Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Menschen gewesen waren.
    Das Imperium vergeudete bemerkenswert wenig Zeit, ehe es
zur eigenen Verteidigung schritt. Das Parlament machte aus
Golgatha eine große Kommunikations- und Taktikzentrale,
warnte alle Planeten und Kolonien, die in Gefahr waren, und
sandte eilig Schiffe, Soldaten und Waffen zu den Welten, die
noch nicht gefallen waren oder noch keinem Angriff ausgesetzt. Zum Glück erwies sich, daß Shub, die Hadenmänner und
die Insekten zwar allesamt Feinde der Menschheit waren, aber
kein Interesse an irgendeiner Form von Bündnis untereinander
zeigten. Jeder ging seinen eigenen Weg, suchte sich eigene
Ziele und kooperierte nicht mit den übrigen Angreifern, nicht
einmal, wenn es eindeutig im eigenen Interesse gewesen wäre.
Sie griffen sich jedoch auch nicht gegenseitig an und hielten
sich alle an das jeweils eigene Gebiet. Zunächst jedenfalls.
    Den ganzen Abgrund entlang fielen die Kolonien, eine nach
der anderen. Die drei Angriffsstreitmächte drangen stetig tiefer
ins Imperium vor, in Richtung der dichteren Zentren menschlicher Besiedelung und des verletzlichen imperialen Herzens: Golgatha. Manche Kolonisten versuchten, wider die Wünsche
und den Rat des Parlaments, Abkommen mit denen zu schließen, die sie angriffen. Es nützte ihnen nichts.
    General Becketts verwüstete Imperiale Flotte gab sich Mühe,
aber ihre Fähigkeiten waren von Anfang an begrenzt. Die wenigen noch existierenden Schiffe der E-Klasse mit dem neuen
Hyperraumantrieb konnten nicht überall zugleich sein, und
fortlaufend kamen Hilferufe von angegriffenen Planeten. Beckett schickte die Reste seiner Flotte kreuz und quer durchs
Imperium und warf auch noch das letzte Schiff ins Gefecht, das
überhaupt eine Besatzung und funktionsfähige Geschütze hatte,
sogar die Einheiten, die die Dunkelwüste patrouillierten. Er
hetzte sie von einem Krisenherd zum nächsten, aber allzu oft
kamen sie zu spät, um noch etwas zu bewirken. Schließlich
versuchte Beckett es damit, die Flotte aufzuspalten und die
stärksten Sternenkreuzer zu den Planeten zu schicken, die in
der unmittelbarsten Gefahr schwebten. Imperiale Sternenkreuzer jedoch, die der Feind allein antraf, fanden sich rasch mit
einer Übermacht und überlegener Feuerkraft konfrontiert, so
daß ihnen keine andere Wahl blieb, als um ihr Leben zu flüchten, oft schwer beschädigt. Das Parlament wurde durch den
Verlust zu vieler unersetzlicher Schiffe nervös und befahl Beckett, die Flotte umzugruppieren und auf kürzere Linien zurückzuziehen, um die dichter bevölkerten Zentralwelten des
Imperiums zu verteidigen. Alle übrigen mußten sehen, wo sie
blieben. Die Bevölkerungen ganzer Welten versuchten, ihre
Heimat zu verlassen, und drängten sich in die Laderäume jedes
Schiffes, das über einen funktionsfähigen Hyperraumantrieb
verfügte. Viele erreichten nie ihre Ziele. Viele weitere planetare Bevölkerungen leisteten in ihrer Heimat Widerstand, wollten
lieber sterben, als die Welten aufgeben, die sie sich durch Generationen harter Arbeit und Opfer zu eigen gemacht hatten.
    Die Invasion war tatsächlich schon abgebremst worden, als
Shub eine neue Angriffswelle einleitete. Riesige Flotten neuer
Schiffe hatten ihren Auftritt, zwar ohne den neuen Hyperraumantrieb, aber hergestellt aus den abgeernteten Metallwäldern
von Unseeli. Aus diesen Schiffen strömten gewaltige Heere aus
Geistkriegern und Furien und den tödlichen biomechanischen
Fremdwesen hervor, die die abtrünnigen KIs aus den geheimen
Gewölben auf Grendel geraubt hatten. Sie waren unaufhaltsam
und unerbittlich und lebten nur, um zu töten. Tote Menschen
mit Lektronen-Implantaten. Stählerne Maschinen in Menschengestalt. Fremdwesen, von einer vergessenen Spezies biotechnisch als perfekte Mordmaschinen hergestellt. Horrortruppen. Schreckenswaffen. Wie die Insekten überrannten sie die
Armeen der Menschheit und ließen nur Blut und Gebeine zurück. Trotzdem leisteten die Menschen weiter Widerstand und
vergaßen alte Feindschaften und Gegensätze im Angesicht eines gemeinsamen Feindes. Nicht nur Niederlagen gab es, sondern auch Siege, aber nie genug.
    Das Imperium erlebte eine Invasion an drei Fronten durch
seine tödlichsten Feinde, und die Kämpfe tobten auf Welten,
die bereits durch die langen und bitteren Gefechte der Rebellion gelitten hatten und geschwächt waren. Manche Leute konnten einfach nicht mehr kämpfen. An allem, was man für einen
Krieg brauchte, herrschte Knappheit –

Weitere Kostenlose Bücher