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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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ich.
    Er schüttelt den Kopf. »Ich werde herausfinden, wer er ist.«
    »Und was dann?«
    »Dann versuche ich, ihn in Ruhe zu lassen.«

33
    Ich hatte einmal einen Patienten, einen Schauspieler, der an seinem 82. Geburtstag all seine Freunde und Verwandte in ein Pub in der Nähe der Vauxhall Bridge in London einlud. »Die Getränke gehen auf mich«, sagte er und legte das Geld auf den Tresen, zusammen mit einem Brief, der an die Geburtstagsrunde adressiert war.
    Irgendwann im Laufe des Abends schlich er sich davon, und am nächsten Morgen zog ein Fischer seine Leiche aus der Themse.
    Er hatte geschrieben:
    Mir widerstrebt der Gedanke, meine letzten Jahre im Bett zu verbringen, umgeben von meinen Kindern und Enkelkindern, die sich verpflichtet fühlen, neben meinem alten siechen Körper zu hocken, bis ich meinen letzten Atemzug getan habe.
    Ich hoffe deshalb, dass ihr Verständnis haben werdet, euer Glas hebt und mir zuprostet, weil ich es geschafft habe, heute Nacht die Flut zu erwischen.
    So ein Abgang hat etwas Nobles, aber ich bezweifle, dass ich den Mut und die Entschlossenheit dazu hätte. Irgendjemand musste trotz allem seine Leiche finden und bergen – Fremde, die einen solchen Scheißtag nicht verdient hatten.
    Ich dachte, es wäre mir egal, die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren, solange mein Verstand weiter funktioniert. Ein Psychologe, der den Verstand verliert, ist wie ein Maler, der erblindet,
oder ein Komponist, der taub wird. Man nennt es eine tragische Ironie, aber nur wenn man an Schicksal glaubt oder daran, dass Gott einen kranken Humor hat.
    Ich habe das Gefühl, dass mein Verstand schrittweise aussetzt. Meine Gefühle sind manipuliert worden. Ich kann nicht mehr klar denken, bin abgelenkt wie von einem Zauberer, der meine Aufmerksamkeit mit seiner Fingerfertigkeit fesselt, damit ich den Trick nicht durchschaue.
    Ich kann Gordon Ellis, Ray Hegarty und Sienna miteinander in Verbindung bringen, ohne zu wissen, worin diese Verbindung genau besteht. Und wie passt der Weinende Mann in die Sache oder Lance Hegarty? Irgendjemand hat meinen Hund getötet. Jemand hat mich von der Straße gedrängt. Gordon Ellis hat mich eigenartig angesehen, als ich Gunsmoke erwähnte. Als würde er nicht verstehen, was ich meine.
    Ich muss zum Anfang zurückgehen und alles infrage stellen, doch im Augenblick bin ich zu müde zum Denken. Ich bin schmutzig, unrasiert, erschöpft und will unter die Dusche. Ich will ein Bett. Und ich will einiges mit Julianne und Charlie ins Reine bringen.
    Ruiz setzt mich vor meinem Haus ab, wendet und fährt zurück nach Bristol. Novak Brennan wiederzusehen hat irgendein Feuer in ihm geweckt – einen Instinkt, der einen Detective nicht verlässt, auch einen pensionierten nicht.
    Als ich die Haustür öffne, treten mir die Ereignisse des vergangenen Abends blitzartig wieder vor Augen. Die Erinnerung daran ist auf dem Küchenboden verschmiert – eine Blutspur zeigt, wo Gordon Ellis gesessen und sich den Kopf gehalten hat, wo er sich in die Hose gemacht und wo er mich mit blutverschmierten Zähnen angegrinst hat. Ich lasse das Spülbecken voll Seifenwasser laufen und beginne, den Boden aufzuwischen. Als ich den Lappen auswringe, sehe ich rosafarbenes Wasser durch meine Finger rinnen.
    Der Anrufbeantworter blinkt.

    Bruno Kaufman:
    Joe, das geht nun wirklich zu weit. Du hast zwei Vorlesungen und zwei Institutsratssitzungen hintereinander verpasst – möchtest du deinen Job behalten? Deine Studenten beschweren sich, dass du ihre E-Mails nicht beantwortest. Ruf mich an. Vorzugsweise mit einer Erklärung.
    Klonk!
    Annie Robinson:
    Hör zu, du Wichser! Ich bin kein pickeliger Teenager, der den ganzen Tag am Telefon sitzt und wartet. Ich bin alt genug, um ein wenig Respekt erwarten zu dürfen. Wenn du mich nicht sehen möchtest, okay! Aber du könntest wenigstens so anständig sein, mich anzurufen oder mir das von Angesicht zu Angesicht zu sagen. Danke für gar nichts!
    Klonk!
    Ich zucke zusammen. Nicht, als wollte ich einer Kugel oder einem Stein ausweichen. Es ist eine Art inneres Schaudern, wie es einen überkommt, wenn man eine Nacht mit einer Frau verbracht hat und dann nichts mehr von ihr will.
    Annie ist nicht die erste Frau, die diese Reaktion in mir auslöst. Diese zweifelhafte Ehre gebührt Brenda, einer jungen Frau, die bei meinen Eltern als Putzfrau angestellt war. In einem der Sommer, als ich vom Internat nach Hause kam, sparte ich mein Taschengeld, um Brendas Brüste zu

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