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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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bin ich nicht, trotzdem habe ich die Daumen gedrückt. Ich wollte mit schierer Willenskraft bewirken, dass etwas nicht geschah, obwohl das unmöglich ist.
    Ich habe die ganze Nacht Nachrichten geguckt, überzeugt davon, dass nichts passieren würde, solange ich meine Wacht aufrechterhielt. Erst als die Sonne aufging und hübsche Moderatorenpaare von ihren Frühstücksfernsehsofas lächelten, ging ich ins Bett. Ich hatte ein weiteres Leben gerettet.
    Cray ist an mir vorbei in den Flur getreten, ohne eine Einladung abzuwarten. Sie streift ihren Mantel ab und hängt ihn über eine Stuhllehne. Ich vergesse immer, wie klein sie ist, bis wir nebeneinanderstehen. Ich blicke auf ihren Kopf herunter. Ihr kurzes Haar ist grau meliert.
    »Ich habe Sie letzte Woche im Fernsehen gesehen«, sage ich. »Sie sind befördert worden.«
    »Ja, ich schlafe mich hoch.« Ihr Lachen klingt, als würde eine Ladung Kiesel ausgekippt. »Was macht das Zittern?«
    »Auf und ab.«
    »Ist das ein Parkinson-Witz?«
    »Sorry.«
    Sie will sich eine neue Zigarette anzünden.
    »Ich bitte meine Gäste, im Haus nicht zu rauchen.«
    Das Feuerzeug in ihrer Hand flammt auf. »Und ich weiß es zu schätzen, dass Sie für mich eine Ausnahme machen.« Sie legt den Kopf in den Nacken und atmet aus. Der Qualm treibt an ihren Augen vorbei. Ich halte ihrem Blick nicht stand.
    Wie aufs Stichwort schreitet Stromer lautlos herein und schnuppert an Crays Schuhen. Vielleicht kann sie ihre Mutter riechen. Ronnie Cray bückt sich, hebt die Katze mit einer Hand hoch und sieht ihr tief in die Augen.
    »Sie wird fett.«
    »Sie hat einen Faultier-Anteil in sich.«
    »Sie geben ihr zu viel zu fressen.«

    Cray lässt Stromer fallen und sieht zu, wie sie sich in der Luft dreht und auf den Füßen landet. Die Katze geht zu ihrem Fressnapf und schlendert, wenig beeindruckt von dessen Inhalt, auf der Suche nach einem sonnigen Plätzchen wieder hinaus.
    DCI Cray setzt sich und streift die Asche ihrer Zigarette auf eine Untertasse. »Sie wirken nicht besonders erfreut, mich zu sehen, Professor.«
    »Ich weiß, warum Sie hier sind.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Nein, tun Sie nicht.«
    Die Entgegnung klingt zu harsch, aber Cray reagiert nicht.
    Einerseits will ich unbedingt wissen, was Ray Hegarty zugestoßen ist, warum Sienna mit Blut bedeckt war, warum sie weggelaufen ist … Gleichzeitig spüre ich einen Kloß im Hals, der meine Stimme zittern lässt. Ich sollte mich nicht noch einmal darauf einlassen. Beim letzten Mal hätte es mich fast alles gekostet.
    »Sie kennen das Mädchen.«
    »Sie ist eine Freundin von Charlie.«
    »Hat sie etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Nein, sie war zu stark traumatisiert.«
    »Sehen Sie? Sie kennen sich aus mit dem ganzen Kram.«
    »Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Cray blickt aus dem Fenster auf das Feld, wo ein Streifen Sonnenlicht das Gras silbern glänzen lässt.
    »Der Mann, der gestern Abend gestorben ist, war ein Detective im Ruhestand namens Ray Hegarty. Er hat zwanzig Jahre lang für das Criminal Investigation Department in Bristol gearbeitet. Er war mein Chef. Mein Freund.«
    »Mein Beileid.«
    Sie saugt hastig Luft ein, und ihr Blick wird glasig. »Als ich ihn kennengelernt habe, dachte ich, Hegarty wäre ein Arschloch. Er wollte mich nicht in seinem Team und tat nichts, um das Mobbing und die gemeinen Streiche zu unterbinden. Er
gab mir jeden Scheißjob, den er finden konnte — schmutzige Leichen, Todesnachrichten überbringen, Ausnüchterungszellen sauber machen —, und ich dachte, er wollte meinen Willen brechen oder mich rausekeln, aber es war nur seine Art, mich für die größeren Herausforderungen abzuhärten.«
    Sie blickt mit Schlangenaugen durch den Qualm und streicht sich mit dem Daumen über die Lippen. »Er hat mir alles beigebracht, was ich weiß. Seine Regeln. Ich habe erst seine Fähigkeiten als Polizist schätzen gelernt und dann den Menschen.«
    »Ich bin sicher, Sie kriegen heraus, was passiert ist.«
    Wut lodert in ihrem Blick auf. »Wenn Sie eine Midlife-Crisis haben, Professor, kaufen Sie sich einen Porsche und vergessen Sie’s. «
    »Es ist keine Midlife-Crisis.«
    »Was haben Sie dann für ein Problem?«
    »Die Antwort darauf kennen Sie.«
    Cray steht auf und zieht ihre Hose hoch. »In einem anderen Leben hätte ich vielleicht Mitleid mit Ihnen, aber nicht in diesem. Sie haben kein Monopol auf verkorkste Familien. Ich habe einen übergewichtigen, übellaunigen Sohn, der mit einem Exjunkie zusammenlebt und

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