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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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Abfuhren?«
    Normalerweise wäre das der Moment gewesen, in dem sie gesagt hätte, dass sie eine Beziehung hatte. Um Typen loszuwerden, hatte sie sogar schon behauptet, verheiratet zu sein. Doch sie tat es nicht. Irgendetwas brachte sie dazu, ihn nicht abblitzen zu lassen. Zumindest nicht sofort und nicht auf die kalte Art und Weise.
    Ihr inneres Alarmsystem hatte einen Gang zurückgeschaltet, war jedoch noch immer aktiv. Und dafür gab es ein paar gute Gründe. Sie nannte den in diesem Moment vermutlich entscheidendsten. »Weil du zu der Art von Typen gehörst, mit der ich nichts mehr zu tun haben will.«
    »Und welche Art von Typen meinst du?«
    Sie sah sich um und machte eine Handbewegung, die die Bibliothek und eigentlich das ganze Universitätsgebäude mit einschloss. »Ich habe hier noch nie jemanden getroffen, der es ernst gemeint hat. Auch wenn der eine oder andere gerne mal so tat.«
    »Wer meinte es denn nicht ernst?« Der Typ behauptete nicht, dass er es ernst meinte, was in diesem Stadium ihres Kennenlernens oder eher gegenseitigen Abklopfens auch vollkommen unangemessen gewesen wäre.
    Pluspunkt. Hieß aber noch gar nichts.
    Charlotte zögerte, antwortete dann jedoch ehrlich. Ihre Stimmlage blieb dabei nicht ganz so kühl, wie sie beabsichtigt hatte. »Mein letzter Freund. Er hatte nur was mit mir, um seinen Eltern eins auszuwischen. Leider wussten seine Kumpels nicht, dass die Aktion nicht mit mir abgesprochen, sondern ich nur eine Figur auf seinem Spielbrett war. Irgendwann kamen sie zu mir und fragten mich, ob ich auch ihre Scheinfreundin spielen würde, um ihre alten Herrschaften zu schocken.«
    »Autsch.« Er sah ehrlich erstaunt aus, sprang aber nicht sofort in die Bresche, indem er über ihren Exfreund herzog, um bei ihr Eindruck zu schinden.
    Sie zuckte die Schultern. Natürlich hatte es wehgetan, verdammt wehgetan sogar. Die Episode hatte sie derart aus der Bahn geworfen, dass sie ihr Leben – mal wieder – gegen die Wand gefahren hatte. Inzwischen war sie aber darüber hinweg und hatte ihre Lektion gelernt. Oder doch nicht? »Das kommt davon, wenn man sich mit Leuten aus einer anderen Liga einlässt.«
    Er zögerte einen Moment lang, so als ob er überlegen müsste, was er darauf erwidern sollte. Fast schon hoffte Charlotte, er würde sagen, dass er nicht zu der Elite gehörte, die in diesen Mauern die Standards setzte. Leider tat er das nicht.
    »Du hast ein Stipendium?«, fragte er schließlich, sich offenbar dafür entscheidend, keine Diskussion über die herablassende Art und Weise anzufangen, die seine Gesellschaftsschicht für gewöhnlich der Normalbevölkerung entgegenbrachte.
    Glaubte er wirklich, dass jemand wie sie, die schon allein wegen ihrer offen zur Schau getragenen Tattoos und des bald fünf Jahre alten Notebooks deutlich sichtbar aus der üblichen Studentenschaft herausstach, kein Stipendiat sein konnte? Nicht an dieser Universität. »Sieht so aus.«
    »Du studierst Biologie.«
    Das war eine Feststellung, die aufgrund der Literatur auf dem Tisch leicht zu treffen war. Charlotte nickte.
    Er lächelte, doch es wirkte unecht, einen Hauch nervös. »Als ich dich hier sitzen sah, dachte ich erst, du wärst die Studentin, die sie letztes Jahr exmatrikuliert haben, weil sie wegen Körperverletzung verurteilt wurde. Die Story macht heute noch die Runde.«
    Charlotte versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er klang unsicher, weshalb sie es darauf ankommen ließ und sich unwissend stellte. »Sehe ich so aus, als wäre ich rausgeflogen?«
    »Dann würdest du nicht hier in der Bibliothek sitzen.«
    »Eben.«
    »Es sei denn, man hätte vergessen, deinen Ausweis einzuziehen«, sagte er mit neutraler Stimme. »Deren Gültigkeit ist unbegrenzt.«
    Charlotte sah ihm direkt in die Augen. »Willst du mir Probleme machen?«
    Er hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Gut für dich.« Gut für sie beide.
    Einige Sekunden lang herrschte Schweigen. Während Charlotte einzuschätzen versuchte, ob er eine Gefahr für sie darstellte, schien er sich ähnlich gelagerte Fragen zu stellen. Immerhin konnte er Probleme bekommen, wenn herauskam, dass er von einer Studentin gewusst hatte, die de facto der Uni verwiesen worden war, sich mit ihrem alten Studentenausweis aber noch regelmäßig auf dem Gelände herumtrieb.
    »Dann habe ich also recht«, stellte er schließlich mit einem sanften Lächeln fest.
    »Recht womit?«
    »Dass du überhaupt nicht hier sein dürftest.«
    Er

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