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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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bis zur Woche des Brandes.
    »Wie gut kennen Sie Stacey Dobson?«
    »Wir sind befreundet.«
    »Ist sie Ihre Freundin?«
    Marco zieht die Brauen zusammen. »Ich treffe sie manchmal an der Bushaltestelle. Wir fahren mit demselben Bus. Sie macht sich über mein Englisch lustig. «
    »Hat sie mit Ihnen geflirtet?«
    Marco sieht Julianne an, damit sie ihm das Wort »flirten« übersetzt.
    »Sie ist ein nettes Mädchen. Freundlich. Ich habe noch nicht viele englische Mädchen kennengelernt.«
    Marco erzählt, wie sie einen Sonntagnachmittag zusammen verbracht haben. Sie waren im Kino und dann in einer Spielothek. Später brachte er sie nach Hause.
    »Haben Sie sie geküsst?«
    »Ja.«
    »Hatten Sie Sex mit ihr?«
    Marco senkt den Blick und murmelt verlegen etwas.
    Miss Scriber wiederholt die Frage.
    »Ja.«
    »Haben Sie Stacey Dobson verschleppt?«
    »Nein.«
    »Haben Sie sie sexuell genötigt?«

    Nach der Übersetzung verneint der Junge die Frage.
    Miss Scriber blickt auf ihre Notizen. »Sind Sie Gary Dobson je begegnet?«
    »Ja.«
    »Wo haben Sie ihn getroffen?«
    »Er war auf dem Polizeirevier, zu dem ich gebracht wurde. Er hat mich angebrüllt. «
    »Was hat er gebrüllt?«
    »Schlimme Wörter.«
    »Können Sie sich noch an diese Wörter erinnern?«
    »Er hat gesagt: ›Du bist tot! Du bist Scheiße noch mal tot!‹«
    »Ist der Mann, der diese Worte zu Ihnen gesagt hat, heute hier im Gerichtssaal anwesend?«
    Marco hebt langsam den rechten Arm und zeigt auf Gary Dobson, der ein wenig gerader auf der Anklagebank sitzt, ein irres, strahlendes Lächeln im Gesicht. Von der Galerie ertönt Beifall. Richter Spencer ruft den Saal zur Ordnung. Einen Moment lang wirken die Geschworenen mehr daran interessiert, was über ihnen vonstattengeht, aber als die Anklägerin die erste Frage zu dem Brand stellt, sind sie wieder bei der Sache.
    Marco beschreibt, wie er mit seiner Familie zu Abend gegessen hat. Seine Mutter hatte sein Lieblingsessen gekocht, und sie sprachen ein Gebet, weil Marco nach einer Nacht im Polizeigewahrsam wieder zu Hause war. Nach dem Essen las Marco seinen beiden jüngsten Schwestern eine Gutenachtgeschichte vor und löschte das Licht im Zimmer der Mädchen.
    Er schlief in einer kleinen Dachkammer, die über eine schmale Treppe zu erreichen war. Fotos des Hauses und ein Grundriss der einzelnen Stockwerke werden auf eine Leinwand projiziert. Marco zeigt auf die einzelnen Zimmer. Seine Schwestern schliefen im ersten Stock auf der Rückseite des Hauses, seine Eltern in dem großen Schlafzimmer mit Blick auf die Straße.
    Kurz nach Mitternacht wurde er durch das Klirren von splitterndem
Glas geweckt. Zunächst glaubte er, jemand hätte auf dem Bürgersteig draußen eine Flasche zerschlagen. Er sah aus dem Fenster. Auf der Straße stand ein weißer Ford-Van. Zwei Männer rannten zu dem Wagen, die Tür wurde geöffnet, und im Licht der Innenbeleuchtung konnte Marco einen dritten Mann hinter dem Steuer ausmachen.
    »Haben Sie diesen Mann erkannt?«
    »Ja. Ich kannte sein Foto aus der Zeitung.«
    »Wissen Sie, wie der Mann heißt?«
    »Novak Brennan.«
    »Ist er heute hier vor Gericht anwesend?«
    Wieder zeigt Marco zur Anklagebank. Novak Brennan sieht völlig entspannt aus, ein Bein über das andere geschlagen, sodass am Saum seiner Hose ein Stück weiße Haut zu sehen ist.
    »Was haben Sie als Nächstes gesehen?«
    »Der Transporter ist weggefahren.«
    »Und dann?«
    Marco greift nach einem Glas Wasser und verschüttet ein paar Tropfen. Er wischt sie mit seinem Ärmel ab, sichtlich nervös, etwas falsch gemacht zu haben. Der Richter erklärt ihm, er solle sich keine Sorgen machen.
    Miss Scriber wiederholt ihre Frage. »Was haben Sie gemacht, nachdem Sie gesehen haben, dass der Van weggefahren ist?«
    »Ich bin wieder ins Bett gegangen und hab die Augen zugemacht, aber dann habe ich Rauch gerochen. Ich stand auf und öffnete meine Tür, aber da war überall Qualm. Ich habe mich auf allen vieren die Treppe hinuntergetastet und dann die Flammen im Flur bei der Haustür gesehen. Da konnten wir nicht raus.«
    »Wo waren Ihre Schwestern?«
    »Ich habe sie husten gehört. Sie waren in dem Zimmer neben Mamas und Papas. Ich hörte, wie Fenster zerbrachen … meine Mutter schrie. «
    »Was haben Sie als Nächstes getan?«

    »Ich bin ins Zimmer meiner Schwestern gekrochen, aber ich konnte sie nicht finden. Ich habe sie immer wieder gerufen und nach ihnen getastet. Aneta lag unter ihrem Bett. Danya war am Fenster. Ich habe

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