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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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die … du stirbst zuerst.«
    Eine dünne Blutspur rann am Hals des Motorradfahrers hinunter über seinen Adamsapfel, der sich beim Schlucken hob und senkte. Eine andere Flüssigkeit sickerte auf seine Schuhe und die ausgetretenen Bodendielen.
    Circa zwanzig Minuten lang rührte sich niemand vom Fleck, bis die Polizei aus Radstock eintraf. Die Geschichte machte Ray zur Legende. Hector brachte am Tresen eine Plakette mit der Aufschrift »Reserviert für Ray« an und zapfte ihm ein Pint umsonst, jedes Mal, wenn er vorbeikam.
    Als ich hinterher an die Auseinandersetzung zurückdachte und mir Ray Hegartys ruhige, kalte Feindseligkeit vor Augen rief, ertappte ich mich dabei, Mitleid mit den Motorradfahrern zu haben. So als hätten sie von Anfang an keine Chance gehabt.
    Als ich in die Station Road komme, sehe ich den ramponierten Land Rover vor meinem Reihenhaus parken. Ronnie Cray sitzt mit geschlossenen Augen am Steuer, den Kopf an den Holm gelegt.

    »Guten Morgen.«
    Sie öffnet die Augen einen Spalt. »Sie sollten Ihren Haustürschlüssel nicht unter einem Stein neben der Tür verstecken. Es war die zweite Stelle, an der ich nachgesehen habe. Ich musste mal für kleine Mädchen. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    »Sie hätten drinnen warten können.«
    »Ich hab nichts gegen die Kälte.«
    Sie steigt aus, schüttelt meine Hand, hält sie fest und sieht mir in die Augen. »Sie haben vorhin nicht angehalten.«
    »Sah so aus, als ob Sie beschäftigt wären.«
    Ihre Hände wandern zu ihren Manteltaschen. Sie ist klein und rund und trägt maßgeschneiderte Hosen und Männerschuhe. Dunkle Schatten unter ihren Augen lassen ahnen, wie müde sie ist, aber da ist noch etwas anderes.
    »Ich wollte mal nach der Katze sehen«, sagt sie.
    »Ja. Sicher.«
    Vor achtzehn Monaten stand DCI Cray unerwartet vor meiner Tür und präsentierte mir einen Karton. Darin saß ein strohfarbenes Kätzchen, das zu einem Wurf gehörte, der ein paar Wochen zuvor in ihrer Scheune auf die Welt gekommen war.
    »Ich habe einen Hund«, sagte ich.
    »Sie brauchen eine Katze.«
    »Warum?«
    »Einen Hund besitzt man, aber Sie brauchen etwas, das Sie besitzt. Das machen Katzen nämlich. Sie wird Sie herumscheuchen und den ganzen Laden auf Trab halten.«
    Detective Cray stellte den Karton auf den Boden. Er enthielt sechs Dosen Katzenfutter, eine Tüte Katzenstreu und zwei Plastikschälchen. Sie griff hinein und fischte das Kätzchen heraus, das wie eine Socke über ihrer Hand hing.
    »Ist sie nicht eine echte Schönheit? Sie wird Ihnen Gesellschaft leisten.«
    »Ich brauche keine Gesellschaft.«
    »Und ob. Sie schlafen alleine. Sie arbeiten Teilzeit. Sie sind
viel zu Hause. Beim Tierarzt war ich auch schon mit ihr. Sie ist geimpft, aber vielleicht möchten Sie sie in ein paar Monaten ja noch sterilisieren lassen.«
    Sie drückte mir das Kätzchen an die Brust, das sich an meinen Pullover klammerte, als wäre er ein Baum. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, außer: »Sehr aufmerksam von Ihnen, Ronnie. «
    »Wenn sie nach ihrer Mutter kommt, wird sie eine gute Rattenjägerin. «
    »Hier gibt es keine Ratten.«
    »Und so wird es auch bleiben.«
    »Wie heißt sie?«
    »Nennen Sie sie, wie Sie wollen.«
    Emma nannte sie Stromer – »weil sie aussieht wie Stroh« –, wie soll ich die Logik einer Dreieinhalbjährigen erklären?
    Als Charlie entführt wurde, leitete Ronnie Cray die Ermittlungen. Ich glaube, sie hat sich die Schuld dafür gegeben, meine Familie nicht ausreichend beschützt zu haben. Manche Tragödien schmieden Freundschaften. Andere rufen nur allzu viele schlechte Erinnerungen wach. Ich weiß nicht, was Ronnie und mich verbindet. Vielleicht ist es eine Freundschaft. Vielleicht teilen wir uns die Schuld.
    Aus welchem Grund auch immer, sie hat den Kontakt gehalten und ruft hin und wieder an, um sich nach der Katze zu erkundigen. Manchmal spricht sie über Fälle, an denen sie arbeitet, und lässt Details fallen, die mich ihrer Meinung nach faszinieren könnten. Ich beiße nicht an.
    Eines Nachts rief sie mich vom Tatort einer Geiselnahme an, wo ein Mann seine Exfrau mit Benzin übergossen und sich in einem Haus verbarrikadiert hatte. Ronnie bat mich um Hilfe. Ich sagte Nein.
    Danach schaltete ich Sky News ein, verfolgte Berichte über bankrotte Banken, Firmenübernahmen und Markteinbrüche und hoffte, dass es keine aktuelleren Nachrichten geben würde.
Gebetet habe ich auch, was absurd ist, weil ich nicht an Gott glaube. Auch abergläubisch

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