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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hier ein Verräter ist.«
Valentin zog eine aufgemalte Braue hoch. »Ich dachte, wir
alle wären welche.«
»Ein Verräter an dieser Gruppe und ihrem Vorhaben«, sagte
der Sommer-Eiland.
Die vier am Tisch musterten sich gegenseitig. Keiner von ihnen war erkennbar bewaffnet. »Was macht Euch so sicher?«
fragte Tallon.
»Ich arbeite mit dem Schwarzen Block zusammen«,
antwortete Kid Death. »Er hat Zugriff auf die allerbesten
Informationsquellen. Man weiß dort zum Beispiel, daß Tarquil
Vomak hier umfangreiche Spielschulden hat, die er mit den
Bezügen eines Abgeordneten unmöglich tilgen kann. Also hat
er seine Dienste als Doppelagent an den Sicherheitsdienst von Golgatha verkauft. Nicht wahr, Vomak?«
»Ich habe keine Ahnung, wovon zum Teufel Ihr da sprecht!«
sagte Vomak. »Ich schulde niemandem einen Penny! Das muß
jemand anderes aus meiner Familie sein.« Er stand auf und
funkelte Donna Silvestri an. »Sagt Eurem Schoßkiller, er soll
Leine ziehen! Ich beweise dem Schwarzen Block meine Aufrichtigkeit, sobald wir wieder auf Golgatha eingetroffen sind!
Sagt ihm, daß er sich irrt!«
»Der Geheimdienst des Schwarzen Blocks irrt sich nie«, erwiderte Donna Silvestri ganz ruhig. »Wir haben nur auf Valentins Ankunft gewartet, damit er sieht, wie wir mit denen umgehen, die uns verraten.«
Sie nickte Kid Death zu, und er zog das Schwert und schlug
Vomak den Kopf ab – alles in einer blendend schnellen Bewegung. Die beiden Männer von Loki schrien auf, als Blut auf sie
spritzte. Der kopflose Körper stand noch einen entsetzlichen
Augenblick lang auf den Beinen, ehe er zuckend zu Boden
stürzte. Vomaks Kopf mit den weit aufgerissenen Augen rollte
langsam auf dem Tisch entlang und arbeitete dabei lautlos mit
den Lippen, bis er schließlich vor Donna Silvestri liegenblieb.
Sie hob ihn an den Haaren hoch und stellte ihn neben ihrem
Stuhl auf den Boden. Dann lächelte sie Tallon und Jacks an.
»Ich bringe von meinen Reisen immer gern kleine Souvenirs
mit.«
Die beiden Männer von Loki zuckten Taschentücher und
wischten sich damit das Blut von den Gesichtern. Ihre Mienen
verrieten keinerlei Gefühle, aber ihre Hände waren nicht ganz
so ruhig, wie sie hätten sein können. Valentin verneigte sich
leicht vor Donna Silvestri, um zu bestätigen, daß sie sich deutlich ausgedrückt hatte. Kid Death wischte sein Schwert mit
einem Lappen ab und steckte es in die Scheide. Sein Gesicht
war reglos, abgesehen von einem leisen Lächeln.
»Zeit für Neuwahlen in Graylake Ost«, sagte er gelassen.
Donna Silvestri lächelte Valentin Wolf an. »Ich hoffe, wir
verstehen einander.«
»Oh, das tun wir!« sagte Valentin. »Ich bin nur froh, daß ich
endlich einmal mit Profis zusammenarbeiten kann.«
    Julian Skye hatte sich wieder mal in seinem Schlafzimmer eingeschlossen und starrte auf sein Bild im Wandspiegel gegenüber. Er sah beschissen aus. Er lümmelte in dem überdimensionierten Sessel wie ein ramponiertes Spielzeug, weggeworfen
von einem Kind, das zu grob mit seinen Sachen umging. Diesmal dachte Julian nicht an seine frühere Geliebte SB Chojiro.
Er hatte näherliegende Sorgen.
    Gerade hatte man ihn als Schauspieler aus seiner eigenen Holoserie gefeuert. Seit dem Ende der Rebellion und seiner erstaunten Feststellung, daß er immer noch lebte und diesmal auf
der siegreichen Seite gestanden hatte, hatte er gut verdient,
indem er sich selbst in einer wöchentlich ausgestrahlten Holoserie spielte, in der es um seine zahlreichen Heldentaten als
schneidiger, unbekümmerter Agent der Rebellen ging. Solche
Serien waren zur Zeit sehr beliebt, aber seine war die einzige,
in der die Hauptfigur von ihrem realen Vorbild gespielt wurde.
Seine schauspielerischen Leistungen waren offen gesagt durchschnittlich, aber der Schwerpunkt hatte auch immer auf Stunts,
Explosionen und Rettungen in letzter Minute gelegen, und so
hatte er sich achtbar geschlagen.
    Und jetzt war er gefeuert. Ersetzt durch einen ähnlich aussehenden Schauspieler, weil Julian nicht mehr wie er selbst aussah. Er war einige Zeit krank gewesen, eine anhaltende Nachwirkung seiner Einkerkerung in Löwensteins Verhörzellen.
Diese Nachwirkung machte sich mal bemerkbar und klang
dann wieder ab. und er hatte gelernt, damit zu leben. Ganz
kürzlich war es jedoch schlimmer geworden. Viel schlimmer.
Er glaubte, er hätte es verborgen, indem er sich der Krankheit
einfach nicht beugte und so hart weiterarbeitete wie immer,
aber anscheinend konnte man

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