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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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sehen. Sie verlangte jedes Mal fünfzig Pence und das Doppelte, wenn ich wollte, dass sie dazu ihren Rock hob und ihren Slip ganz eng an ihren Körper zog, sodass kaum etwas meiner Fantasie überlassen blieb.
    Brenda lebte in einem Dorf in der Nähe und hatte einen Bruder, Jonathan, der in meinem Alter war und mir als Erster von der Mechanik des Sex erzählte, aber erst als Brenda mir eine persönlich geführte Besichtigung der weiblichen Anatomie zuteilwerden ließ, glaubte ich, dass es möglich war, dass Streifen A in Schlitz B passte.

    Ich zucke jedes Mal zusammen, wenn ich an Brenda denke, wegen ihrer traurigen Augen und weil ich sie fünf Jahre später bestürmt und bedrängt und ihr die große Liebe versprochen habe, als sie auf der Rückbank eines Wagens ihren Slip herunterließ (was das allzeit bereite Mädchen schon viele Male zuvor getan hatte) und mir Gelegenheit gab, meine Jungfräulichkeit zu verlieren. Brenda wollte jemandem nahe sein. Und dies war die einzige Art, die sie kannte.
    Annie Robinson ist süß, wohlmeinend, nett und ein bisschen beschädigt – oder vielleicht sollte ich sagen verletzt. Der Klang ihrer Stimme lässt mich zusammenzucken. Er sagt mir alles, was ich wissen muss.
    Um drei Uhr hole ich Emma von der Schule ab. Auf ihrem Pullover prangt ein Sticker mit der Aufschrift »Zählmeister«.
    »Ich kann bis einundsechzig zählen«, verkündet sie stolz.
    »Das ist sehr gut, aber was kommt danach?«
    »Zweiundsechzig.«
    »Dann kannst du also noch weiter zählen.«
    »Ja, aber die Lehrerin wollte, dass ich aufhöre. Ich glaube, sie hat angefangen, sich zu langweilen.«
    Als ich lache, wird Emma sauer. Sie mag es nicht, wenn Menschen lachen und sie nicht versteht, warum.
    Sobald wir mein Haus erreichen, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Schneewittchenkleid.
    »Es ist in der Wäsche«, erkläre ich ihr.
    »Wann kommt es aus der Wäsche?«
    »Das dauert noch eine ganze Weile.«
    »Du kannst es doch in den Trockner stecken.«
    »Dann läuft es ein.«
    Sie sieht mich skeptisch an und öffnet dann die Waschmaschine. »Du hast ja noch gar nicht angefangen.«
    »Ich war beschäftigt.«
    Sie durchsucht die schmutzige Wäsche, bis sie das Kleid gefunden
hat, und zieht es an, ohne die Schokoladen- und Bolognese-Flecken zu beachten.
    Um vier kommt Charlie und lässt ihre Schultasche im Flur fallen.
    »Wie geht’s?«, frage ich.
    »Rat mal.«
    Sie pustet sich eine Haarsträhne aus den Augen, sieht mich jedoch nicht an.
    »Was ist denn los?«
    »Lass mich überlegen. Ach, stimmt ja, mein Vater ist ein Idiot, das ist los.«
    »Das ist nicht sehr höflich, Charlie.«
    »Eigentlich wollte ich Arschloch sagen, da ist ›Idiot‹ sehr viel höflicher. «
    Wütend lässt sie sich auf das Sofa fallen, schnappt sich die Fernbedienung und zappt sich aggressiv durch die Sender, ohne zu beachten, was dort läuft.
    »Ich kann das erklären.«
    »Die ganze Schule redet darüber. Du hast Mr. Ellis krankenhausreif geprügelt. Er ist der Lieblingslehrer von allen, womit ich gerade in etwa so beliebt bin wie die Schweinegrippe. Ich muss die Schule verlassen, ich muss das Land verlassen, ich muss meinen Namen ändern.«
    »Ich glaube, du übertreibst ein wenig.«
    »Findest du?« Ich höre den hasserfüllten Ton in ihrer Stimme.
    »Gordon Ellis hat Sachen über dich gesagt.«
    »Was für Sachen?«
    »Das ist egal.«
    »Ist es nicht. Sag es mir.«
    »Er hat behauptet, er hätte mit dir geschlafen.«
    »Und — du hast ihm geglaubt und ihn zusammengeschlagen! Ich habe auf seinen kleinen Sohn aufgepasst, Dad. Ich habe mit niemandem geschlafen — das ist einfach nur bescheuert —, Gordon war nicht mal da …«

    »Nenn ihn nicht Gordon.«
    Sie wirft mir einen Blick zu.
    »Ich weiß Dinge über ihn, Charlie.«
    »Und du vertraust mir nicht – ist es das?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Also, was hast du getan – meine Ehre verteidigt?«
    »So war es nicht.«
    Charlie sieht mich abschätzig an.
    »Was passiert, wenn ich einen Freund mit nach Hause bringe? Willst du den dann auch verprügeln? Oder vielleicht meinen Fußballtrainer – er ist schon ein bisschen schmierig. Und was ist mit dem Idioten im Bus, der mich immer angafft? Den könnest du auch zusammenschlagen.«
    »Sei nicht albern.«
    »Ich bin nicht diejenige, die albern ist. Langsam verstehe ich, warum Mum dich verlassen hat.«
    Der Satz schneidet sich durch meine harte Schale direkt ins weiche Zentrum, wo er am meisten wehtut. Charlie spürt, dass sie

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