Todtsteltzers Ehre
bietet mir der Schwarze Block die benötigte Abwechslung.«
»Es hat mir so leid getan, vom Verlust deines Freundes David auf Virimonde zu hören.«
»Nein, hat es nicht.«
»In Ordnung, du hast recht. Ich wollte nur höflich sein, Kit.
Du solltest es wirklich selbst mal damit probieren. Was genau
treibt ein berüchtigter Killer wie du hier?«
»Der Schwarze Block sagte, daß hier Arbeit auf mich wartet.
Verrat und Tod sind seit jeher Bettgefährten.«
»Natürlich«, bestätigte Valentin. Er bedachte die Personen
am Tisch mit einem Lächeln. »Vielleicht ist irgend jemand so
freundlich und erklärt mir, was genau ich nun an Shub übermitteln soll. Was hat uns alle hier zusammengeführt?«
»Die Notwendigkeit«, erklärte Donna Silvestri. »Die
Menschheit hat viele Feinde, unter denen die Neugeschaffenen
nur die jüngsten sind. Unser Kampf gegen Shub zieht Menschen und Ressourcen ab, die lieber gegen näherliegende Gefahren eingesetzt werden sollten. Ein befristetes und eng begrenztes Bündnis mit Shub liegt im Interesse aller Beteiligten.
Wir brauchen uns nicht zu mögen, um gegen einen gemeinsamen Feind zusammenzuarbeiten. Später … haben wir vielleicht
genügend gemeinsame Interessen entwickelt, um die frühere
Gegnerschaft überflüssig zu machen.«
»Wirklich logisch«, meinte Valentin. »Warum habt Ihr dieses
überaus vernünftige Argument nicht dem Parlament vorgetragen?«
»Weil sich die kurzsichtigen Bastarde dort praktisch in die
Hose machen, wenn man das Wort Shub nur ausspricht!«
raunzte Vomak. »Sie sind einfach nicht in der Lage, über ihre
aktuelle Besessenheit hinauszublicken und das größere Wohl
zu erkennen. Die neue Ordnung befaßt sich nur damit, das Imperium nach eigenem Vorbild neu aufzubauen und für alte
Wunden und Vorurteile Rache zu nehmen. Wir dagegen
schrecken nicht davor zurück, zu tun, was nötig ist.«
»Wahrhaftig«, stellte Valentin fest. »Und Ihr bittet Shub , es
möge Euch dabei helfen, die Rebellen zu stürzen und sie durch
Eure werten Personen zu ersetzen, damit Ihr besser tun könnt,
was nötig ist?«
»Die Rebellen stellen sich mutwillig blind, was die Gefahren
angeht«, bemerkte Donna Silvestri. »Man muß sie daher im
höheren Interesse aller aus dem Weg schaffen. Der Schwarze
Block ist seit jeher der langfristigen Perspektive verpflichtet.«
»Und worin besteht die lokale Verbindung?« wollte Valentin
von Tallon und Jacks wissen. »Warum treffen wir uns hier auf Loki? «
»Ihr Leute benötigt eine planetare Basis«, sagte Tallon brüsk.
»Einen Treffpunkt. Um im Geheimen zu planen. Abgelegen
genug, um nicht aufzufallen. Wir bieten Euch das. Wir sind der
von Menschen besiedelte Planet, der dem Verbotenen Sektor
und Shub am nächsten liegt. Das erleichtert den Kontakt. Und
hoffentlich wird Shub dadurch überredet, auf Pläne zu verzichten, deren Gegenstand es ist, uns zu erobern. Das alte Imperium hatte Sternenkreuzer zu unserem Schutz in der Nähe stationiert, aber seit das Parlament die Macht übernommen hat, ist
damit Schluß. Es heißt, sie hätten nicht genug Schiffe. Und so
hat man uns aufgegeben. Ein Bündnis mit Shub ist die einzig
vernünftige unter unseren Möglichkeiten.«
»Richtig«, bekräftigte Jacks. »Wir haben hier Familie, Job,
Grundbesitz. Wir können nicht einfach fortgehen und uns irgendwo neu ansiedeln, wo es sicherer ist. Wir haben für unser
Land und unseren Besitz bezahlt, mit Blut und Schmerz und
dem Tod Nahestehender. Außerdem entspricht es nicht unserem Wesen, die Flucht zu ergreifen. Wir halten stand und
kämpfen um das, was unser ist. Loki hat uns das gelehrt.«
»Und manchmal muß man sich einfach die Hände schmutzig
machen«, fand Tallon. »Deshalb sind wir bereit, mit Euch zu
verhandeln, Wolf. Wir kennen Euren Ruf. Ich würde Euch lieber erschießen als Euch anblicken. Ihr seid jedoch wahrscheinlich der einzige, der verrückt genug ist, um als Vermittler für
uns und Shub tätig zu werden; also arbeiten wir mit Euch zusammen.«
»Wie ungerecht«, murrte Valentin. »Man könnte glatt denken, ich wäre ein Monster.«
»Du bist eines«, bemerkte Kit Sommer-Eiland.
»Du mußt es ja wissen«, sagte Valentin großzügig.
»Ich weiß vieles«, behauptete der Sommer-Eiland und kam
zum ersten Mal aus seiner Ecke hervor. Alle am Tisch bewegten sich ein wenig unbehaglich. Kid Death blieb am Kopfende
stehen, und seine rechte Hand ruhte neben dem Schwert am
Gürtel. »Ich weiß zum Beispiel, daß einer von uns
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