon riskant, und zum ersten Mal bemerkte er, für wie bedenklich er Marlenes Anwesenheit hielt. Immerhin war sie eine attraktive Frau und der Mann kannte sie. »Sobald ich anrufe und Bescheid gebe, dass er auf dem Weg ist, verlassen Sie bitte nicht mehr Ihr Zimmer.« Marlene schaute enttäuscht, konnte seine Befürchtungen aber durchaus verstehen. Sie hatten nur diese eine Chance. Es durfte nichts schiefgehen. Sofern Marcel Petersen nur den geringsten Verdacht schöpfte, würde er vermutlich untertauchen.
    Sie liefen durch den Schlosspark, aber diesmal hatten weder die drei Freunde noch der Kommissar Augen für die Blütenpracht, die mittlerweile beinahe die gesamte Grünfläche bläulich färbte.
    »Sie warten hier«, bestimmte Thamsen, als sie die Redaktion so gut wie erreicht hatten. Die Wahrscheinlichkeit, Marlene könne dem Zeitungsmitarbeiter über den Weg laufen und damit die gesamte Aktion gefährden, war einfach zu groß. Tom blieb bei ihr, während Haie den Kommissar begleitete.
    »Hoffentlich klappt es«, wünschte sich Marlene, und Tom nickte. Auch wenn sie nicht sicher sein konnten, dass der Reporter tatsächlich in den Mord verwickelt war, waren sie froh, etwas tun zu können, um den Fall vielleicht endlich aufzuklären. Wenngleich sie nicht direkt betroffen waren, lag insbesondere Tom an einer baldigen Lösung. Nach wie vor war Sönke Matthiesen sein Klient und er wollte Gewissheit, ob dieser der Täter war.
    Dirk Thamsen und Haie schwiegen, während sie zum Zeitungsgebäude gingen.
    »Vielleicht liefern Sie die Rose ab«, schlug Thamsen vor, als sie vor dem Eingang standen. Da er den Reporter beschatten wollte, war es besser, noch nicht auf der Bildfläche zu erscheinen.
    Haie nahm ihm die Rose ab und straffte die Schultern. »Na dann mal los.«
    Gleich im Eingangsbereich stieß er mit einer Frau zusammen, die augenscheinlich bei der Zeitung arbeitete, da sie keine Jacke, dafür aber einen Stapel Papiere unter dem Arm trug.
    »Oh, Sie bringen mir Blumen«, scherzte sie.
    »Hätte ich gewusst, dass hier so bezaubernde Damen arbeiten, hätte ich natürlich noch mehr Rosen mitgebracht«, entgegnete Haie trotz seiner Aufgeregtheit schlagfertig. Er sei von einem

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