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Todgeweiht im Münsterland - Westfalen-Krimi

Todgeweiht im Münsterland - Westfalen-Krimi

Titel: Todgeweiht im Münsterland - Westfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Goldmann.«
    Jetzt hatte ich
Freddys Goldstück am Apparat, na wunderbar.
    »Hallo Gina, hier
ist Michael Schubert, Freddys Cousin. Ich hoffe, es geht allen gut. Ich …«
    »Wer wollen Sie
sein?«
    »Michael Schubert,
ein Cousin. Kann ich Frederic oder Tante Gisela sprechen?«
    »Nee.«
    »Sind sie nicht
da? Es ist ein bisschen dringend.«
    »Frederic will
niemanden sprechen, und Tantchen kann niemanden sprechen.« Ein Kichern ertönte.
»Sie hört schlechter als ein Maulwurf.«
    Wissen Sie nun,
was ich meine?
    Die Welt schien
sich gegen mich verschworen zu haben. Ich kündigte mich bei Tante Gisela für
den kommenden Vormittag an.
    Vielleicht sollte
ich den heutigen Tag einfach aus der Zählung nehmen? Das war überhaupt die
Idee. Ich sollte mich absichtlich verzählen, dann würde ich den Todeszeitpunkt
einfach verpassen. Mal schauen, inwieweit ein solcher Selbstbetrug gelingen
könnte. Mein analytischer Verstand gab mir allerdings zu bedenken, dass dieses
Verhalten hilfreich sein könn- te, wenn es um die Erfüllung einer Prophezeiung
ging, falls es sich aber um eine Warnung handelte, wäre es fatal.
    Egal, jetzt würde
ich mich nur noch auf das Essen mit Cornelia freuen. Ich aktivierte meine
Verdrängungsmechanismen und rief bei einem ausgezeichneten Spanier an, um einen
Tisch zu bestellen. Mittlerweile war es halb acht, und ich hatte keine Ahnung,
wann Cornelia hier wieder auftauchen würde. Ich hoffte, dass sie ihren Bruder
angetroffen hatte, um den zumindest ich mir allmählich Sorgen machte.
    Da schellte es
endlich an der Wohnungstür. Ehe ich in der Lage war, den Türöffner zu drücken,
stand sie schon im Flur. Klar, sie hatte meinen Autoschlüssel und damit auch
meinen Wohnungsschlüssel.
    Cornelia strahlte
mich an. »Ich habe einen phantastischen Hunger!« Aufgrund einer schmutzigen
Schramme über ihrem rechten Auge und einer leichten Staubschicht, die über
ihren Schuhen lag, erkannte ich, dass sie nicht mehr in ihrer Wohnung gewesen
war.
    »Meinst du, es
reicht, wenn ich mich hier schnell frisch mache?« Sie sah zum Reinbeißen aus.
    »Gib mir deine
Schuhe, dann bekommen wir dich schnell salonfähig«, sagte ich, froh darüber,
dass sie heil wieder da war.
    »Du bist in sein
Haus eingebrochen? Wie denn das? Und vor allem, warum?«
    Cornelia spießte
ein Stück »Kaninchenfleisch in pikanter Soße« auf ihre Gabel und kaute
verzückt. Das spanische Restaurant mit seinem appetitlichen Angebot an kleinen
Tapas war der ideale Ort, um lange und genussvoll zu speisen.
    »Andreas war nicht
zu Hause, und der Schlüssel nicht an seinem üblichen Ort.«
    »Du hast doch
hoffentlich keine Fensterscheibe eingeschlagen?« Eher unbewusst starrte ich auf
den Kratzer in ihrem Gesicht.
    »Viel besser. Ich
habe die Tür zum Garten gesprengt.«
    Meine Gabel blieb
in der Luft hängen.
    »Meine Güte,
Michael, was traust du mir alles zu? Wir reden hier über mein Elternhaus. Ich
kenne dort jeden möglichen Durchgang, es hat sich diesbezüglich nichts
verändert.« Sie schaute an sich hinab und fügte hinzu: »Es war nur tatsächlich
Zentimeterarbeit.«
    Ich stellte mir
vor, wie Cornelia sich durch eine Luke ins Haus zwängte, durch die sie als Kind
wahrscheinlich gesprungen war, und lächelte. Doch dann wurde ich ernst und
fragte: »Wo könnte dein Bruder stecken, wenn er so gar nicht erreichbar ist?«
    Sie zuckte nur mit
den Achseln und aß weiter.
    »Hat er so etwas
schon mal gemacht? Ich meine, geht er manchmal tagelang nicht an sein Handy und
verschwindet einfach?«
    Cornelia legte
demonstrativ ihr Besteck zur Seite und blickte mich strafend an. »Er geht seit
gestern Abend nicht an sein Telefon und war heute den ganzen Tag nicht zu
Hause. Er ist erwachsen, zumindest dem Alter nach, er ist kein Hovermann, und
er ist außerdem ein Kotzbrocken, sodass ihn wohl kaum jemand entführen würde.
Was also sollte ihm passiert sein?«
    »Es wäre doch
denkbar, dass jemand ähnlich erbost ist über diese Veröffentlichung von
privaten Geschichten wie du?«
    Mit einem
triumphalen Gesicht schob ich mir ein Stück Serranoschinken in den Mund,
gefolgt von einer schwarzen Olive. Köstlich.
    »Ja, aber die
sinnvolle Reaktion wäre wohl, Andreas zu verklagen. Was die Hovermanns angeht,
so müssten diese ihm doch dankbar sein. Jetzt wissen sie, dass eines ihrer
Familienmitglieder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Sag mal, kannst du
nicht etwas schneller essen? Wir haben noch eine Verabredung.« Begleitet wurde
dieses unangebrachte

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