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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Treibsand?«
    »Bis jetzt nicht. Nun, wie lautet Ihre Antwort?«
    »Nun, wahrscheinlich würde ich nichts unternehmen«, erwiderte er nach einigem Zögern.
    »Ganz bestimmt sogar, Blake, würden Sie nichts unternehmen. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß es auch sein Gutes hatte, daß Colonel Spender mich 'rausgeworfen hat. Als Polizeibeamter wäre ich verpflichtet gewesen, den Buchstaben des Gesetzes zu erfüllen. Als normaler Staatsbürger aber kann ich es unterlassen, ohne einen schweren Fehler zu begehen. Manchmal ist das Gesetz nämlich grausam, und sobald die bürokratischen Mühlen zu mahlen beginnen, sind sie nicht mehr anzuhalten.
    So, und nun will ich Sie nicht weiter ins Vertrauen ziehen, denn als Polizeibeamter kämen Sie sonst in einen Gewissenskonflikt. Sollten wir uns einmal später treffen, wenn wir im Ruhestand sind, dann werde ich Ihnen alle Einzelheiten dieses Falles erzählen. Immerhin wissen Sie bereits einige Punkte, und damit können Sie sich Ihren Teil denken.«
    Blake grinste, aber es wirkte traurig.
    »Nach allem, was ich weiß, bin ich Ihnen dankbar, daß Sie mich nicht weiter ins Vertrauen gezogen haben. Ich bin allerdings der Ansicht, daß die Strafen für Weiße, die sich gegen Eingeborene vergangen haben, viel zu gering sind. Übrigens – Sie baten mich einmal, den Polizeibeamten ausfindig zu machen, der vor sechsunddreißig Jahren in Opal Town Dienst tat. Er ist pensioniert worden und lebt in Sandgate. Er kann sich an ein irisches Mädchen erinnern, das um diese Zeit auf Karwir gearbeitet hat.«
    »Ach richtig«, murmelte Bony.
    »Sie hieß Kate O'Malley und arbeitete 1931 auf Karwir.«
    Bony lächelte. »Auch diese Information mag sich noch als nützlich erweisen. Doch im Augenblick bin ich am Überlegen, ob ich wohl noch eine dünne Scheibe Brot mit Butter esse?«
    »Wenn Sie glauben, daß Ihr Magen es verträgt –«
    »Ich glaube schon. Und dann können Sie ruhig wieder nach Hause fahren. Sie müssen es ja langsam satt haben, mich jeden Tag besuchen zu müssen, während sich in Ihrem Büro die Arbeit ansammelt. Jetzt muß ich nur noch die Stelle finden, wo Anderson begraben wurde. Doch das dürfte nun nicht mehr schwierig sein.«
    Nachdem Blake abgefahren war, nahm Bony einen leeren Sack und ging zum Grenzzaun. Vor einigen Tagen war er durch seine Schwäche genötigt gewesen, die beiden obersten Stacheldrähte durchzuzwicken. Nun konnte er über den dritten Stacheldraht den Sack legen und sich über den Zaun ziehen. An diesem Nachmittag war er so erschöpft, daß er sich am Maschendraht festklammern mußte, als er auf der anderen Seite angekommen war. Eigentlich hätte er sich auf sein Feldbett legen sollen, doch sein hellwacher Geist ließ ihn nicht ruhen. Im Laufe der Zeit war er zu der Überzeugung gelangt, daß Anderson durchaus auch unter einer harten Lehmfläche begraben sein konnte, denn kaum zwei Meilen entfernt, in der Hütte am Grünen Sumpf, waren eine Schaufel und ein Brecheisen aufbewahrt worden.
    Immer wieder hatte er, oft von Sergeant Blake unterstützt, an den Leeseiten der Dünen gegraben, hatte mit den Hunden den Busch durchstreift und nach einem im Sand vergrabenen Leichnam gesucht. Nun aber nahm er sich die Lehmflächen vor, die sich am Fuße der Dünen hinzogen. Diese Lehmflächen bildeten ein breites Band, in dessen Mitte der Mulgabaum stand, an dem Bony den grünen Faden und ein menschliches Haar gefunden hatte.
    Diese Lehmflächen entstehen, indem sich die großen, schweren Sandpartikel am Boden ablagern, während die leichten vom Wind weitergetragen werden. Diese großen Sandpartikel saugen wie ein Schwamm Wasser auf. Da diese feuchten Schichten im allgemeinen nur wenige Zentimeter tief sind, trocknen sie in der Sonnenhitze sehr rasch aus. Was zurückbleibt, ist eine ziegelharte Masse. Selbst schwere Lastwagen hinterlassen dort keine Spuren.
    Bony interessierte sich schließlich für eine Lehmfläche, die nur wenige Meter von dem einsamen Mulgabaum entfernt war. Dort entdeckte er eine sehr schwache, sternförmig ausgezackte Vertiefung. Hätte er nicht so außergewöhnlich gute Augen besessen und nach einer derartigen Vertiefung gesucht, würde er sie niemals bemerkt haben.
    Von den Hunden begleitet ging Bony zu der nächstliegenden Düne. Er setzte sich, lehnte sich zufrieden gegen den weichen Sandhang. Er war mit seinen Ermittlungen fertig. Er hatte den Fall gelöst.
    »Wirklich genial«, sagte Bony zu den Hunden. »Solch eine Lehmfläche ist ein

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