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Todeszeit

Todeszeit

Titel: Todeszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Ahnung, wie die einschlägige Technik im Einzelnen funktionierte, aber wenn Hollys Entführer so etwas benutzten, dann waren sie noch raffinierter, als er anfangs gedacht hatte. Angesichts ihrer kriminellen Erfahrung – und der Mittel, über die sie verfügten – wurde ihm immer klarer, dass jeder Versuch, sich ihnen zu widersetzen, nur geringe Erfolgsaussichten hatte.
    Positiv betrachtet, sprach die Professionalität der Kidnapper dafür, dass alles, was sie für Mitch und Anson geplant hatten, wohl durchdacht war und wahrscheinlich erfolgreich sein würde, egal, ob es sich nun um einen Raubüberfall oder ein anderes Verbrechen handelte. Mit etwas Glück war das Lösegeld also gesichert.
    Anson drehte die Gasflamme unter dem Topf mit der Suppe aus. Dann zog er als Antwort auf die Warnung auf dem letzten Zettel seinen eigenen Wagenschlüssel aus der Tasche. »Nehmen wir mein Auto«, sagte er. »Du fährst.«
    Mitch fing den Schlüssel auf, dann sammelte er rasch seine Geheimbotschaften ein, zerknüllte sie und warf sie in den Abfalleimer.
    Das Haus verließen sie gleich durch die Hintertür. Anson knipste weder das Licht aus, noch schloss er ab. Wahrscheinlich war ihm klar, dass die Entführer sich von so etwas nicht abhalten ließen.

    Draußen durchquerten sie einen mit Ziegeln gepflasterten Hof, an dessen Rand Farne und Himmelsbambus wuchsen. Am anderen Ende kam das Hinterhaus, dessen Erdgeschoss aus zwei Doppelgaragen bestand.
    In Ansons Garage waren zwei Fahrzeuge untergebracht, sein neuer SUV und ein klassischer Kombi, den er eigenhändig restauriert hatte: ein Buick Super Woody Wagon, Baujahr 1947, mit hölzernen Fensterrahmen.
    Mitch setzte sich ans Steuer des SUV. »Was ist, wenn sie auch in deine beiden Autos Sender eingebaut haben?«, fragte er.
    Anson zog seine Tür zu. »Das ist völlig egal. Ich tue sowieso genau das, was sie wollen. Wenn sie in der Lage sein sollten, unsere Position zu verfolgen, dann sind sie schon mal beruhigt.«
    »Also, was wollen sie nun von uns, was müssen wir tun?«, fragte Mitch, während er mit dem Wagen zurückstieß. »Sagst du es mir jetzt endlich?«
    »Sie wollen, dass wir zwei Millionen Dollar auf ein Nummernkonto überweisen, das auf den Kaimaninseln registriert ist.«
    »Okay, das ist natürlich besser, als wenn wir es ihnen in kleinen Münzen liefern müssten, aber wem sollen wir das Geld denn klauen?«
    Die Einfahrt war vom rabiaten Licht eines roten Sonnenuntergangs überflutet.
    Anson drückte auf die Fernbedienung, um das Garagentor zu schließen. »Wir müssen es überhaupt niemandem klauen. Es ist mein Geld, Mickey. Sie wollen mein Geld, und dafür können sie es haben.«

21
    Der flammende Himmel brachte nicht nur die Einfahrt zum Leuchten, auch der Wagen war von Glut erfüllt.
    Ansons von der Sonne gerötetes Gesicht und seine funkelnden Augen sahen regelrecht wild aus, aber seine sanfte Stimme drückte aus, was ihn wirklich bewegte: »Alles, was ich besitze, ist auch dein, Mickey.«
    Mitch kam sich vor, als hätte er soeben eine belebte Geschäftsstraße überquert, sich umgedreht und dort, wo sich eben noch Hochhäuser erhoben hatten, dichten Urwald erblickt. Einen Moment lang saß er sprachlos da, dann fragte er verblüfft: »Du besitzt zwei Millionen Dollar? Wo um alles in der Welt hast du die denn her?«
    »Ich bin gut in meinem Beruf, und ich habe hart gearbeitet. «
    »Klar bist du gut in deinem Beruf, du bist ja in allem gut, was du tust, aber du lebst nicht gerade wie ein reicher Mann!«
    »Will ich auch nicht. Glamour und Statussymbole interessieren mich nicht.«
    »Ich weiß schon, dass manche reichen Leute sich lieber bedeckt halten, aber …«
    »Was mich interessiert, sind Ideen«, sagte Anson. »Außerdem möchte ich eines Tages mal richtig frei sein, aber es reizt mich nicht im Mindesten, mein Bild in der Gesellschaftsspalte irgendwelcher Zeitungen zu sehen.«
    Im Urwald dieser neuen Realität kam Mitch sich immer
noch verloren vor. »Du hast tatsächlich, also wirklich und wahrhaftig, zwei Millionen Dollar auf der Bank?«
    »Ich muss meine Investitionen flüssig machen. Das kann telefonisch oder übers Internet geschehen, sobald morgen die Börse aufmacht. Drei Stunden brauche ich dafür, höchstens. «
    Angesichts dieser erstaunlichen Neuigkeit spürte Mitch wieder eine Hoffnung, die schon fast gestorben war.
    »Wie … wie viel hast du denn?«, fragte er. »Ich meine insgesamt.«
    »Meine Ersparnisse wären damit fast erschöpft«, sagte

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