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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nein.«
»Falls du bleibst, kostet es uns beide das Leben. Welchen
Sinn hätte das? Durch meinen Vorschlag bliebe wenigstens
einer von uns am Leben. Sei logisch, Ruby.«
»Das bin ich. In Vidar gibt es nichts mehr, woraus man eine
Abwehr organisieren könnte. Und du müßtest eigentlich wissen, daß ich noch nie vor einem guten Kampf weggelaufen
bin.« Sie machte eine Pause. »Jeder muß irgendwo sterben.
Und ich habe nie damit gerechnet, mal im Bett zu sterben.
Wollte es auch nie. Das hier ist eine so gute Art abzutreten wie
jede andere.«
»Ich habe mir immer gewünscht, im Bett zu sterben«, versetzte Ohnesorg lächelnd. »Vorzugsweise mit dem Bauch voller gutem Brandy und einer schönen Frau im Arm. Aber falls
ich im Kampf abtreten muß … Dann fällt mir niemand ein, in
dessen Gesellschaft ich es lieber täte.«
»O Jakob, du sagst wirklich die nettesten Sachen!«
Sie küßten sich einmal und ohne Hast und wandten sich dann
ein letztes Mal den feindlichen Streitkräften zu. Und sahen, wie
Jung Jakob Ohnesorg sich ihnen näherte, ganz allein und ohne
Waffen. Die übriggebliebenen Geistkrieger standen reglos und
lautlos da und sahen zu. Ohnesorg und Ruby blickten sich gegenseitig an.
»Was zum Teufel glaubt er eigentlich, was er da tut?« fragte
Ohnesorg. »Er erwartet doch sicher nicht, daß wir uns ergeben.«
»Vielleicht möchte er sich ergeben«, überlegte Ruby hoffnungsvoll.
Die Stahlmaschine in ihrer menschlichen Umhüllung kam
mit langen Schritten über die Ebene, zeigte ihr endloses Lächeln und blieb schließlich in respektvoller Distanz zu den beiden Menschen stehen, die den Talausgang schützten. Er war
zwar in Disruptorreichweite, aber Ohnesorg war sich ziemlich
sicher, daß sein Shub -Doppelgänger einem Energiestrahl ausweichen konnte, wenn es sein mußte.
»Nun, nun«, sagte Jung Jakob Ohnesorg freundlich. »Da sind
wir ja ein weiteres Mal alle versammelt. Komisch, wie wir uns
immer wieder gegenseitig über den Weg laufen, nicht wahr?
Muß wohl Schicksal sein. Wie fühlt Ihr beide Euch?«
»Stark genug, um dir in den Metallhintern zu treten«, knurrte
Ruby.
»Was möchtet Ihr?« fragte Ohnesorg.
»Meinen Einsatz abschließen«, antwortete Jung Jakob Ohnesorg, der in seiner silbernen Rüstung groß und heroisch dastand. »Jeden lebenden Menschen auf diesem Planeten vernichten und hier eine Basis von Shub begründen.«
»Ich vermute, daß Eure rebellischen Bundesgenossen das
nicht wissen«, sagte Ohnesorg.
»Oh, ich denke, tief im Herzen tun sie es, möchten es sich
aber nicht eingestehen. Die Begabung der Menschen, sich
selbst etwas vorzumachen, erstaunt mich immer wieder. Aber
ihre klägliche Armee ist nicht mehr von Bedeutung. Während
sie Eure Truppen beschäftigt hält, führe ich meine Armee nach
Vidar und zerstöre es.«
»Da mußt du erst mal an uns vorbei«, sagte Ruby. »Und du
hast schon gesehen, wozu wir fähig sind, wenn wir uns entschlossen haben.«
»Ja, und es war wirklich eindrucksvoll«, räumte Jung Jakob
Ohnesorg ein. »Aber nicht völlig unerwartet. Wir haben wirklich
sehr umfangreiche Dateien über Euch, haben jeden Einsatz Eurer bemerkenswerten Fähigkeiten studiert. Und als die großen
Denker, die wir nun mal sind, haben wir eine Antwort gefunden.
Seht Ihr, Ihr redet wahrhaftig mit den abtrünnigen KIs von Shub. Wir lenken alle unsere Truppen auf diesem jämmerlichen Planeten vermittels des Fokus, mit dem Ihr sprecht. Deshalb konntet
Ihr uns auf Golgatha auch nicht töten. Nur ein Körper ist dort
umgekommen, und wir verfügen über so viele Körper! Und dieser hier ist etwas ganz Besonderes. Wir haben etwas sehr
Machtvolles eingebaut, wohl wissend, daß Eure menschlichen
Egos fordern werden, Euch damit zu konfrontieren.«
»Warte mal eine Minute«, verlangte Ruby. »Du meinst, du
hast all das inszeniert und all diese Menschen umgebracht, nur
um uns zu erwischen?«
»Nun, ist das nicht wieder typisch für das Ego des Menschen?« fragte Jung Jakob Ohnesorg. »Nein, meine Liebe, so
wichtig seid Ihr nicht. Loki ist ein entscheidender Schauplatz
für unsere Expansion in den Raum der Menschen. Aber wir
haben auch alles so arrangiert, daß Ihr hergeschickt wurdet. Ihr
Überlebenden des Labyrinths seid ein Quell der Faszination für
uns. Und wir sind entschlossen, Euch in unsere Labors zu holen, damit wir lernen können, es Euch gleichzutun. Zu diesem
Zweck wurde ein ganz besonderes Gerät in mir installiert. Der
machtvollste ESP-Blocker

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