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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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in der Schule?«
    »Falls Sie andeuten wollen, dass ihr Geisteszustand oder ihre Taten irgendetwas mit dieser Schule zu tun haben, würde ich vor einer ernsthaften Auseinandersetzung nicht zurückschrecken …«
    Er spricht nicht weiter, aber die Festigkeit seiner Stimme scheint seine Entschlossenheit zu bestärken. Er geht zur Tür, dreht sich noch einmal um und sagt: »Ich habe jetzt eine Lehrerkonferenz, Professor. Wenn Sie weitere Fragen haben, schlage ich vor, dass Sie sie in schriftlicher Form an den Vorstand der Schule richten. «
    Gleich nachdem ich den Fluss überquert habe, biege ich in die Lower Bristol Road ein und fahre am Südufer entlang. Danny Gardiner hat gesagt, dass er Sienna an der Ecke Lower Bristol Road und Riverside Road abgesetzt hat. Ein Stück hinter der
Kreuzung parke ich auf dem Hof eines Gebrauchtwagenhändlers. Ein sanfter Wind, der nach dem Fluss riecht, lässt den Abfall in der Gosse tanzen.
    Auf beiden Seiten der Straße sind Geschäfte – eine Videothek, eine Fish-&-Chips-Bude, ein Kundenzentrum von British Gas, ein Frisörsalon, ein Blumenladen, ein Sexshop, eine Minicab-Zentrale und ein Spirituosenladen. Laut Danny Gardiner hatte er Sienna nur ein einziges Mal hier abgesetzt.
    »Ham Sie’n bisschen Kleingeld für mich, Chef?«
    Ein klapperdürrer Schwarzer mit einer Wollmütze hält seine Hand auf, die in einem fingerlosen Handschuh steckt. In der Nähe steht ein Einkaufswagen mit seinen Habseligkeiten. Ich krame in der Hosentasche und finde ein Pfund. Er betrachtet die Münze wie ein antikes Artefakt.
    »Ham Sie sich verlaufen?«, fragt er.
    »Nein.«
    »Dann einen guten Tag noch.«
    »Ihnen auch.«
    Ich gehe um seinen Wagen herum und stoße die Tür des Frisörsalons auf. Eine junge Frau Mitte dreißig wäscht die Haare einer Kundin in einem Waschbecken.
    »Verzeihung?«
    »Was woll’n Sie, Schätzchen? Ich schneide nur Damen.«
    Ich trete einen Schritt näher und zeige ihr ein Passfoto von Sienna. Ich habe den Streifen so gefaltet, dass man nur ein Bild sieht.
    »Wer ist sie?«
    »Eine Freundin meiner Tochter.«
    »Wird sie vermisst?«
    »Sie steckt in Schwierigkeiten. Arbeiten Sie dienstags? Sie war vor ein paar Wochen hier — gegen sechs. Sie trug ein schwarzes Kleid. «
    Die Friseuse schüttelt den Kopf. »Ich kann mich nicht an sie erinnern.«

    »Trotzdem vielen Dank.«
    Ich trete auf die Straße. Die Wimpel über dem Gebrauchtwagenhandel knattern im Wind. In dem Blumenladen nebenan bewegt eine dunkelhaarige Frau in Jeans und Flanellhemd Eimer mit Blumen hin und her und arrangiert sie möglichst ansprechend. Ich zeige ihr Siennas Foto, aber sie sagt, dass der Laden dienstags früher zumacht.
    »Vielleicht haben Sie sie irgendwann anders gesehen?«
    »Ich glaube nicht«, antwortet sie und mustert mich misstrauisch.
    Ich gehe von Geschäft zu Geschäft in der Hoffnung, dass sich irgendjemand an Sienna erinnert. In ihrem Charleston-Kleid und dem Bühnen-Make-up musste sie den Leuten aufgefallen sein. Der Sexshop ist geschlossen und mit einer Metalljalousie verbarrikadiert. Auf einem Schild steht, dass der Laden spät öffnet, sieben Tage die Woche.
    Als Nächstes kommt die Minicab-Zentrale an der Ecke, kaum mehr als ein Wartezimmer mit einem halben Dutzend Plastikstühlen und einer Kabine hinter einer Sperrholzabtrennung mit einem kleinen Glasfenster. Eine Frau wartet. Sie trägt einen langen Mantel und hochhackige Schuhe. Sie ist jung. Und hübsch. Außerdem trägt sie zu viel Make-up und hat Lippenstift an den Zähnen. Die Zentrale ist mit einem obszön fettleibigen Mann mit einem Dreifachkinn besetzt, der gut einen halben Meter vom Tisch entfernt sitzen muss, um Platz für seinen Bauch zu lassen.
    Unsere Blicke treffen sich. Er redet weiter.
    » … ja, die dürre Schwuchtel hat drei zu eins verlangt … ja … wovon träumt der Wichser nachts. Das habe ich ihm gesagt… ja …«
    Er schraubt einen Finger in sein freies Ohr und begutachtet anschließend die Kuppe.
    »… das meine ich ja, Gaz, man kann den Arschlöchern nicht trauen … man muss ihnen zeigen, wer der Chef ist, weißt du …
sonst geht das für irgendwen verdammt beschissen aus … bis später, Gaz.«
    Er legt auf und spricht in ein Funkgerät.
    » … ja, Stevo, die Adresse war George Street … Nummer achtzehn… die untere Klingel.«
    Er blickt an mir vorbei zu der jungen Frau. »In fünf Minuten, Süße.« Sein Blick klebt an ihrem kurzen Rock und ihren schlanken Beinen. Ich kann seine schlaffe Lust

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