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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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betäubt.«
    »Nein.«
    Der Anwalt geht dazwischen. »Diese Fragen hat mein Mandant bereits beantwortet.«
    »Ihr Mandant verzapft einen solchen Scheiß, dass seine Augen schon ganz braun sind.« Cray versucht es mit einem neuen Ansatz. »Wusste Annie Robinson, dass Sie eine Affäre haben?«
    Ellis zögert. »Was hat sie damit zu tun?«
    »Sie kannte die Wahrheit.«
    Ellis stößt den Finger über den Tisch. »Was hat die Schlampe Ihnen erzählt?«
    »Ich stelle die Fragen, Mr. Ellis.«
    »Sie lügt. Sie hat gedroht, meine Karriere zu zerstören, wenn ich nicht…«
    »Wenn Sie nicht was?«
    »Wenn ich ihr nicht zehntausend Pfund gebe.«
    Der Anwalt legt eine Hand auf Ellis’ Schulter, um ihn zu bremsen. Sie flüstern miteinander, nicken. Ellis sammelt sich und richtet sich gerader auf.

    »Sie hat mich erpresst.«
    »Wenn Sie keine Affäre mit Sienna Hegarty hatten, warum haben Sie dann auch nur einen Penny gezahlt?«
    »Weil sie mich ruinieren konnte. Selbst ohne Beweis hätte sie gegen mich ermitteln und mich suspendieren lassen können.«
    »Deshalb haben Sie sie vergiftet?«
    »Was?«
    »Sie haben Frostschutzmittel in eine Flasche Wein gefüllt und versucht, sie umzubringen.«
    Aus Wut wird unverhohlene Überraschung. Ellis sieht Cray, Safari-Roy und zuletzt seinen Anwalt an. »Wovon reden diese Clowns?«
    Sein Anwalt verlangt eine Vernehmungspause. Ellis übertönt ihn.
    »Was soll das heißen, Frostschutzmittel? Was ist mit ihr passiert? Wo ist sie?«
    Cray fährt ungerührt fort. »Wann haben Sie Annie Robinson zuletzt gesehen?«
    »Ich will wissen, was mit ihr passiert ist.«
    »Beantworten Sie meine Frage, Mr. Ellis.«
    »Sonntag.«
    »Waren Sie je in ihrer Wohnung?«
    Gordon starrt an ihr vorbei, seine Gedanken gehen rasend die Möglichkeiten durch. Er ist seiner selbst nicht mehr so sicher, antwortet nur noch zögernd und ringt um einen sachlichen Ton.
    »Mein Mandant muss auf die Toilette.«
    »Ihr Mandant kann es noch einen Moment zurückhalten.«
    »Ich möchte, dass zu Protokoll genommen wird, dass man meinem Mandanten eine Toilettenpause verweigert hat.«
    »Ist notiert.«
    Ellis zieht seine Antworten in die Länge, um Zeit zu gewinnen. Das macht ihn so schwer zu fassen. Er passt sich wechselnden Umständen an, variiert das Tempo der Unterhaltung
und zeigt sich immer wieder von einer anderen Seite. Ronnie Cray muss bei dem Thema Annie Robinson bleiben, aber ihr gehen die Fragen aus.
    »Sie kannten Annie Robinson von der Universität.«
    »Ja.«
    »Und Sie kannten auch Novak Brennan.«
    Ein Grinsen zerrt an den Mundwinkeln des Lehrers. Der Bann ist gebrochen. Er ist wieder auf sicherem Grund. »Wir haben eine Weile zusammengewohnt.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit ihm gesprochen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »War es in dieser Woche?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Im vergangenen Monat? Vor einem halben Jahr? Vor einem Jahr?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    Cray dreht sich zu dem Beobachtungsfenster um. Ab jetzt wird Ellis nur noch mauern und alle Fragen mit einer stereotypen Antwort abblocken. Die Uhrzeit wird genannt, die Aufnahme gestoppt. Cray kommt aus dem Vernehmungszimmer und geht an mir vorbei. Ich finde sie draußen auf der Treppe zu dem gesicherten Parkplatz in der Sonne sitzend.
    »Das ist die Raucherecke – wollen Sie auch?«
    »Nein danke.«
    »Wir kommen keinen Schritt weiter.«
    »Sie haben ihn kurz aus der Fassung gebracht.«
    »Er hat sich trotzdem an sein Drehbuch gehalten.«
    »Bis zu dem Moment, wo Sie Annie Robinson erwähnt haben. «
    »Glauben Sie, er wusste es?«
    »Nein.«
    Jemand wie Gordon Ellis braucht das Gefühl, überlegen zu
sein und die anderen im Griff zu haben. Seine ganze Persönlichkeit ist eine Fassade, hinter der sich ein abartiger und berechnender Mensch verbirgt, doch als Annie Robinsons Name fiel, hat er seine Pose einen Moment lang vergessen. Er kam ins Straucheln.
    »Ich verstehe ihn nach wie vor nicht«, sagt Cray. »Er hat zu Hause eine schöne junge Frau. Er hat Geld. Sieht gut aus. Er könnte jede Frau haben.«
    »Er will aber nicht einfach jede Frau. Hinter der Fassade des hübschen Jungen ist Gordon noch immer ein hässliches, übergewichtiges Kind, das eine Brille trägt und keine Freundin abkriegt. Er hat sich neu erschaffen. Er hat trainiert, abgenommen, Vitamine geschluckt und eine Ausbildung abgeschlossen, aber er hat nie vergessen,

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