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Todsünde (German Edition)

Todsünde (German Edition)

Titel: Todsünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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übernachtet hast, vor ca. drei Wochen. Sie kam her und ich sagte ihr, du seist nicht da. Dann lachte sie und sagte, sie wolle auch gar nicht zu dir, sondern zu mir. Sie hatte sich zurecht gemacht, sah sehr sexy aus ...“
„Und du hast die Gelegenheit nicht beim Schopf gepackt?“
Tommy schüttelte den Kopf. „Nein. Ich … ich wollte nicht. Ich mag nämlich eine andere.“
     
    Karen, dachte Lindsay. Moms Pflegerin.
„Kann es sein, dass du eine bestimmte hübsche Pflegerin meinst?“, fragte sie. Normalerweise hätte sie ihn jetzt ohne Ende geneckt, aber heute war ihr natürlich nicht danach.
„Kann schon sein“, antwortete Tommy fast schüchtern.
Wie konnte sie diesen gutherzigen Kerl nur verdächtigt haben?  Er würde ihr das niemals antun, ihr die Menschen nehmen, die sie liebte, und dazu noch riskieren, selbst gefasst und weggesperrt zu werden. Es hatte sie schon fertig gemacht, ihn eine einzige Nacht in der Zelle zu wissen.
     
    Doch wer könnte es sonst sein? Wer wusste von Robert und seinen zahllosen Affairen? Na, jede seiner Affairen, dachte sie bitter.
    Und wer wusste das von Robert und Jess? Na, das könnte ebenfalls jede dieser Flittchen mitbekommen haben. Vielleicht war eine von ihnen eifersüchtig geworden, wollte Robert für sich allein. Nur warum hatte es dann Jess erwischt und nicht sie? Oder würde das noch kommen? Ging da eine irrsinnige Furie um, die jetzt jede zerstach und aufs Blutigste hinrichtete, die ihrem Robert zu nahe genommen war?
     
    Lindsay hatte Angst. Sie zitterte. Tommy nahm sie erneut in den Arm. „Es wird alles gut, Schwesterherz, das verspreche ich dir“, sagte er zuversichtlich und sie glaubte ihm.
     
    ** *
     
    Lindsay war ins Bad gegangen, um sich die verwischte Schminke aus dem Gesicht zu waschen. Was für einen Anblick sie hergab. Robert, dem gutes Aussehen immer so wichtig gewesen war, hätte sie so garantiert nicht mehr attraktiv gefunden.
Sie dachte an Robert und seine warmen Hände, die sie streichelten, seine weichen Lippen, die sie liebkosten, sie am ganzen Körper küssten. Würde sie jemals aufhören, ihn zu vermissen? Würde der Schmerz des Verlustes jemals nachlassen?
     
    Sie fragte sich, ob es seinen anderen Frauen genauso erging. Wussten die eigentlich schon alle von seinem Tod? Sicherlich hatte die Polizei sie bereits alle aufgespürt und verhört. Waren sie auch so geschockt? So fassungslos? So zutiefst erschüttert? War eine unter ihnen, die sich freute, dass er tot war? Die ihm dieses Schicksal gönnte? Die dachte, er habe nichts anderes verdient?
     
    Was war mit Jess gewesen, bevor sie gestorben war? War sie traurig über Roberts Tod? War sie in ihn verliebt gewesen? Oder hatte sie ihn nur als Sextoy benutzt und sich als ebensolches behandeln lassen? Was war das nur gewesen mit Robert und mit Jess?
Sie dachte an ihr Handy. Tommy hatte sie daran erinnert, dass der Klingelton noch immer abgeschaltet war. Sie hatte keine Lust auf einen Anruf von Jess gehabt, die in der letzten Woche wahrscheinlich hundert Mal versucht hatte, sie zu sprechen. Was hatte sie gewollt? Sich bei ihr entschuldigen? Eine Erklärung abliefern? Ihr den Krieg erklären?
     
    Sie sah, dass ihr zweimal auf die Mailbox gesprochen wurde, seitdem sie am Tag zuvor alle Nachrichten ungehört gelöscht hatte.
Sie wählte die Nummer ihrer Mailbox und hörte sie ab. Die erste Nachricht war vielleicht fünf Sekunden lang, es war nur ein Rauschen zu hören. Die zweite kam von Jess:
     
    „Hey Lindsay, ich bin`s noch mal. Ich weiß ja, dass du nicht mit mir reden willst. Ich kann es auch verstehen, wenn du das niemals wieder tun willst, aber ich kann so nicht mehr weitermachen. Bitte triff dich mit mir, du kannst mich auch anschreien, ich habe es verdient. Aber bitte ignoriere mich nicht. Wir sind doch beste Freundinnen, BFF … ich kann mir eine Zukunft ohne dich einfach nicht vorstellen, Lindsay.
Es tut mir so leid, und ich will auch gar nicht versuchen, mich zu rechtfertigen, denn es gibt keine gute Erklärung. Ich war einfach nur der bescheuertste Mensch auf diesem Planeten. Ich war so dumm, so verdammt dumm. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was ich verliere. Und nun habe ich dich verloren, den Menschen, der mir am meisten auf der Welt bedeutet. Ich weiß nicht, wie ich es jemals wieder gut machen soll, Lindsay. Ich kann dir nur sagen, dass mir das alles schrecklich leid tut, so unglaublich leid. Und dass ich dich vermisse und liebe, über alles. Bitte verzeih

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