Todeszorn: Thriller (German Edition)
Lewski umgebracht hat.«
Murphy legte die DNA -Ergebnisse auf ihren Schreibtisch und verließ ihr Büro. Irgendwie wollte in ihr keine rechte Freude über die Fortschritte aufkommen.
Sie nahm sich noch einmal die Notizen vor, die sie gemacht hatte, während sie die Bänder der Überwachungskameras angesehen hatte, suchte noch einmal nach der Stelle mit der Autonummer von Halls Mercedes. Plötzlich kam ihr ein Gedanke– wie würde ein Rauschgiftdealer den Kauf eines Luxuswagens finanzieren? Bestimmt nicht mit Bargeld. Das erregte nur Aufsehen beim Händler.
Wenn er nun also noch einen Leasing- oder Ratenvertrag laufen hätte…
Sie rief die polizeiliche Datenbank für Kreditauskünfte auf, gab das Kennzeichen des Wagens ein und erhielt die Information, dass der Mercedes mit zehntausend Pfund über eine Kreditvermittlung finanziert worden war und das Darlehen auf einen Firmennamen lief.
Ein weiterer Blick ins Handelsregister bestätigte, dass besagte Firma ihren eingetragenen Sitz unter der Adresse des Steuerberatungsbüros von Marshall Scott hatte.
Im ersten Moment war Rebecca sprachlos, dann aber fing sie sich und rief sofort Armstrong an, um ihm von ihrer Entdeckung zu berichten.
»K önnen Sie herkommen, damit wir ein zweites Mal gemeinsam hinfahren?«, fragte sie.
»W ie wär’s, wenn wir uns gleich einen Durchsuchungsbescheid holen und die Bude auf den Kopf stellen?«
»D afür haben wir noch nicht genug in der Hand. Sehen wir lieber, was herauskommt, wenn wir schon wieder unangemeldet bei denen auf der Matte stehen.«
»O kay. Ich bin schon fast da.«
»F assen Sie doch bitte noch mal alles kurz für mich zusammen«, bat Armstrong, als sie schon im Auto saßen. » D amit ic h auch alles nachvollziehen kann, Sie verstehen schon.«
»K lar. Also, Russell Hall hat für Frank Parker die Rauschgiftgeschäfte geführt.«
»S o weit bin ich im Bild.«
»V or drei Monaten ist er bei Parker ausgestiegen, um sich zuerst mit Johnson zusammenzutun und anschließend mit seinem bis jetzt noch unbekannten neuen Boss. Dieser ist vermutlich der wahre Eigentümer der Wohnung, in der J oan na Lewski und Suzie Murray gewohnt haben– und nicht die Steuerberater.«
»W arum betonen Sie das so?«
»N un, vorerst ist es eine reine Mutmaßung, aber Hall war in einem Luxuswagen unterwegs, der über eine Firma mit Verbindungen zu Marshall und Scott finanziert worden ist, was wahrscheinlich bedeutet, dass beide in unsaubere Geschäfte verwickelt sind.«
»S ie meinen, die Steuerberater waschen für die Organisation von Halls Boss Geld?«
»E xakt.«
»U nd sie fühlen sich ihrem Klienten so stark verpflichtet, dass sie einen Teil des Geldes darauf verwenden, Wohnungen für Prostituierte zu kaufen, und diese auf ihren eigenen Namen laufen lassen.«
»S o sieht das Geld noch sauberer aus. Außerdem gibt es dadurch keine einzige Verbindung zu Hall oder seinem Boss.«
»E ben. Und wenn sie sich mit so grundsätzlichen Dingen wie der Finanzierung von Fahrzeugen befassen, bedeutet das wahrscheinlich, dass sie Zugang zum gesamten Finanzwesen der Organisation haben.«
»K lingt danach, als könnten wir den ganzen Laden knacken, wenn wir nur Einblick in ihre Bücher erhalten.«
»M öglicherweise.«
Als sie den Wagen parkten, fiel ihnen sofort auf, dass die beiden Autos, die bei ihrem ersten Besuch hier gestanden hatten, verschwunden waren. Rebecca blickte Armstrong an.
»O b die nach dem, was Hall passiert ist, das Weite gesucht haben?«
Er zuckte mit den Achseln. »L assen Sie uns erst einmal sehen, was es hier heute zu erfahren gibt.«
Die Empfangsdame wirkte nervös, als sie eintraten.
»E rinnern Sie sich noch an uns?«, fragte Rebecca und zeigte ihr den Dienstausweis.
Die Frau nickte. »S ie sind nicht da«, sagte sie. »S eit gestern Abend sind sie nicht mehr hier gewesen.«
»I st das normal?«
»E igentlich nicht. Sie haben heute Vormittag sogar ein paar Termine verpasst, das tun sie normalerweise nie, ohne mir nicht wenigstens Bescheid zu geben.«
»H aben Sie versucht, sie zu erreichen?«
Sie nickte noch einmal. »Z u Hause und auf ihren Handys. Ich habe ihnen auch Mails und eine SMS geschickt.«
»U nd Sie haben rein gar nichts von auch nur einem der beiden gehört?«
»N ein. Meinen Sie, dass ihnen etwas passiert ist?«
Rebecca tat die Frau leid. Wahrscheinlich hatte sie zum letzten Mal ihren Gehaltsscheck von Marshall und Scott bekommen.
»I ch fürchte, ja«, sagte sie. »H aben Sie die
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