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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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die Detectives eine Pause. Ich bleibe allein im Vernehmungsraum zurück und versuche, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Wie passt Novak Brennan ins Bild? Der Prozess, die Geschworenen, der Weinende Mann – ich habe Fragmente einer Geschichte, Standbilder ohne eine zusammenhängende Handlung.
    Im Flur hört man laute Stimmen. Ronnie Cray kommt durch die Tür, als wollte sie den Durchgang mit ihren Hüften erweitern.
    »Das muss man Ihnen lassen, Professor. Wenn Sie in Scheiße treten, dann gründlich. Sie ziehen einfach Ihre Gummistiefel an und springen mit Anlauf mittenrein.«
    Stoner und Wickerson stehen hinter ihr und protestieren.
    Cray sieht mich an: »Haben Sie Ihre Aussage gemacht, Professor? «
    »Ja.«
    »Möchten Sie noch irgendetwas hinzufügen?«
    »Nein.«
    »Gut. Nehmen Sie Ihren Mantel.«
    Wickerson will nichts davon wissen. »Sie können hier nicht einfach so reinplatzen. Der Mann wird vernommen.«
    »Beschweren Sie sich beim Chief Constable«, sagt DCI Cray. »Rufen Sie ihn an. Er liebt es, um zwei Uhr nachts geweckt zu werden.«
    Beim Reden geht sie weiter und schiebt mich vor sich her in Richtung Empfang. Stoner murmelt etwas, das mit »zu hässlich, um es besorgt zu kriegen« endet.
    Cray bleibt stehen, dreht sich langsam um und fixiert ihn mit ihrem Blick. »Kenne ich Sie?«
    »Nein, Ma’am.« Er lächelt sie spöttisch an.

    »Klar kenne ich Sie. Derek Stoner. Der tödliche Derek. Ein Möchtegern-Casanova. Sie hatten mal was mit einer Polizistin von der Wache in der Trinity Road. Sie hat mir erzählt, Sie hätten einen Schwanz wie ein Bleistift und würden eine Klitoris auch mit Kompass und Karte nicht finden.« Cray macht eine Pause und zwinkert ihm zu. »Ich schätze, zur Ekstase gebracht hat sie nur eine von uns beiden.«
    Kurz darauf sind wir draußen. Monk sitzt am Steuer des Wagens.
    »Wohin fahren wir?«, frage ich.
    »Trinity Road«, antwortet sie. »Sienna Hegarty hat eine Aussage gemacht. Im Morgengrauen holen wir Gordon Ellis ab.«
    »Sie wollen ihn verhaften?«
    »Zunächst einmal wollen wir ihn vernehmen, aber ich würde mir keine allzu großen Hoffnungen machen.«
    »Wieso?«
    »Ellis kennt das alles – polizeiliche Vernehmungen, Durchsuchungen, verdeckte Überwachung. Als Tatverdächtiger ist er ein beschissener Experte.«

46
    Sienna liegt zusammengerollt auf einem Feldbett in Crays Büro, die dünne Decke bis über den Kopf gezogen. Eine Polizistin wacht über sie und sitzt, eine aufgeschlagene Zeitschrift im Schoß, unter einer Leselampe.
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn sie aufwacht.«
    Sie nickt und wendet sich wieder ihrer Zeitschrift zu.
    Der größte Teil des Raumes liegt im Dunkeln. Nur eine Insel aus Licht erstrahlt wie eine Bühne im Rampenlicht. Cray gibt mir die Mitschrift und die Aufnahme von Siennas Vernehmung.
    »Wir können ihre Geschichte nicht erhärten. Es gibt keine E-Mails, Briefe oder Telefonanrufe. Bis auf Danny Gardiner hat sie kein Mensch zusammen mit Ellis gesehen, und Gardiner kann nur bezeugen, dass sie in den Wagen des Lehrers gestiegen ist. Wir haben mithilfe ihrer Handys Bewegungsprofile erstellt. Außerhalb der Schule sind Sienna und Ellis sich maximal auf fünfzig Meter nahe gekommen.«
    »Gordon hat sie gezwungen, ihr Handy auszuschalten. Was ist mit den Gesprächen in dem Chatroom?«
    »Wir besorgen uns Kopien. Selbst wenn sie zeigen, dass Sienna gedrängt wurde, müssen wir immer noch beweisen, dass Ellis hinter diesem ›Rockaboy‹ steckt. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für sein Haus und sein Büro in der Schule, aber ich bezweifle, dass wir irgendwelche Computer finden werden.«
    Cray sieht mich weiter fragend an. »Erklären Sie mir, was Annie Robinson mit all dem zu tun hat?«
    »Ich glaube, sie hat Gordon Ellis wegen seiner Affäre mit Sienna erpresst.«

    »Beweise?«
    »Annie wusste von der Beziehung, hat aber weder die Schule noch Siennas Eltern darüber informiert.«
    »Sie hat einen Kollegen geschützt.«
    »Es war mehr als das. Sie lebt über ihre Verhältnisse. Teure Kleidung. Schuhe. Ihre Wohnung. Außerdem hat sie gelogen, als sie bestritten hat, mit Gordon Ellis an der Uni was gehabt zu haben.«
    »Und Novak Brennan?«
    »Er und Ellis haben als Studenten zusammengewohnt. Laut Annie hat Brennan den halben Campus mit Drogen beliefert. Ellis war einer seiner Dealer.«
    »Das ist Jahre her.«
    »Man sagt, die Freunde aus der Studienzeit behält man ein Leben lang.«
    »Sie glauben, Ellis hat ihr den Wein geschenkt?«
    »Ich

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