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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Ruiz.
    »Wohin gehen wir?«
    »Wir besuchen Charlie.«
    Julianne öffnet die Tür, küsst Ruiz auf beide Wangen und erklärt ihm, dass er sich rasieren müsse. Emma quiekt begeistert und verlangt die ungeteilte Aufmerksamkeit des großen Mannes wie eine eifersüchtige Freundin.
    Charlie ist noch im Bett. Sie wird frühestens um elf auftauchen und sich auf geistige Erschöpfung wegen zu vieler Hausaufgaben berufen. Ich schicke Emma nach oben, um sie zu wecken.
    »Und wenn sie nicht aufwacht?«
    »Spring ihr auf den Kopf«, empfiehlt Ruiz.
    Ein paar Minuten später hört man Charlie Emma anschreien. Irgendwas wird geworfen. Irgendetwas fällt polternd um.
    Ruiz ruft vom unteren Treppenabsatz. »Beweg dich hier runter, junge Dame, wenn du nicht willst, dass ich dich holen komme.«

    Charlie verstummt.
    Ruiz setzt sich wieder an den Küchentisch. Julianne hat ihm ein Frühstück angeboten, und er nimmt gern ein zweites.
    »Ich hab gehört, du lässt dich scheiden«, sagt er so beiläufig, als hätte sie vor, sich ein neues Auto zu kaufen.
    Der Satz landet wie ein dicker Stein in einem stillen Teich. Julianne sieht ihn argwöhnisch an und schlägt weiter Eier in eine Schüssel. »Wir leben seit mehr als zwei Jahren getrennt.«
    »Ihr müsst beide zustimmen.«
    Julianne sieht mich an. Vorwurfsvoll. »Das geht dich wirklich nichts an, Vincent«, sagt sie.
    »Wenn es dir peinlich ist, darüber zu reden …«
    »Es ist mir nicht peinlich.«
    »Vielleicht solltest du das Thema wechseln«, schlage ich Ruiz vor.
    »Du liebst ihn also nicht mehr?«, fragt er sie.
    Julianne zögert. »Ich liebe ihn nicht mehr so wie früher.«
    »Herrgott, Liebe ist Liebe.«
    »Nein«, gibt sie wütend zurück. »Man liebt ein Kind nicht so wie einen Ehemann oder eine Freundin oder ein Elternteil oder einen Filmstar.«
    »Und was an ihm liebst du nicht mehr?«
    Julianne schlägt die Eier, als wollte sie ihnen wehtun. »Ich will nicht darüber reden.«
    Ruiz lässt nicht locker. »Er liebt dich noch immer.«
    »Ja«, sagt Julianne. »Ich weiß.«
    »Und das macht keinen Unterschied?«
    »Es macht einen Riesenunterschied. Es macht alles noch schwerer.«
    »Ich bin auch hier «, erinnere ich die beiden.
    »Ja«, erwidert Julianne. »Sag Vincent, er soll damit aufhören. «
    Er hebt die Hand. » Okay, beantworte mir nur eine Frage. Ist es, weil er krank ist?«

    Ich zucke zusammen. Julianne erstarrt. Es fühlt sich an, als ob alle Luft aus dem Raum gesaugt worden wäre.
    Julianne hat aufgehört, die Eier zu schlagen, und flüstert: »Ich weiß, was du versuchst, Vincent, aber um mich schuldig zu fühlen, brauche ich dich nicht. Ich fühle mich auch so schon schuldig genug. Welche Frau verlässt ihren kranken Mann? Ich weiß, was die Leute hinter meinem Rücken tuscheln. Ich bin eine hartherzige Hexe. Ich bin die Böse.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Jeder liebt Joe. Er gibt den Leuten das Gefühl, besonders zu sein. Als ob sie der einzige Mensch im Raum wären. Ich war so eifersüchtig – ich habe mir gewünscht, irgendjemand würde etwas Gemeines oder Fieses über ihn sagen. Es war furchtbar. Ich habe mich selbst dafür gehasst.«
    Julianne weicht meinem Blick aus.
    »Du hast ja keine Ahnung, wie das ist – zuzusehen, wie er zerbröckelt, und zu wissen, dass es schlimmer wird, ohne dass ich ihm helfen kann.«
    »Du irrst dich«, sagt Ruiz sanfter. »Ich habe zugesehen, wie meine erste Frau an Krebs gestorben ist.«
    »Und schau dir an, was danach passiert ist!«, faucht Julianne. »Du warst komplett neben der Spur. Du hast deine Zwillinge im Stich gelassen und bist nach Bosnien abgehauen. Du versuchst doch bis heute, das wiedergutzumachen.«
    Verletzung blitzt in Ruiz’ Augen auf. Ich habe seine erste Frau nie kennengelernt, aber ich weiß, dass sie an Brustkrebs gestorben ist und dass Ruiz sie in ihren letzten Wochen und Monaten gepflegt hat. Wenige Tage nach ihrem Tod kündigte er seinen Job, ging auf einer UNO-Friedensmission nach Bosnien und ließ seine Zwillinge bei Verwandten. Er konnte es nicht ertragen, dass irgendetwas in seiner Nähe ihn an Laura erinnerte, einschließlich seiner eigenen Kinder.
    »Es tut mir leid, Vincent«, sagt Julianne leise. »Ich versuche nur, mich zusammenzureißen – um der Mädchen willen.«

    Charlie taucht auf, im Pyjama, die Haare vom Schlaf zerzaust.
    »Guten Morgen, Prinzessin«, sagt Ruiz. »Werde ich zur Begrüßung umarmt?«
    »Nein.«
    »Dann bist du nicht mehr meine Freundin?«
    »Träum

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