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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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Sie bedeutete ihm mit Handzeichen, still zu sein, und dann, dass sie etwas entdeckt hatte. Beiläufig nahm sie wahr, dass der Staatsanwalt die kugelsichere Weste trug, gegen die er sich anfangs vehement gewehrt hatte.
    Grohmann kam mit leisen Schritten zu ihr geschlichen. Sie zeigte ihm, was sie gefunden hatte, und gab ihm Zeichen, die anderen Beamten zu holen.
    Keine Minute später standen Jennifer, der Staatsanwalt und die beiden anderen Kommissare um die Stahltür herum.
    Jennifer ging in die Hocke, um die Luke zu öffnen. Frank Herzig wirkte angespannt, sparte sich aber jeden Protest. Zusammen mit Katia gab er Jennifer Rückendeckung, auch wenn den beiden klar war, dass sie nicht mehr viel würden tun können, falls ihr Verdächtiger dort unten war und sie beispielsweise mit einem Kugelhagel begrüßte.
    Die Luke war mit einem Hebel verschlossen, der in die Falltür eingelassen war. Er ließ sich leicht bewegen, die Mechanik war jedoch alles andere als leise. Die Geräusche trieben Jennifers Puls noch weiter in die Höhe.
    Als sie an der Tür zog, gelang es ihr nur mit Mühe, das schwere Ding anzuheben. Die Tür war aus massivem Metall gefertigt, vermutlich aus Stahl, und einige Zentimeter dick. Katia kam Jennifer schließlich zu Hilfe, und gemeinsam schafften sie es, die Luke zu öffnen.
    Jennifer fiel auf, dass ihnen kein spezifischer Geruch entgegenschlug. Eher wirkte die Luft sogar noch frischer als im Haus selbst. Gefiltert , dachte sie.
    Das Licht reichte aus, um eine einfache Betontreppe zu erkennen, mehr jedoch nicht. Es gab einen Schalter an der linken Wand, der bereits in die Jahre gekommen zu sein schien.
    Jennifer zögerte. Wenn Lauer dort unten war, wusste er längst, dass sie kamen. In der Dunkelheit wäre der Lichtkegel einer Taschenlampe gleichbedeutend mit einem Zielkreuz.
    Sie legte den Schalter um. Kurze Neonröhren erwachten flackernd zum Leben und leuchteten die Treppe aus, die etwa drei Meter tief in die Erde und in einen kurzen Gang führte, von dem drei Türen abgingen.
    Frank Herzig wollte die Führung übernehmen, doch Jennifer schüttelte den Kopf. Sie zog ihre Waffe und richtete sie zu Boden. Dann lauschte sie mehrere Sekunden lang angestrengt, bevor sie sich vorwagte und die Treppe langsam, Stufe für Stufe, nach unten ging. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Katia und Herzig folgten ihr. Grohmann zögerte erst, ließ sich von den Gesten des jungen Kommissars jedoch nicht abhalten und folgte ihnen.
    Jennifer nutzte die Handzeichen, die sie vor langer Zeit in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Zuerst würde sie die Tür zu ihrer Rechten öffnen, Katia und Herzig sollten die anderen beiden Türen im Auge behalten. Sie legte die Hand auf die Klinke und spürte die Feuchtigkeit, die sich in ihren Handschuhen gesammelt hatte.
    Dann stieß sie die Tür auf.
    Dahinter lag ein kahler Betonraum, der sich als Bad entpuppte. Es gab eine Toilette, eine Dusche und ein Waschbecken mit Spiegel. Die sanitäre Einrichtung war aus Metall gefertigt, funktionell. Sie wirkte kalt und abweisend.
    Jennifer war schon zuvor der Gedanke gekommen, dass es sich um einen ungenehmigten Bunker handeln könnte. Das Bad schien ihre Vermutung zu bestätigen.
    Dasselbe Spiel mit der Tür auf der linken Seite des Ganges.
    Die Luft veränderte sich, und gleich darauf stieg ihnen ein chemischer Geruch in die Nase. Eine große metallische Wanne dominierte den Raum, dessen Wände, Boden und Decke ebenfalls aus blankem Beton bestanden. An einigen Stellen war der Beton verfärbt, und die sichtbaren Konturen von Regalen ließen darauf schließen, dass der Raum einst anders eingerichtet gewesen war.
    Wozu er jetzt diente, war ihnen allen bereits klar, bevor sie die großen Kanister mit Bleiche sahen. Daneben hingen stabile Säcke an der Wand, die sich kaum von professionellen Leichensäcken unterschieden.
    Jennifer überkam eine seltsame Mischung aus Freude und Trauer. Freude darüber, dass sie den Kerl endlich gefunden zu haben schienen, und gleichzeitig Trauer, weil sie wusste, was sie möglicherweise noch hier unten finden würden.
    Und wieder der Gedanke, dass sie oben im Wohnzimmer gesessen hatte, nur wenige Meter entfernt… Jennifer hoffte inständig, dass die weiteren Ermittlungen nicht ergeben würden, dass Lauer genau zu diesem Zeitpunkt irgendeine noch lebende Frau hier unten gehabt hatte. Sie wollte überhaupt nicht daran denken, wie sie auf eine derartige Nachricht reagieren würde.
    Sie zogen sich

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