Todeszorn: Thriller (German Edition)
Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahe gelegenen Skigebiete benutzte.
Logan verbrachte eine geschlagene Stunde in der Autovermietung– die meiste Zeit davon hinter einer gewichtigen amerikanischen Lady, die es sich nicht nehmen lassen wollte, der Angestellten der Mietwagenfirma jede Einzelheit ihres Fluges von Chicago zu erzählen. Aber nicht nur das: Sie sei hier, um ihre Schwester zu besuchen. Diese sei nämlich krank, und der Ehemann der Schwester, der ja noch nie was getaugt hätte,…
Logan versuchte nicht hinzuhören.
Nach einem kurzen Versuch der Angestellten, ihn von einem teureren Cabriolet zu überzeugen, mietete Logan den PS -stärksten Cadillac im Angebot. Er machte auf ihn den Eindruck, als besäße er genügend Power für das, was auch immer Cahill damit vorhatte. Dann ließ er sich die Papiere aushändigen, die in einem mit dem Logo der Firma bedruckten Mäppchen steckten, und sich den Weg zum Fahrzeug beschreiben.
In der knackig frischen Morgenluft ging er zu Fuß zum Parkplatz, auf dem er mithilfe eines Angestellten, der so gelangweilt wirkte wie überhaupt nur möglich, dann auch seinen Wagen fand. Als er den Zündschlüssel drehte, erwachte der Motor mit einem wohlklingenden Brummen zum Leben.
Die nächsten fünfzehn Minuten verbrachte Logan damit, sich mit sämtlichen Knöpfen und Schaltern des Wagens anzufreunden und auf dem Parkplatz so lange seine Runden zu drehen, bis er sich an die Getriebeautomatik gewöhnt hatte– und auch daran, wie man von der für ihn falschen Seite nach links oder rechts abbog. Als er mit sich zufrieden war, suchte er in dem Navigationsgerät nach einer Sehenswürdigkeit, zu der er fahren konnte, um ein Gefühl für den richtigen Verkehr zu bekommen. Er entschied sich für Invesco Field, das Stadion der Denver Broncos, da es ein wenig außerhalb der Stadt lag.
Wieder war es ein klarer Tag, und die Fahrt zum Stadion erwies sich als sehr angenehm. Logan stellte den Wagen ab und ging in das kleine Museum, in dem man sich alte Fotos von der Footballmannschaft anschauen und etwas über ihre Geschichte erfahren konnte.
Als er wieder nach draußen trat, klingelte sein Handy.
»H ast du einen Wagen?«, fragte Cahill.
»J a. Einen Cadillac.«
»K lingt gut. Wo bist du?«
»B eim Footballstadion.«
»W ieso denn das?«
»O hne besonderen Grund. Ich bin einfach mal losgefahren. Und was ist mit dir?«
»I ch bin wieder im Hotel. Kommst du bald zurück?«
»K lar. Hast du deine Besorgung erledigt?«
»J a.«
»W ahrscheinlich ist es besser, wenn ich nichts Genaueres darüber weiß?«
»D u hast’s erfasst. Übrigens würde ich heute Nachmittag gern versuchen, mit diesen Leuten zu sprechen.«
Logan wollte gerade nachfragen, wen er denn meinte, dann fiel ihm ein, dass es sich wohl um die D. Hunters handeln musste, deren Adressenliste Bruce ihm am Abend zuvor gemailt hatte.
»G ut. Ich fahr dann jetzt los. Bin in zehn bis fünfzehn Minuten da.«
Logan fand in der Nähe des Hotels einen freien Parkplatz und kaufte sich eine Zeitung– The Denver Post –, ehe er zu Cahill hinauf in ihre Suite ging.
»D u solltest derjenige sein, der fährt«, sagte er. »S chließlich bist du hier zu Hause.«
»A ber immer doch«, sagte Cahill. »M einst du, du überlebst es, mein Beifahrer zu sein?«
Logan sah seinen Freund an und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob Cahill nicht doch ein bisschen wahnsinnig war– wahnsinnig auf eine Art, die Männer wie Cahill von gewöhnlichen Leuten unterschied.
Männer, die imstande waren, sich in ein Schlachtgetümmel zu stürzen und Minuten oder Stunden später unversehrt wieder herauszumarschieren.
4
»D ie Spermauntersuchung hat einen Treffer ergeben«, berichtete Murphy, der sich auf der Ecke von Rebeccas Schreibtisch niedergelassen hatte.
Sie lächelte ihm zu. »D u weißt wirklich, wie man das Herz einer Frau erobert.«
Er strahlte so, dass sie seine Seifenblase der Glückseligkeit nicht zum Platzen bringen wollte, indem sie ihm sagte, dass sie sich schon gedacht hatte, dass das Sperma von Russell Hall stammte.
»R ussell Hall«, stellte Murphy denn auch fest.
»I st bekannt. Der Name ist bereits aufgetaucht.«
»B efindet er sich in Gewahrsam?«
»S o ähnlich.«
»W as heißt das?«
»K ommt drauf an, ob die Obhut eines Pathologen als Gewahrsam zählt.«
»E r ist tot?«
Sie nickte. »I rgendwann gestern Abend oder heute früh im East End. Wahrscheinlich ist er jemandem auf den Schlips getreten, als er Joanna
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