Todeszorn: Thriller (German Edition)
versuche ich die lieber zu vermeiden.«
»S ehr vernünftig. Trotzdem: Sie zahlen gut.«
»D as tun sie, Lizzie.«
Sie musterte ihn einen Augenblick lang, kam dann hinter ihrem Tresen hervor und ging zur Eingangstür.
»L ass mich nur mal eben abschließen, dann gehen wir in den Keller.«
Sie verriegelte den Laden und hängte ein Schild in die Tür, auf dem stand, sie wäre in einer halben Stunde wieder da.
»K omm mit«, sagte sie und steuerte auf eine Tür hinter dem Tresen zu.
Cahill folgte ihr. Hinter der Tür gingen sie eine schmale Treppe hinunter, an deren Fuß sich eine weitere Tür mit drei Sicherheitsschlössern befand, die sie öffnete. Als die Tür nach innen aufging, wusste Cahill an der Art, mit der Lizzie sie ihm aufhielt, dass die Tür gepanzert war und die Holzverschalung nur als Tarnung diente.
Er ging an ihr vorbei und betrat einen hell erleuchteten Kellerraum, der als Werkstatt mit ein paar langen Arbeitsbänken und Regalen an zwei Wänden eingerichtet war. An einer der beiden anderen Wände stand ein großer Metallschrank.
»W ie bist du zu dem Job gekommen?«, fragte er, während sie an einer am Gürtel ihrer Jeans befestigten Kette nach dem richtigen Schlüssel suchte.
Sie sah ihn über ihre Schulter hinweg an.
»B oston Police Department. Zwanzig Jahre.«
»U nd wieso das jetzt? Und warum in Denver?«
Sie zuckte mit den Achseln. »W arum nicht?«
Als sie den Metallschrank öffnete, kamen mehrere an Metallstiften befestigte Handfeuerwaffen zum Vorschein. Cahill trat einen Schritt näher heran. Am Boden des Schranks stapelten sich auf zwei Regalbrettern die Munitionsschachteln.
»E ines noch, ehe wir weitermachen.« Lizzie stellte sich vor ihn und presste ihre Hand fest auf seine Brust. »I ch weiß, dass du mir empfohlen worden bist, aber was hast du mit meinen Sachen vor?«
»R eine Selbstverteidigung.«
Sie sah ihn durchdringend an.
»O kay, Soldat. Aber ich musste ja fragen, nicht?«
Angehört hatte es sich so: Ookeeh, Sooldaah. Aba ich muddaja frang, nich?
Cahill nickte. »K lar.«
»W onach suchst du denn?«
Wonachsuch steden.
»N ach igendetwas Zuverlässigem. Vielleicht eine Glock?«
»V on den bösen Jungs habe ich jede Menge da. Brauchst dir nur eine auszusuchen.«
Er besah sich die Waffen und deutete dann auf eine. Lizzie forderte ihn auf, sich selbst zu bedienen, also nahm er sie von ihrer Halterung und wog sie in seiner Hand.
»P asst die für dich?«, fragte sie.
Er nickte. »D ie ist gut.« Er griff noch einmal in den Schrank und nahm eine identische Waffe heraus.
»D ie kommt noch dazu«, sagte er. »N ur für den Fall der Fälle, man weiß ja nie…«
Sie pflichtete ihm mit einem Kopfnicken bei. »M an kann nie vorsichtig genug sein. Munition auch?«
Lizzie war ganz nach Cahills Geschmack. Unkompliziert. Sagte kein Wort zu viel.
Er kaufte noch eine Schachtel Patronen und zwei Nylonholster und zahlte in bar. Als sie ihr Geschäft abgeschlossen hatten, ging sie ihm voraus die Treppe zum Laden hinauf.
»P ass da draußen gut auf dich auf, Soldat«, ermahnte sie ihn, während sie die Ladentür wieder öffnete. »B öse Menschen gibt’s überall, aber das weißt du ja.«
3
Logan schwang die Beine aus dem Bett auf den Teppichboden, krümmte die Zehen und streckte sie wieder. Dann sah er, dass Cahills Bett schon gemacht war– die Decke war militärisch akkurat straff gezogen, und auf dem Kissen hatte er ihm auf einem Hotelbriefbogen eine Nachricht hinterlassen: Er wäre eine »B esorgung« machen gegangen, Logan solle derweil einen Wagen anmieten– »e inen mit ein paar Pferdestärken unter der Haube, falls wir das später brauchen«.
Brauchen wofür?
Er duschte, trocknete sich mit dem Handtuch ab und zog seine Jeans und ein schlichtes blaues T-Shirt an. Von Müdigkeit war keine Spur mehr, und er war glücklich, ohne Unterbrechung durchgeschlafen zu haben. Da er Hunger hatte, schnappte er sich seine leichte Merrell -Windjacke und ging ins Restaurant hinunter.
Nach dem Frühstück überprüfte er seine Mailbox, hatte jedoch keine Anrufe erhalten. Es war in Schottland noch zu früh, um Ellie anzurufen, also steckte er das Handy in die Tasche und machte sich auf den Weg zur Autovermietung, die er am Abend vorher in der Einkaufspassage gesehen hatte.
Es waren noch nicht viele Leute unterwegs; für die meisten war es schließlich ein normaler Arbeitstag, und Denver bot sich nicht gerade als Urlaubsziel an– außer wenn man die Stadt als
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